women's wealth compact

Gender-lens Investment Report

Am 3. März 2025 hat UBS ihren neusten Gender-lens Investment Report veröffentlicht. Der Report analysiert Investitionen für Frauen, in Frauen und von Frauen. Weiter untersucht der Report Chancen und Herausforderungen für Frauen rund um vier Schlüsselbereiche: Bildung, Gesundheit, finanzielle Inklusion und Unternehmertum. Das sind unsere interessantesten Resultate:  

  • Bedeutende Fortschritte in der Bildung: In den letzten zwei Jahrzehnten haben Frauen weltweit bedeutende Fortschritte in sozioökonomischen Kennzahlen erzielt. Die Einschreibungsrate in die tertiäre Bildung ist für Frauen auf 46 Prozent und für Männer auf 40 Prozent gestiegen, verglichen mit nur 19 Prozent für beide Geschlechter im Jahr 2000.  
  • Die Gleichstellung von Frau und Mann birgt Potenzial für das globale BIP: In der Gleichstellung der Geschlechter steckt nicht nur der Wunsch nach Fairness, sie bietet auch grosses Potenzial für Wirtschaftswachstum. Gemäss Einschätzungen von OECD und der Weltbank könnte die Gleichberechtigung der Geschlechter im Erwerbsleben und bei Managementpositionen das globale BIP (Bruttoinlandprodukt) um 7000 Milliarden US-Dollar erhöhen. Würde volle Geschlechterparität auf allen Ebenen erreicht, steigt das Gewinnpotenzial sogar auf 22000 bis 28000 Milliarden US-Dollar. 
  • Frauen verwalten den grössten Teil der diskretionären Ausgaben: Frauen verwalten heute 32000 Milliarden US-Dollar der globalen Ausgaben und werden voraussichtlich innerhalb der nächsten fünf Jahre 75 Prozent der diskretionären Haushaltsausgaben kontrollieren – das sagen Daten von Nielsen. Die diskretionären Ausgaben sind Kosten, die nicht notwendig für die Grundbedürfnisse oder den täglichen Lebensunterhalt sind und für Dinge wie Freizeitaktivitäten oder Luxusartikel ausgegeben werden können.  
  • Die Grösse der Femtech-Industrie sollte nicht unterschätzt werden: Viel Potenzial wird in der Femtech-Industrie gesehen, welche Gesundheitsanwendungen, Finanzdienstleistungen und Konsumgüter anbietet, die auf Frauen zugeschnitten sind. Sie macht zurzeit gemäss Schätzungen Umsätze in Höhe von 28 Milliarden US-Dollar.  
  • Unternehmen, die Frauen fördern, zeigen eine bessere Performance: Unternehmen im obersten Quartil der Geschlechterdiversität haben laut McKinsey eine 18 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, ihre Konkurrenten im untersten Quartil zu übertreffen. Investitionen in weibliche Unternehmerinnen und Portfoliomanagerinnen unterstützen Gender-Lens-Investitionen, fördern die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und die finanzielle Inklusion, wobei nachhaltige Investmentfonds über 3000 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten repräsentieren. 

Sind Sie an den Details und weiteren spannenden Resultaten interessiert? Dann lesen Sie unseren Gender-lens Investment Report (in Englisch).  

Schweizer Generationenbilanz

Eine Generationenbilanz zeigt, wie der Staat seine Einnahmen und Ausgaben über mehrere Generationen verteilt. Sie hilft, zu verstehen, ob jede Generation fair behandelt wird und wo Anpassungen nötig sind, um ein Gleichgewicht zu schaffen. 

Ein System ist dann nachhaltig und fair, wenn es langfristig funktioniert, ohne die Regeln zu ändern. Entsprechend ist die 1. Säule der Schweizer Altersvorsorge (AHV) beispielsweise nicht nachhaltig, schliesslich werden die Renten auf Dauer nicht durch die Einnahmen gedeckt. 

Die Finanzierungslücke der AHV zeigt, wie die Einnahmen und Ausgaben der 1. Säule im Verhältnis zum Schweizer BIP stehen. Dabei werden nur die versteckten Schulden berücksichtigt. Die Nachhaltigkeitslücke der AHV bezieht zusätzlich die offenen Schulden und das Vermögen der AHV mit ein. 

Zusammenfassung der Ergebnisse: 

Die AHV hat 2024 ihre Leistungen deutlich verbessert. In den nächsten Jahren müssen wir uns darauf konzentrieren, wie wir die Rentenversprechen fair für alle Generationen finanzieren können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu tun: das Rentenalter erhöhen, mehr Steuern und Beiträge einnehmen oder die Struktur der AHV anpassen. Aber keine dieser Lösungen allein wird ausreichen. Die AHV hat derzeit eine Finanzierungslücke von etwa 1315 Milliarden Schweizer Franken. Um diese Last gerecht zwischen den Generationen und verschiedenen sozialen Gruppen zu verteilen, brauchen wir eine umfassende und langfristige Reform, die auf mehreren Lösungen und Kompromissen basiert. 

Optionen zur Schliessung der AHV-Finanzierungslücke: 

  • Höheres Referenzalter: Ein höheres Rentenalter wäre effektiv, da es zu mehr Einnahmen und weniger Ausgaben führt. 
  • Höhere Steuern und Beiträge: Zur vollständigen Schliessung der Finanzierungslücke könnten Beiträge und Steuern noch stärker erhöht werden. 
  • Strukturelle Anpassungen: Mit regelmässigen Rentenanpassungen über den Mischindex, der zur Hälfte aus Preis- und Lohnindex besteht, partizipieren Rentnerinnen und Rentner am Wirtschaftswachstum. Würden die AHV-Renten in Zukunft stärker der Preisveränderung und weniger der Lohnentwicklung folgen, wäre das positiv für die AHV-Finanzlage. 

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat entschieden, dass die Schweiz bei den Hinterlassenenrenten Frauen und Männer gleich behandeln muss. Bisher haben Frauen aufgrund historisch gesellschaftlicher Normen höhere Renten bezogen als Männer. In Zukunft soll mehr darauf geachtet werden, dass hinterbliebene Kinder ihren Lebensstandard halten können. Diese Änderungen werden sich leicht positiv auf die Finanzierung der AHV auswirken. 

Um das Vorsorgesystem nachhaltig zu gestalten, müssen verschiedene Massnahmen kombiniert werden. Wie stark jede Massnahme umgesetzt wird, ist eine politische Entscheidung. Wichtig ist, dass die Vorteile des aktuellen Systems auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben und die zusätzlichen Lasten gerecht verteilt werden. 

Möchten Sie mehr zum Thema erfahren? Dann lesen Sie gerne unsere Generationenbilanz. 

Die Fortschritte und die Herausforderungen von Frauen im Arbeitsumfeld

In den letzten Jahren haben Frauen bemerkenswerte Fortschritte im Arbeitsmarkt gemacht. Im Jahr 2023 lag die weltweite Erwerbsquote von Frauen bei 47 Prozent, während sie bei Männern 72,3 Prozent betrug. Frauen übernehmen zunehmend Führungspositionen, besonders im Gesundheitswesen, im Bildungswesen, im Konsumgütersektor und im öffentlichen Sektor. Länder wie Island, Norwegen und Finnland sind führend bei der Schliessung der Geschlechterlücke. 

Trotz dieser Fortschritte gibt es immer noch grosse Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Die Ökonomin Claudia Goldin, die den Wirtschaftsnobelpreis gewonnen hat, untersucht die Ursachen dieser Unterschiede. Sie betont, dass strukturelle Herausforderungen wie Diskriminierung, fehlende Kinderbetreuung und begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten Frauen daran hindern, vollständig in die Arbeitswelt integriert zu werden. Goldin hebt auch die Bedeutung von Work-Life-Balance, gleicher Bezahlung und gleichen Aufstiegschancen hervor. Um echte Geschlechterparität zu erreichen, müssen Politikerinnen und Politiker, Arbeitgebende und die Gesellschaft zusammenarbeiten, um eine gerechte und inklusive Arbeitswelt für zukünftige Generationen zu schaffen. 

Mehr Informationen zum Thema liefert Ihnen unser Artikel «The progress and challenges of women in the workforce» (in Englisch). 

Weil ein persönliches Gespräch viel wert ist

Was können wir für Sie tun? Gerne kümmern wir uns auf direktem Weg um Ihre Anliegen. Nutzen Sie folgende Möglichkeiten, um uns zu kontaktieren: