Autoren
Jackie Bauer, UBS Sustainability and Impact Institute Dr. Veronica Weiser, Fellow UBS Sustainability and Impact Institute

Die Ökonomie hilft, ein grundlegendes menschliches Problem zu lösen: Wie setzen wir unsere begrenzten Mittel am besten ein, um unsere unbegrenzten Wünsche zu erfüllen? Die zur Verfügung stehenden Ressourcen sind messbar, doch unsere Wünsche lassen sich nicht eingrenzen. In den letzten 75 Jahren lag der Fokus der Wirtschaftswissenschaften auf der Produktion, gar der Massenproduktion, von Gütern und Dienstleistungen mit dem primären Ziel, ein möglichst hohes Wirtschaftswachstum zu erzielen und damit den Lebensstandard zu steigern. Um festzustellen, ob das Ziel dieser Output-Wirtschaft erreicht wurde, gibt es eine einfache Messgrösse, das Bruttoinlandprodukt (BIP). Wirtschaftswissenschaftler, Politikerinnen, Medienschaffende und die Gesellschaft orientieren sich regelmässig an dieser meist quartalsweise verfügbaren Zahl. Während das BIP den Fokus auf die produzierte Menge legt, ignoriert es, wie effizient die Produkte hergestellt werden und was die langfristigen Produktionskosten für die Zufriedenheit der Menschen und die Gesundheit des Planeten sind.

In den letzten Jahrzehnten sind die Probleme dieses Ansatzes immer deutlicher geworden. Die Umweltverschmutzung hat zugenommen, die Schere der gesellschaftlichen Ungleichheit ist in vielen Ländern immer grösser geworden und der Klimawandel bedroht unsere Erde. Die Output-Wirtschaft kann somit nicht mit den veränderten Prioritäten der heutigen Gesellschaft Schritt halten. Die Ökonomie muss sich weiterentwickeln. Das grundlegende Problem bleibt, doch die Lösung und Messung muss langfristige Auswirkungen, Biodiversität, Chancengleichheit und andere Faktoren einbeziehen, damit zukünftige Generationen von den gleichen materiellen wie auch immateriellen Vorteilen unseres Planeten profitieren können.