Zürich, 15. August 2023 – Die 14. Ausgabe des Global Wealth Report wurde heute gemeinsam von der Credit Suisse und UBS veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass das gesamte private Nettovermögen, gemessen in aktuellen nominalen US-Dollar, Ende 2022 um USD 11,3 Billionen (-2,4%) auf USD 454,4 Billionen zurückging. Auch das Vermögen pro Erwachsenen ging um USD 3’198 (-3,6%) auf USD 84’718 pro Erwachsenen zurück. Ein Grossteil dieses Rückgangs ist auf die Aufwertung des US-Dollars gegenüber vielen anderen Währungen zurückzuführen. Finanzielle Vermögenswerte trugen 2022 am stärksten zum Vermögensrückgang bei, während das nicht finanzielle Vermögen (hauptsächlich Immobilien) trotz rasch steigender Zinsen stabil blieb.
Regionale und demografische Themen:
- Mit Blick auf die Regionen zeigt der Report, dass der Verlust des globalen Vermögens sich stark auf wohlhabendere Regionen wie Nordamerika und Europa konzentriert, die zusammen USD 10,9 Billionen verloren.
- Die Verluste im asiatisch-pazifischen Raum beliefen sich auf USD 2,1 Billionen.
- Lateinamerika ist mit einem Gesamtvermögenszuwachs von USD 2,4 Billionen der Ausreisser, unterstützt durch eine durchschnittliche Währungsaufwertung von 6% gegenüber dem US-Dollar.
- Auf Länderebene wurde die Liste der Verluste im Jahr 2022 von den USA angeführt, gefolgt von Japan, China, Kanada und Australien.
- Die grössten Vermögenszuwächse konnten Russland, Mexiko, Indien und Brasilien erzielen.
- In Bezug auf das Vermögen pro Erwachsenen liegt die Schweiz weiterhin an der Spitze, gefolgt von den USA, der SVZ Hongkong, Australien und Dänemark – trotz erheblicher Rückgänge des Durchschnittsvermögens gegenüber 2021.
- Die Rangliste der Märkte nach mittlerem Vermögen wird von Belgien angeführt, gefolgt von Australien, der SVZ Hongkong, Neuseeland und Dänemark.
Demografisch betrachtet entwickelte sich das Vermögen der Generation X und der Millennials 2022 in den USA und Kanada weiterhin relativ gut, war jedoch gegen die allgemeine Vermögensreduzierung nicht immun. Aufgeschlüsselt nach ethnischer Zugehörigkeit verzeichnete die Gruppe der Non-Hispanic Caucasians in den USA 2022 einen Vermögensrückgang, während Afroamerikaner von den Verlusten nahezu verschont blieben. Dagegen verzeichneten Hispanics 2022 einen Vermögenszuwachs von 9,5%, da sie gegenüber finanziellen Vermögenswerten einen höheren Anteil an Wohnimmobilien halten.
Verringerung der ungleichen Vermögensverteilung
Parallel zum Rückgang des Gesamtvermögens verringerte sich 2022 auch die Vermögensungleichheit, wobei der Vermögensanteil der weltweit vermögendsten 1% auf 44,5% fiel. Die Zahl der US-Dollar-Millionäre weltweit sank im Jahr 2022 um 3,5 Millionen auf 59,4 Millionen. Diese Zahl berücksichtigt jedoch nicht die 4,4 Millionen «Inflationsmillionäre», die bei einer Anpassung des entsprechenden Schwellenwerts an die Inflation im Jahr 2022 nicht mehr als Millionäre erfasst würden.
Das globale mittlere Vermögen – wohl ein aussagekräftigerer Indikator dafür, wie es einem typischen Menschen geht – stieg 2022 um 3%, während das Vermögen pro Erwachsenen um 3,6% zurückging. Für die Welt insgesamt hat sich das mittlere Vermögen in diesem Jahrhundert um das Fünffache erhöht und ist damit etwa doppelt so stark wie das Vermögen pro Erwachsenen gestiegen, was hauptsächlich auf das rasche Vermögenswachstum in China zurückzuführen ist.
Ein besserer Ausblick
Den Prognosen des Berichts zufolge wird das globale Vermögen in den nächsten fünf Jahren um 38% steigen und bis 2027 USD 629 Billionen erreichen. Das Wachstum in Märkten mit mittleren Einkommen wird zum Haupttreiber globaler Trends. Der Bericht geht davon aus, dass das Vermögen pro Erwachsenen 2027 USD 110’270 und die Zahl der Millionäre 86 Millionen erreichen wird, während die Zahl der äusserst vermögenden Personen (Ultra High Net Worth Individuals, UHNWI) auf 372’000 steigen dürfte.
Iqbal Khan, President Global Wealth Management UBS, kommentiert: «Als weltweit größter globaler Vermögensverwalter mit einer einzigartigen Positionierung können wir auf umfassendes Wissen und die Erkenntnisse aus unserem gesamten Vermögensverwaltungsgeschäft zurückgreifen. Der diesjährige Global Wealth Report gibt wertvolle Einblicke in unsere wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage sowie in die Art und Weise, wie sich die Bedeutung und das Potenzial unseres Wohlstands verändern. Die umfassende Analyse deckt das Vermögen privater Haushalte von rund 5,4 Milliarden Erwachsener weltweit ab, über das gesamte Vermögensspektrum hinweg. Die Ergebnisse nehmen zukünftige Trends in den Blick, ermöglichen es, Erwartungen zu formulieren sowie den sich ständig wandelnden Charakter der Vermögensbildung, aber auch das Wohlstandspotenzial zugunsten von unserer Gesellschaft besser zu verstehen.»
Anthony Shorrocks, Ökonom und Verfasser des Berichts, stellt fest: «Ein Grossteil des Vermögensrückgangs im Jahr 2022 war auf die hohe Inflation und die Aufwertung des US-Dollars gegenüber vielen anderen Währungen zurückzuführen. Bei konstanten Wechselkursen gegenüber dem Jahr 2021 wäre das Gesamtvermögen 2022 um 3,4% und das Vermögen pro Erwachsenen um 2,2% gestiegen. Dies ist immer noch der schwächste Vermögenszuwachs bei konstanten Wechselkursen seit 2008. Bei konstanten Wechselkursen, jedoch unter Berücksichtigung der Inflationseffekte ergibt sich 2022 ein Verlust des Realvermögens von 2,6%. In ähnlicher Weise trugen finanzielle Vermögenswerte am stärksten zum Vermögensrückgang bei, während das nicht finanzielle Vermögen (hauptsächlich Immobilien) trotz rasch steigender Zinsen robust blieb. Die relativen Beiträge von finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerten könnten sich jedoch 2023 umkehren, falls die Immobilienpreise aufgrund höherer Zinsen sinken.»
Nannette Hechler-Fayd’Herbe, Chief Investment Officer für die Region EMEA und globale Leiterin Economics & Research bei der Credit Suisse, ergänzt: «Die Vermögensentwicklung erwies sich in der COVID-19-Ära als widerstandsfähig und verzeichnete 2021 ein Rekordwachstum. Die Inflation, steigende Zinsen und eine Währungsabwertung führten 2022 jedoch zu einer Umkehrung. Wir gehen davon aus, dass das globale Vermögen in den nächsten fünf Jahren bis 2027 um 38% auf USD 629 Billionen ansteigen wird, wobei das Vermögen je Erwachsenen voraussichtlich um 30% auf USD 110’270 ansteigen wird. Ebenso gehen wir davon aus, dass die Zahl der Millionäre in den nächsten fünf Jahren auf 86 Millionen steigen und damit deutlich zulegen wird und dass sich die Zahl der UHNWI auf 372’000 erhöhen wird.»
Credit Suisse AG, eine UBS-Konzerngesellschaft
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