• Biodiversität ist sowohl für das Klima als auch für die Wirtschaft wichtig, denn rund 60 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) sind moderat oder stark von der Natur abhängig.
  • Regierungen, Wirtschaft, Wissenschaft und Weltgemeinschaft müssen unbedingt zusammenarbeiten, um die technologischen Lösungen voranzutreiben, die nötig sind, um den Rückgang der Artenvielfalt bis 2030 einzudämmen.
  • Die Investitionslücke im Bereich der Artenvielfalt kann nur geschlossen werden, wenn Daten und Messverfahren allgemein zugänglich werden, die innovative und auf die Natur ausgerichtete Finanzierungsansätze ermöglichen.
  • Regierungen müssen aktiv werden und helfen, Kapital für Lösungen zu mobilisieren, die der Natur zugutekommen.
  • UBS wird gemeinsam mit dem Geschäftsbericht 2024 erstmals auch Informationen veröffentlichen, die auf das Rahmenwerk der "Taskforce on Nature-related Financial Disclosures" (TNFD) abgestimmt sind.

Zürich, 15. Januar 2024 – UBS ist der Ansicht, dass der Finanzsektor helfen kann, den Einsatz bestehender Technologien schnell und umfassend zu skalieren, um den Verlust der Artenvielfalt bis 2030 einzudämmen. Im Whitepaper «Bloom or bust», das gemeinsam mit Fachexperten erstellt und am Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) 2024 diskutiert wird, zieht UBS eine Bilanz, wo die Welt hinsichtlich des Verlusts der Artenvielfalt zurzeit steht. Ausserdem untersucht das Whitepaper bereits vorhandene Lösungen zur Eindämmung dieses Problems sowie die Rolle, die der Finanzsektor, Regierungsmassnahmen und Zusammenarbeit dabei spielen können.

Artenvielfalt ist für das Klima und die Wirtschaft gleichermassen wichtig

Die Artenvielfalt und das Klima sind eng miteinander verbunden. Rund 37% der kosteneffizienten Emissionssenkung, die erforderlich ist, um bis 2030 auf Kurs mit den Anforderungen des Pariser Abkommens zu sein, lassen sich mit natürlichen Klimalösungen erzielen1. Biodiversität ist auch aus wirtschaftlicher Sicht wichtig: Einer Analyse von UBS zufolge sind etwa 60% des globalen BIP moderat oder stark von der Natur abhängig. Folglich wächst das Interesse von Anlegern, Unternehmen und Regierungen daran, Kapital für naturfokussierte Lösungen zu mobilisieren.

Im Jahr 2022 hat die internationale Staatengemeinschaft das Global Biodiversity Framework (GBF) vereinbart, um den Verlust der Artenvielfalt bis 2030 umzukehren und bis 2050 naturpositiv zu werden. Das Erreichen dieser Ziele ist ein Wettlauf mit der Zeit.

Sergio Ermotti, Group CEO von UBS, sagte dazu:

Der Rückgang der Artenvielfalt erfordert ein rasches Handeln. Regierungen, Branchen, die Wissenschaft und Weltgemeinschaft müssen unbedingt zusammenarbeiten, um Lösungen zu beschleunigen und auszubauen, damit der Rückgang der Artenvielfalt bis 2030 eingedämmt werden kann.

Investitionslücke bei der Biodiversität schliessen

Die Investitionslücke bei der Biodiversität, die überbrückt werden muss, um das für 2030 gesteckte Ziel zu erreichen, beträgt rund USD 700 Milliarden2 jährlich. Um diese Lücke zu schliessen, muss privates Kapital in innovative und naturfokussierte finanzielle Ansätze gelenkt werden. Dies wiederum hängt von besseren Daten und Messungen im Bereich der Artenvielfalt ab.

Daten und Messungen

Von entscheidender Bedeutung ist ein klares Verständnis der Treiber für den Rückgang der Artenvielfalt und wie schnell dieser Rückgang verläuft. Dies lässt sich erreichen durch Technologien wie Fernerkundungen mit Satelliten, Überwachungsinstrumenten vor Ort – wie zum Beispiel eDNA – sowie Datenverarbeitung unter Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen. Der Ausbau dieser Technologien bedarf indes erheblicher Investitionen.

Innovative und naturfokussierte Finanzierungsansätze

Öffentliche, private und Mischfinanzierungen (Blended Finance) sind nötig, darunter:

  • Naturfokussierte Übergangsfinanzierungen: Übergangsfinanzierungen bieten das grösste Potenzial zur Erschliessung von privatem Kapital und können auch in grossem Massstab durchgeführt werden. Darlehen und Anleihen, zum Beispiel, sind an den Finanzmärkten weit verbreitet und an Kriterien geknüpft, die bessere ökologische Resultate fördern. Dazu zählen glaubwürdige Übergangspläne oder die Berichterstattung im Einklang mit Rahmenwerken (z.B. TNFD). Das steigert die Nutzung dieser Finanzierungen und im Ergebnis werden Technologien zur Messung der Artenvielfalt zunehmend etabliert. Das wiederum verbessert den Business Case der eigentlichen Technologien.
  • Mischfinanzierungen und philanthropisches Kapital: Mischfinanzierungen – auch bekannt als Blended Finance – können helfen, private Finanzierungen für zuvor schwer finanzierbare Projekte anzuziehen. Dieser Ansatz hat sich als wertvoll erwiesen, um lokale Hürden anzugehen, die sich mit Übergangsfinanzierungen alleine möglicherweise nicht überwinden lassen. Die heute verbleibende Artenvielfalt der Welt befindet sich zu 80% auf Land, das von indigenen Völkern verwaltet wird. Der erfolgreiche Einsatz von Messtechnologien in diesen Gebieten ist auf eine effektive Einbindung von indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften angewiesen.

Staatliche Massnahmen sind nötig

Das Ausmass der Investitionslücke erfordert begleitende staatliche Massnahmen, um die Mobilisierung von Kapital für naturpositive Lösungen zu fördern. Das Whitepaper identifiziert vier zentrale Möglichkeiten, wie Regierungen hierbei helfen können:

  1. Geeignete wirtschaftliche Anreize anbieten: Zum Beispiel könnten Agrarsubventionen an positive Umweltergebnisse geknüpft werden.
  2. Klare Signale senden: Dazu dienen klare Strategien für die Artenvielfalt, welche die Messung in den Vordergrund stellen und ihre Fortschritte 2024 an das GBF melden.
  3. Öffentliches Kapital bereitstellen, um privates Kapital anzuziehen und innovative Finanzierungsinitiativen zu fördern: Für Projekte, die auf kurze Sicht keine klaren Ertragsströme bieten, dürften zu Vorzugsbedingungen bereitgestellte Finanzierungen nötig sein.
  4. Daten und Methoden allgemein zugänglich machen: Die Akzeptanz der TNFD im Privatsektor fördern und ein öffentliches TNFD-Datenzentrum schaffen.

Suni Harford, President UBS Asset Management und Sponsor für Sustainability and Impact der Konzernleitung, sagte dazu:

Die Kunden interessieren sich zunehmend dafür, Kapital mithilfe von Investitionen und philanthropischen Lösungen in naturpositive Lösungen zu leiten. Regierungen können dabei helfen, klare Signale an die Märkte zu senden, um Investoren zur Berücksichtigung der Artenvielfalt zu ermutigen und letztlich die Investitionen in die Messung der Biodiversität und in Vermögenswerte in grösserem Umfang zu fördern.

UBS wird gemeinsam mit dem Geschäftsbericht 2024 erstmals Informationen veröffentlichen, die auf das Rahmenwerk der TNFD abgestimmt sind.

Über UBS

UBS ist der grösste global agierende Vermögensverwalter sowie die führende Universalbank der Schweiz. Neben Angeboten für vermögende Familien, Privatpersonen und Unternehmer bietet UBS diversifizierte Asset Management Lösungen und fokussierte Investmentbanking-Services. Mit der Übernahme der Credit Suisse verwaltete UBS im zweiten Quartal 2023 ein Vermögen von 5,5 Billionen US -Dollar. Auf dem Weg zu ihren persönlichen finanziellen Zielen unterstützt UBS ihre Kundinnen und Kunden mit individueller Beratung, Anlagelösungen und -produkten. Mit Hauptsitz in Zürich ist UBS als globale Bank mit Schweizer Wurzeln in mehr als 50 Märkten weltweit aktiv. Die Aktien der UBS Group sind an der SIX Swiss Exchange und an der New York Stock Exchange (NYSE) gelistet.

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