Der Umsatz des globalen Kunstmarktes geht im Jahresumstieg um 5% auf 64 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 zurück.

 

Zahl der weltweiten Kunstmarkttransaktionen erreicht 2019 mit 40,5 Millionen ein Zehnjahreshoch.

Zürich, 05. März 2020 – UBS und Art Basel haben heute die vierte Ausgabe des Art Basel und UBS Global Art Market Report veröffentlicht. Verfasst von der renommierten Kulturökonomin Dr. Clare McAndrew integriert der Bericht auch Forschungsergebnisse der UBS. Der Bericht, eine umfassende und makrobasierte Analyse des globalen Kunstmarktes im Jahr 2019, behandelt die wichtigsten Markttrends im Kontext umfassenderer wirtschaftlicher Veränderungen. Laden Sie den vollständigen Art Basel und UBS Global Market Report auf ubs.com/art herunter.

Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören:

  • Globaler Umsatz: Der Umsatz erreichte 2019 schätzungsweise 64,1 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 5% gegenüber 2018 entspricht, wobei der Rückgang in erster Linie am oberen Ende liegt und somit liegt der Markt knapp über dem Niveau von 2017. Im Gegensatz dazu erreichte das Volumen der weltweit getätigten Transaktionen den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt und wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 2% auf schätzungsweise 40,5 Millionen Verkäufe. 
  • Führende Märkte: Die USA haben ihre Position als weltweit größter Markt mit 44% des Marktanteils beibehalten, stabil gegenüber 2018. Trotz der Unsicherheit über den Brexit hielt das Vereinigte Königreich seine Position als zweitgrößter Markt mit einem Anteil von 20% (ein Rückgang von 9% gegenüber dem Vorjahr). China blieb mit 18% der drittgrößte Kunstmarkt (ein Rückgang von 1% gegenüber dem Vorjahr).
  • Global Wealth und Sammler: Der Bericht enthält die Ergebnisse einer Umfrage unter 1.300 vermögenden Sammlern, die 2019 von UBS Investor Watch and Arts Economics in sieben Märkten durchgeführt wurde: USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Singapur, Taiwan und Hongkong. Millennial-Sammler waren die aktivsten Käufer und gaben am meisten aus, was sich im Durchschnitt auf Gesamtausgaben von 3 Millionen US-Dollar über zwei Jahre beläuft, mehr als das Sechsfache der Ausgaben von Seiten der Boomers. Die Zahl der weiblichen Sammler war zwar geringer, aber Frauen gaben in den letzten zwei Jahren über 10 Millionen Dollar aus, mehr als Männer. Die befragten Sammlerinnen hatten im Durchschnitt auch größere Sammlungen als Männer, ein Drittel besitzt über 100 Werken (gegenüber 21% der Männer).
  • Online-Umsatz: Nach mehr als fünf Jahren kontinuierlichen Umsatzwachstums verlangsamte sich der Online-Markt 2019 mit einem geschätzten Umsatz von 5,9 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 2% gegenüber dem Vorjahr entspricht und dennoch einen Anteil von 9% am weltweiten Umsatz nach Wert beibehält. Die UBS Investor Watch und Arts Economics HNW-Umfrage ergab, das fast die Hälfte (48%) der Sammler oft oder sogar immer Online-Plattformen zum Kauf von Kunst nutzen. Millennial-Sammler waren die regelmäßigsten Nutzer des Online-Kanals, nur 8% haben noch nie online gekauft. Obwohl 65% der HNW-Sammler einen Online-Preis von 50.000 US-Dollar für ein einzelnes Werk nicht überschritten hatten, hatte ein Viertel mehr als 100.000 US-Dollar und 8% sogar mehr als eine Million US-Dollar ausgegeben, doppelt so viel wie 2018 auf diesem Preisniveau.
  • Auktionszahlen: Der Umsatz bei öffentlichen Auktionen erreichte 2019 24,2 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang um 17% nach zwei Jahren Wachstum in Folge. Die Auktionsverkäufe gingen in allen führenden Märkten zweistellig zurück: in den USA, Großbritannien und China. Die Verlangsamung war weitgehend angebotsorientiert, da eine geringere Anzahl sehr hochpreisiger Lose zum Verkauf angeboten wurde. In Frankreich stieg der Umsatz jedoch um 16% auf den höchsten Stand aller Zeiten von 1,6 Milliarden US-Dollar. Auch die Privatverkäufe stiegen deutlich an, wobei alle großen Auktionshäuser in dieser Kategorie zweistellige Zuwächse verbuchten. 
  • Händlerzahlen: Der Umsatz im Händlersektor stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2% auf schätzungsweise 36,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019. Das moderate Wachstum des Gesamtumsatzes wurde weiterhin durch das obere Ende des Marktes angetrieben. Neue Käufer zu finden, war die größte Herausforderung, die von den Händlern im Jahr 2019 genannt wurde. 
  • Kunstmessen: Kunstmessen blieben ein zentraler Teil des globalen Kunstmarktes, mit einem Gesamtumsatz von schätzungsweise 16,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019, 45% des Gesamtwerts des weltweiten Händlerumsatzes. 15% des Umsatzes wurden vor den Messen (2,5 Mrd. USD), 64% während den Messen (10,6 Mrd. USD) und 21% nach den Messen erzielt als direkte Folge der Teilnahme (3,5 Milliarden US-Dollar) gemacht. 
  • Gender-Themen: Der Bericht enthält erneut einen Überblick über Repräsentation von Künstlern und Geschlechterfragen und weist einen durchschnittlichen Anteil weiblicher Käufer im Händlersegment von 36% auf, was einem Anstieg von 9% gegenüber den 2018 gemeldeten Zahlen entspricht. Die Repräsentation von Künstlerinnen durch Galerien, die auf dem Primärmarkt tätig sind, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8% auf 44% der gesamt vertretenen Künstlerinnen, während ihr Anteil am Umsatz ebenfalls von 32% im Jahr 2018 auf durchschnittlich 40% im Jahr 2019 stieg.

Paul Donovan, Chefökonom von UBS Global Wealth Management, sagte: "Der Kunstmarkt spiegelt oft Trends und wirtschaftlichen Entwicklungen wider, die wir bei der Schaffung von Wohlstand sehen. Das Wachstum der Millennial und weiblichen Kaufkraft heute ist ein Teil davon. Aber selbst Ökonomen müssen zugeben, dass das Leben mehr ist als die Wirtschaft. Wahre Sammler sind von Leidenschaft und Wertschätzung für Qualität angetrieben. Kunst zahlt sich emotional aus und bereichert das Leben in einer Weise, die das BIP niemals erfassen kann."

Clare McAndrew, Gründerin von Arts Economics, sagte: "Während Verkäufe auf dem Kunstmarkt oft eine große Widerstandsfähigkeit gegenüber Ereignissen im weiteren wirtschaftlichen und politischen Kontext gezeigt haben, haben wir auch gesehen, dass in Zeiten der Ungewissheit Händler oft auf die relative Sicherheit und Vertraulichkeit des Privatverkaufs zurückgreifen. Dies scheint auch 2019 der Fall gewesen zu sein, mit einem Anstieg solcher Verkäufe durch große Auktionshäuser und einem entsprechenden Anstieg des Welt Marktanteils der Händler. Internationale grenzüberschreitende Kunst Transaktionen sehen sich derzeit auch einer Reihe gegensätzlicher Kräfte ausgesetzt, von der zunehmenden Handelsregulierung und den Zöllen bis hin zum Kauf im unmittelbaren Umfeld, um die Auswirkungen des Kunsthandels auf die Umwelt zu verringern. Die Globalisierung des Kunstmarktes war in den letzten 20 Jahren der Schlüssel zu seiner Expansion und reduzierte sein Abwärtsrisiko durch die Unterstützung einer diversifizierteren Käufer- und Verkäuferbasis. Obwohl diese Tendenzen kurzfristig kaum in Frage gestellt werden dürften, können sich steigende Zölle und Vorschriften, die den grenzüberschreitenden Verkauf behindern, negativ auf das Wachstum des Marktes in der Zukunft auswirken."

Noah Horowitz, Director Americas, Art Basel, sagt: "Clare McAndrews globaler Kunstmarktbericht ist einmal mehr eine unumgängliche Lektüre für unsere Branche. In dieser jüngsten Ausgabe zeigt sie, dass sich der Gesamtmarkt 2019 zwar abkühlte - getrieben durch eine deutliche Abnahme des Lagerbestands und der Verkäufe im obersten Segment des Auktionssektors - aber eine erhebliche Resilienz blieb: Die einzelnen Märkte in Europa stiegen trotz der Herausforderungen des Brexit; der Händlersektor verzeichnete inkrementelle Zuwächse, wobei die Mehrheit einen stabilen oder wachsenden Umsatz meldete; und die privaten Verkäufe in den großen Auktionshäusern wuchsen erheblich. McAndrews Studie bietet auch aufschlussreiche neue Analysen zu Vertriebskanälen von Kunstmessen, wirft gleichzeitig ein Licht auf faszinierende Trends im Online-Bereich und umreisst globale Sammlertendenzen."

Der Bericht stützt sich auch auf mehrere Veröffentlichungen der UBS-Forschung:

  • UBS und PWC (2019) The Billionaire Effect: Billionaire Insights 2019. Dieser Bericht hebt einen "Athena-Faktor" hervor, bei dem die Zahl der weiblichen Milliardäre von 1995 bis 2015 mehr anstieg als die der Männer, und dies setzte sich bis 2018 fort, mit einer geschätzten Wachstumsraten von 2013 bis 2018 bei Frauen von 46% gegenüber 39% bei Männern. 
  • UBS Evidence Lab Inside: European Luxury. Luxury at a Tipping Point berichtete, dass fast 80% der chinesischen Verbraucher der Meinung waren, dass ihre finanzielle Situation in den nächsten 12 Monaten besser oder viel besser sein würde, was wiederum positive Aussichten für zukünftige Verkäufe in der Region signalisiert, sollten sich diese Verbraucher auf Kunst und andere Sammlerstücke konzentrieren.
  • UBS Chief Investment Office (2020) 2019 in Review: Global Financial Markets. Die am 5. Januar 2020 veröffentlichte Studie stellte fest, dass die beiden Volkswirtschaften im Zentrum des Handelsstreits immer noch zu den leistungsstärksten Märkten des Jahres gehörten. US-Aktien waren 2019 mit einer Rendite von 31% einer der größten Wachstumstreiber in diesen Märkten, während chinesische Aktien 24% erzielten. 

UBS teilt ihre Leidenschaft für Kunst und das Sammeln von Kunst mit Gleichgesinnten weltweit und verfügt über eine der weltweit größten und wichtigsten Unternehmens-Sammlungen. Als Mitherausgeber dieses Berichts und Global Lead Partner der Art Basel will UBS den internationalen Austausch über den Kunstmarkt stetig vorantreiben. UBS gewährt ihren Kunden über ihren Art Collectors Circle und UBS Art Advisory Einblicke in den Kunstmarkt, das Sammeln von Kunst und die Nachfolgeplanung. Weitere Informationen über das Engagement der UBS für zeitgenössische Kunst und zum Download des Berichts finden Sie auf der Webseite ubs.com/art.

Hinweise für Redakteure

Über das Chief Investment Office von UBS
Das Chief Investment Office (CIO) von UBS beaufsichtigt die Anlagestrategie für Kundenvermögen des gesamten weltweiten Vermögensverwaltungsgeschäfts in Höhe von USD 2,6 Bio. CIO hat seinen Sitz in Zürich und verfügt über Strategen und Analysten an den wichtigen Finanzplätzen der Welt, darunter New York, London, Hongkong und Singapur. Das Know-how des CIO umfasst ein komplettes Sortiment von Anlagevehikeln, von Aktien über Anleihen, Währungen und Rohstoffen bis zu alternativen Anlagen und Impact-Investmentfonds.

Über Arts Economics und Clare McAndrew
Arts Economics ist ein Forschungs- und Beratungsunternehmen, das sich ausschliesslich auf die Forschung und Analyse der bildenden und dekorativen Kunst für private und institutionelle Kunden konzentriert. Das Unternehmen wurde 2005 von Clare McAndrew gegründet. Frau Dr. McAndrew ist eine Kulturökonomin, die auf Kunst, Antiquitäten und Sammlerstücke spezialisiert ist. Sie promovierte 2001 in Wirtschaftswissenschaften am Trinity College Dublin, wo sie für vier Jahre Vorlesungen zu diesem Fachgebiet hielt und unterrichtete. Im Jahr 2002 stiess Clare McAndrew als Chefökonomin zur US-Firma Kusin & Company, einer Investmentbanking-Boutique, die auf Kunstinvestitionen fokussiert ist. Nach einem dreijährigen Aufenthalt in den USA kehrte sie 2005 nach Europa zurück und setzte ihre Tätigkeit auf dem Kunstmarkt im Rahmen einer privaten Forschungs- und Beratungsfunktion für globale Kunden fort. Clare McAndrew gründete Arts Economics 2005 mit dem Ziel, sich der Kunstmarktforschung und -analyse zu widmen. Sie arbeitet mit privaten Beratern und Wissenschaftlern aus verschiedenen Regionen der ganzen Welt zusammen und stellt dem globalen Kunsthandel und Finanzsektor Forschungs- und Beratungsdienstleistungen bereit.

Über die Art Basel
Die 1970 von Galeristen aus Basel gegründete Art Basel veranstaltet heute die weltweit führenden Kunstmesse für moderne und zeitgenössische Kunst in Basel, Miami Beach und Hongkong. Jede Messe wird Gastgeberstadt und Region geprägt und ist einzigartig in Bezug auf die teilnehmenden Galerien, die ausgestellte Kunst und dem Inhalt der begleitenden Veranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen für jede Ausgabe produziert werden. Das Engagement der Art Basel hat sich durch eine Reihe neuer Initiativen wie den Art Basel und UBS Global Art Market Report und Art Basel Cities über Kunstmessen hinaus ausgeweitet. Weitere Informationen finden Sie unter artbasel.com.

UBS und Art Basel
Die Beziehung zwischen UBS und Art Basel begann 1994, als der Schweizer Finanzdienstleister als Lead Partner für die Austragung der Messe in Basel fungierte. Im Jahr 1999 wurde die Partnerschaft auf die Unlimited-Ausstellungsplattform der Art Basel ausgedehnt, die es Künstlern ermöglicht, sehr originelle und einzigartige Projekte zu verwirklichen. 2002 wurde das Engagement um die erstmalige Austragung der Art Basel in Miami Beach ergänzt. Im Jahr 2014 beteiligte sich UBS an der Art Basel in Hongkong und wurde so offizieller globaler Lead Partner der Art Basel für alle drei renommierten Standorte. Im Juni 2016 haben Art Basel und UBS verkündet, dass sie gemeinsam jährlich einen umfassenden neuen Kunstmarktbericht der bekannten Kulturökonomin Dr. Clare McAndrew in Auftrag geben werden.
Bitte besuchen Sie www.ubs.com/art, um die neusten Updates von UBS einzusehen.
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