Schweizer Ansatz für mehr Klimatransparenz bei Anlagen
Der Finanzplatz Schweiz gilt als Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit. Die vor einem Jahr lancierten Swiss Climate Scores sollen Anlegerinnen und Anlegern helfen, die zahlreichen Investitionsmöglichkeiten besser vergleichen zu können.
Innerhalb weniger Jahre sind nachhaltige Anlagen zum Mainstream geworden: Schon 1610 Milliarden Franken werden hierzulande nach ethischen und ökologischen Kriterien angelegt, gemäss der jüngsten Marktstudie des Forums Swiss Sustainable Finance. Das ist mehr als doppelt so viel wie das gesamte Schweizer Bruttoinlandprodukt. Allein seit 2015 haben sich die nachhaltigen Anlagen verzehnfacht: Damals verabschiedete die Uno die Agenda 2030 und formulierte 17 Nachhaltigkeitsziele. Hinzu kam das Klimaabkommen von Paris, das sich erstmals auch an die Finanzbranche richtete.
In Anlegerkreisen ist das Bewusstsein vorhanden, dass Investitionen Einfluss auf die Realwirtschaft haben. Je nachdem, wohin das Geld fliesst, kann es zur CO₂-Reduktion in der Atmosphäre beitragen und helfen, die Klimaziele zu erreichen. Doch weil Anlagen mit Umweltbezug so hoch im Kurs stehen, stellt dies Anlegerinnen und Anleger zunehmend vor die Frage: Wie erkenne ich eigentlich die für mich richtigen Anlagen? Welche konkreten Kriterien im Anlageprozess jeweils beigezogen werden, variiert je nach Anbieter. Entsprechend schwierig ist es, als Anlegerin und Anleger die Übersicht zu behalten. Der Bundesrat hat sich darum für einen alternativen Weg entschieden: Der Schweizer Finanzplatz soll seine Position «als führender Standort für nachhaltige Finanzdienstleistungen weiter stärken». In der Folge haben die Behörden mit Finanzdienstleistern wie etwa UBS, Umweltorganisationen und Wissenschaftlern eine Lösung entwickelt: aussagekräftige und vergleichbare Scores zur Klimaverträglichkeit von Finanzanlagen.