Zürich, 25. Oktober 2019 – Vermögende Privatpersonen und Firmeninhaber sind in Bezug auf die Wirtschaft und Aktien weltweit etwas positiver gestimmt. Allerdings beunruhigt sie der Handelskrieg zwischen den USA und China, weshalb sie höhere Barmittelbestände halten. Dies zeigen die Ergebnisse der jüngsten "Investor Sentiment"-Umfrage, welche vierteljährlich von UBS Global Wealth Management durchgeführt wird.
Die Umfrage, bei der mehr als 4 600 wohlhabende Anleger und Unternehmer in 18 Regionen befragt wurden, zeugt von einer verbesserten Stimmung zum Ende des dritten Quartals. 53% brachten ihren Optimismus für die weltweite Wirtschaft zum Ausdruck, 61% jenen für die Wirtschaft in ihrer Heimatregion. Im Quartalsvergleich ergibt sich bei diesen Zahlen somit ein Anstieg um jeweils zwei Prozentpunkte. 56% brachten ihre Zuversicht für Aktien in ihrer Heimatregion zum Ausdruck, ein Plus von einem Prozentpunkt.
Allerdings erklärten 73% der Befragten, dass sie von der durch den Handelskrieg ausgelösten Marktvolatilität betroffen seien. Als Folge sagten 34%, dass sie mehr Geld in Barmittel umschichteten – wobei dies die am weitesten verbreitete Reaktion auf die Handelsentwicklungen unter den Befragten ist. In diesem Quartal stiegen die Barmittelbestände um einen Prozentpunkt auf 27% der Portfolios der Befragten, was deutlich über dem vom UBS Chief Investment Office Global Wealth Management (CIO GWM) empfohlenen Prozentsatz liegt.
Gedrosselter Optimismus war auch bei den Firmeninhabern zu beobachten. Lediglich 34% erklärten, dass sie die Einstellung neuer Mitarbeiter planen, was einem Rückgang von fünf Prozentpunkten entspricht. 44% sagten, dass sie in den kommenden sechs Monaten eine weltweite Rezession für sehr wahrscheinlich halten. Demgegenüber hält CIO GWM eine weltweite Rezession in den kommenden zwei Quartalen für unwahrscheinlich, da die Stärke in wichtigen Bereichen, wie dem US-Konsum, die Schwäche des verarbeitenden Gewerbes kompensiert.
Allerdings waren die Befragten weltweit durch die politischen Entwicklungen in ihrer Heimatregion noch stärker beunruhigt (47%), während 44% ihre Beunruhigung hinsichtlich eines weltweiten Handelskriegs äusserten. Dies zeigte sich insbesondere in den USA, wo sich 60% um die Innenpolitik und 44% um den Handel sorgten.
Paula Polito, Client Strategy Officer bei UBS Global Wealth Management, erklärt: „Geopolitische Sorgen wie der Handelskrieg dämpfen den Optimismus der Anleger. Zwischen Anlageverhalten und Situationsbeurteilung ist jedoch ein Widerspruch zu beobachten – Anleger halten grosse Barmittelbestände und warten ab, obwohl knapp 50 Prozent in den kommenden sechs Monaten einen Anstieg der Aktienmarktrenditen erwarten.“
USA
Der Optimismus der US-amerikanischen Anleger in Bezug auf ihre Wirtschaft blieb im Quartalsvergleich unverändert. Der Anteil der Anleger, die sich in Bezug auf US-Aktien optimistisch äusserte, ging jedoch von 53% auf 50% zurück. Firmeninhaber waren besonders vorsichtig: Lediglich 31% planen Neueinstellungen im Vergleich zu 46% im zweiten Quartal. Obwohl die Absicht der Geldanlage nachliess, fielen die Barmittelbestände von 22% auf 21% der Portfolios.
Lateinamerika
Der Optimismus der Anleger in Lateinamerika in Bezug auf ihre Heimatwirtschaft liess am stärksten nach. Er fiel von 69% im zweiten Quartal auf 61% im dritten Quartal, was weitgehend auf die politische Entwicklung, zum Beispiel in Argentinien, zurückzuführen war. Der Optimismus in Bezug auf den Aktienmarkt in der Heimatregion fiel ebenfalls von 72% auf 62% , während der Anteil der Firmeninhaber, die Neueinstellungen vornehmen möchten, von 38% auf 31% zurückging. Die Barmittelbestände veränderten sich jedoch weniger, sie stiegen lediglich um einen Prozentpunkt von 29% auf 30%. Steuererhöhungen waren in der Region die grösste Sorge, 68% der Befragten äusserten hierzu ihre Bedenken.
Europa
Der Optimismus der europäischen Anleger in Bezug auf die Wirtschaft blieb im Quartalsvergleich fast unverändert. Wie auch bei US-amerikanischen Anlegern ging der Anteil der Anleger, die sich optimistisch in Bezug auf den Aktienmarkt ihrer Heimatregion äusserten, von 53% auf 50% zurück. Unter den Firmeninhabern zeigte sich grösserer Optimismus in Bezug auf die Binnenwirtschaft: 67% im Vergleich zu 53% im Vorquartal. Wie auch in den USA beziehen sich die Sorgen der europäischen Anleger hauptsächlich auf die Innenpolitik (43%), während 39% sich um die langfristige nationale Wettbewerbsfähigkeit und um Steuererhöhungen besorgt zeigen. Im Vereinigten Königreich ist die Innenpolitik die grösste Sorge (51%), gefolgt vom Brexit mit 49%. In Deutschland war das Niedrigrenditeumfeld mit 46% die grösste Sorge der Befragten, in Italien die Staatsverschuldung mit 47%.
Schweiz
Bei Schweizer Anlegern konnte einer der grössten Sprünge in der Einschätzung der Wirtschaft verzeichnet werden: Im Vergleich zu 49% im zweiten Quartal gaben sich im dritten Quartal 55% optimistisch. 60% brachten ausserdem ihre Zuversicht für Schweizer Aktien zum Ausdruck, ein Plus von 16 Prozentpunkten. Diese Zuversicht machte sich direkt in den Portfolios bemerkbar, wo die Barmittelbestände von 30% auf 25% zurückgingen. Ein relativ niedriger Anteil (31%) der Firmeninhaber sagte, dass eine weltweite Rezession in den kommenden sechs Monaten sehr wahrscheinlich sei. Die grösste Sorge der Anleger hierzulande ist die Cyber-Sicherheit – 33% der Befragten äusserten hierzu ihre Bedenken.
Asien
Bei den asiatischen Anlegern konnte im dritten Quartal ein Anstieg der wirtschaftlichen Einschätzung verzeichnet werden: 68% gaben sich in Bezug auf die Wirtschaft ihrer Heimatregion optimistisch, im Vergleich zu 60% im zweiten Quartal. Die Zuversicht in Bezug auf Aktien aus der Heimatregion stieg ebenfalls von 56% auf 61% an. Die Barmittelbestände kletterten trotzdem um zwei Prozentpunkte auf 34%, was den Höchstwert unter allen Regionen darstellt. Verglichen mit 38% drei Monate zuvor planen 32% der Firmeninhabern Neueinstellungen, während 50% in den kommenden sechs Monaten eine weltweite Rezession erwarten. Die Handelsspannungen erklären einen Teil dieser Vorsicht, da der Handelskrieg die grösste Sorge der Anleger aus Asien war – 45% der Befragten äusserten diese Bedenken.
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