Wir haben kein Problem damit, Geld zu verdienen, zu besitzen, zu sparen, anzulegen oder auszugeben. Aber über Geld reden fällt uns schwer. Gerade in einer Paarbeziehung kann es eine Herausforderung sein, die (gemeinsamen) Finanzen sowie das Teilen und Trennen von Kosten anzusprechen. Woran liegt das?

Unterschiedliche Vorstellungen, einseitiges Wissen oder auch schlechtes Gewissen – wenn wir etwa an die Kreditkartenrechnung vom letzten Monat denken – können Stressfaktoren sein. Dabei ist ein offener und ehrlicher Umgang mit dem Thema Geld sinnvoll und auch wichtig. Es betrifft in einer Partnerschaft beide Personen gleichermassen. Und es ist einer der Grundsteine für das Zusammenleben.

Reden über Geld schafft Klarheit und Sicherheit

Geld sollte kein herausforderndes und auch kein hochemotionales Thema sein. Auch wenn in Paarbeziehungen Gefühle und Nähe das Wichtigste sind, sollten Gespräche, bei denen es mehr um finanzielle Klarheit und Sicherheit geht, auch ihren Platz haben. Das kommt Ihnen und Ihrer Beziehung spätestens dann zugute, wenn Sie finanzielle Wünsche, Ziele und Pläne gemeinsam umsetzen möchten. Wie wäre es, wenn Sie einmal pro Jahr einen «money talk» vereinbaren? Eine gute Vorbereitung ist dabei das A und O.

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Gut vorbereitet in den «money talk» einsteigen

Bevor Sie sich also explizit auf einen «money talk» einlassen, fragen Sie sich: Was beschäftigt mich beim Thema Geld in meiner Beziehung? Wozu fehlen mir Informationen? Was sind meine persönlichen Bedürfnisse? Verschaffen Sie sich als Vorbereitung einen Überblick, indem Sie ein grobes Budget für Ihre eigenen monatlichen Ausgaben aufstellen. Und überlegen Sie sich bereits Fragen, die Sie beschäftigen. Formulieren Sie zudem Wünsche, die Sie gegenüber Ihrem Partner anbringen möchten. Wichtig: Argumentieren Sie dabei immer aus Ihrer Perspektive. 

Tipp: Üben Sie «money talk» mit einer Freundin

Manchmal ist ein Gespräch mit einer guten Freundin ein hilfreicher Einstieg, um sich dem Thema anzunähern und zudem eine Aussenperspektive zu gewinnen. Betrachten Sie es als Übung, in der Sie lernen, Ihre Position darzulegen. Lassen Sie sich aber nicht durch andere Ansichten verunsichern. Es geht schliesslich um Ihre persönliche Situation.

Differenzieren: Geld ist nicht gleich Geld

Bei Geldthemen in einer Beziehung macht es manchmal Sinn zu unterscheiden: Geht es um Lohn, Arbeit im Haushalt, Kindererziehung oder Kinderbetreuung? Das Geld, das hier im Fokus steht, wird auch «Partnergeld» genannt, weil es Gegenstand von Abmachungen in einer Partnerschaft ist. Ein Beispiel: Wenn die Frau mehr arbeitet und auch mehr verdient als ihr Mann, er dafür zu Hause mehr Haushalt- und Care-Arbeit übernimmt, handelt es sich um eine Absprache, auf die sich beide berufen können. Geht es hingegen um Hobbys, Interessen oder das persönliche Wohlbefinden, steht die freundschaftliche Komponente im Zentrum. Mit diesem «Freundschaftsgeld» will man dem Gegenüber etwas ermöglichen, das ihm guttut. Wichtig: Hier sollten sich Geben und Nehmen in einer Beziehung die Waage halten.

Das Gespräch zu strukturieren, kann helfen

Gehen Sie strukturiert vor, wenn Sie das Gespräch über Geld beginnen. So verhindern Sie, dass Sie sich in Details verlieren, anstatt ergebnisorientiert zu diskutieren. Eine Möglichkeit ist, das Gespräch in vier übergeordnete Themenblöcke einzuteilen.

Am «money talk» dranbleiben lohnt sich

Womöglich braucht es etwas «Übung», bis Sie gänzlich ungezwungen über Geld reden können. Aber es lohnt sich dranzubleiben. Indem Sie offen über Ihre finanzielle Situation sprechen, wird das Thema nahbarer. Und macht Platz für die Dinge, die Ihnen wirklich am Herzen liegen.

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