Nachdem der UBS-Konsumindikator im Mai einen Jahreshöchststand erreicht hatte, sank er im Juni deutlich um 0,40 Punkte auf 1,48. Dies entspricht dem bisher tiefsten Stand in diesem Jahr. Sämtliche Subindikatoren trugen zum Rückgang des UBS-Konsumindikators bei. Der starke Rückgang der Neuimmatrikulationen von Personenwagen (-12% im Juni, nach +20% im Mai, jeweils im Vorjahresvergleich) kann auf die aussergewöhnlich geringe Anzahl von Arbeitstagen im Juni zurückgeführt werden in diesem Jahr fielen Auffahrt und Pfingsten auf den Juni. Ebenfalls deutlich rückläufig war der Geschäftsgang im Detailhandel.
Der UBS-Konsumindikator misst hauptsächlich den Konsum im Inland: So sind die Hotelübernachtungen von Inländern in der Schweiz, der Geschäftsgang im Detailhandel und die Kreditkartenumsätze im Inland Indikatoren für den Konsum im Inland. Schweizerinnen und Schweizer dürften wegen des starken Frankens allerdings vermehrt im Ausland konsumieren: beispielsweise Ferien im Ausland statt in der Schweiz verbringen oder Einkäufe im Ausland tätigen. Der UBS-Konsumindikator unterschätzt womöglich daher zurzeit die Dynamik des gesamten Privatkonsums, der neben dem Konsum im Inland auch den Konsum im Ausland umfasst.
Der aktuelle Indexstand von knapp 1,5 impliziert ein Wachstum des inflationsbereinigten Privatkonsums von 1,5% zum Vorjahr. Wir erwarten demnach im Jahresverlauf eine deutliche Beschleunigung des Privatkonsums, der gemäss Seco im ersten Quartal nur gerade mit 0,6% wuchs. Pro Kopf entspricht dies sogar einem Konsumrückgang, da die Schweizer Bevölkerung um rund 1% jährlich zunimmt. Als Treiber des Konsums sehen wir weiterhin die tiefen Zinsen, die anhaltende Zuwanderung und die steigende Beschäftigung.
UBS-Konsumindikator und Privatkonsum Schweiz
(Privatkonsum: Veränderung zur Vorjahresperiode in %, UBS-Konsumindikator: Indexstand)
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