Zürich, 04. Juni 2020 – Der Übertritt vom Erwerbsleben in den Ruhestand bedeutet auch aus finanzieller Sicht eine grosse Veränderung. Denn die obligatorische 1. und 2. Säule bringen im Durchschnitt nur gut 60 Prozent des letzten Lohnes ein. Akut für Personen, die kurz vor dem Ruhestand stehen, aber mindestens so wichtig, auch für jüngere Personen, ist die Frage, ob der gewohnte Lebensstandard gesichert ist. Ein Budgetplan hilft, dies zu beantworten.

Budgetieren zahlt sich aus

Ein detailliertes Budget zu erstellen kann mühsam erscheinen und viele wissen nicht, wo sie anfangen sollen. "Doch mit einer durchschnittlichen Restlebenserwartung für Neurentner von fast 25 Jahren und weiter steigender Tendenz ist es wichtig, auf die zukünftigen Ausgaben vorbereitet zu sein", sagt Jackie Bauer, Ökonomin im UBS Chief Investment Office. Die Daten aus der schweizerischen Haushaltsbudgeterhebung (HABE) des Bundesamts für Statistik bieten einen Einblick in die durchschnittlichen Ausgaben der Schweizerinnen und Schweizer über verschiedene Ausgabenprofile und sind somit ein guter Startpunkt. Sie bilden die Grundlage für die neuste Studie von UBS, die sich intensiv mit der Budgetplanung vor und während des Ruhestands befasst.

Von heute auf morgen wird nicht alles anders

Wie den Analysen der UBS zu entnehmen ist (Grafik 1), schwankt die Ausgabenstruktur tendenziell über das Leben hinweg. Beim Start ins Erwerbsleben, mit geringem Einkommen, sind die Ausgaben noch tief, nehmen dann aber in der Regel schnell zu. Im Alter zwischen 40 und 65 Jahren erreichen die Ausgaben den Höhepunkt, wobei typischerweise die Ausgabenkategorie Wohnen die grösste ist. Steuern und Vorsorge fallen ebenso ins Gewicht, sind aber nicht als typische Konsumausgaben zu werten, da sie kaum beeinflussbar sind. Zudem sind sie stark einkommens- und wohnortsabhängig. Gegen Ende des Erwerbslebens und zu Beginn des Ruhestands nehmen die Ausgaben leicht ab.

Das Bild kann allerdings trügerisch sein. Denn auch in einem Niedriginflationsland wie der Schweiz wird über den Zeitraum mehrerer Jahre die Teuerung dafür sorgen, dass die Ausgaben dennoch ansteigen (Grafik 2). Die Inflation betrifft alle Ermessensausgabenkategorien, vor allem aber bei den grössten Ausgabenposten Wohnung und Gesundheit sind die Auswirkungen spürbar. Auch ohne allgemeine Preisanstiege nahmen die Gesundheits- und Pflegekosten in den letzten Lebensjahren exponentiell zu. Die freiwillige Vorsorge kann diesen Anstieg teilweise abfedern, weshalb Veronica Weisser, Leiterin Retirement & Pension Solutions bei UBS ihren Kunden rät, früh mit dem Sparen zu beginnen: "Es ist nie zu früh, um an später zu denken."

Monatliche Lebenshaltungskosten sinken im Rentenalter in der Regel leicht

Beispiel eines Paares ohne Kinder in der Stadt Zürich mit durchschnittlichem Lebensstandard zu heutigen Preisen in Schweizer Franken

Reale Lebenshaltungskosten steigen im Ruhestand an

Beispiel eines Paares ohne Kinder in der Stadt Zürich mit durchschnittlichem Lebensstandard heute Alter 60 mit 1 Prozent jährlicher Inflation in Schweizer Franken

 

 

UBS Switzerland AG

Kontakte

Jackie Bauer, CFA
Leiterin CIO Retirement & Public Policy Research
UBS Chief Investment Office Global Wealth Management
Tel. +41 44 239 90 61
jackie.bauer@ubs.com

Dr. Veronica Weisser
Leiterin Retirement & Pension Solutions
UBS Schweiz Personal & Corporate Banking
Tel. +41 44 234 50 62
veronica.weisser@ubs.com

 

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