Zürich, 22. Mai 2024 – UBS hat heute den Global Family Office Report 2024 veröffentlicht, der Erkenntnisse von 320 Single Family Offices aus sieben Regionen der Welt zusammenfasst. Das Gesamtvermögen der in der Studie repräsentierten Familien beläuft sich auf über 600 Milliarden USD, mit einem durchschnittlichen Gesamtnettovermögen von 2,6 Milliarden USD. Das macht den UBS Global Family Office Report zur umfassendsten und aussagekräftigsten Studie dieser Art.

„Der Report 2024 zeigt, dass Family Offices ihre Pläne für eine grundlegende Umschichtung in der strategischen Vermögensallokation umgesetzt haben, wie im Report 2023 erwartet worden war. Durch eine höhere Gewichtung festverzinslicher Wertpapiere aus Industrieländern haben sie wieder ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Anleihen und Aktien hergestellt”, sagt George Athanasopoulos, Head Global Family and Institutional Wealth, Co-Head Global Markets bei UBS.

Benjamin Cavalli, Head Global Wealth Management Strategic Clients bei UBS, hebt hervor: „Der erweiterte und global umfassende Datensatz ermöglichte es uns, unsere Analyse zu vertiefen und Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich das operative Geschäft von Family Offices auf ihre Vermögensallokation auswirkte. Auf dieser Basis können wir unseren Kunden massgeschneiderte Ergebnisse und Ratschläge liefern.”

Verschiebung der Allokationen zu ausgewogeneren Portfolios, geografische Ausrichtung auf Nordamerika
Die Erhebung für das Jahr 2024 zeigt, dass Family Offices in ihren Portfolios wieder zu einem ausgewogeneren Verhältnis zwischen Anleihen und Aktien zurückgekehrt sind. Vermutlich als Anpassung an eine Welt mit moderater Inflation und sinkenden Leitzinsen, spiegelt diese Veränderung offenbar die erhöhten Anleiherenditen wider und steht im Einklang mit den in der vorherigen Ausgabe des Global Family Office Reports vorausgesagten Veränderungen. Im Durchschnitt halten Family Offices ihre grössten regionalen Allokationen in Nordamerika (50%), mehr als ein Viertel (27%) in Westeuropa und 17% in Asien-Pazifik oder im Grossraum China. Mit Blick auf die Zukunft werden Nordamerika und der asiatisch-pazifische Raum (ohne Grossraum China) die wichtigsten Zielregionen für zusätzliche Allokationen sein, wobei jeweils mehr als ein Drittel (38% bzw. 35%) in den nächsten fünf Jahren die Allokationen in diesen Regionen erhöhen will.

Diversifizierung durch aktives Management, da generative KI das wichtigste Anlagethema ist
Ebenso wie zu mehr Ausgewogenheit zeigt sich in den Portfolios ein Trend zum aktiven Management. Angesichts des raschen technologischen Wandels, sich verändernder Zinserwartungen und ungleichmässigen Wachstums bietet die zunehmende Streuung der Renditen Chancen für ein aktives Management. Fast vier von zehn (39%) Family Offices weltweit geben an, dass sie derzeit verstärkt auf die Auswahl von Managern und/oder ein aktives Management setzen, um die Diversifizierung ihres Portfolios zu verbessern, 4% mehr als im Jahr 2023. Auf der Seite der alternativen Anlagen werden Hedgefonds von einem Drittel (33%) der Family Offices zur Diversifizierung eingesetzt. Aus thematischer Sicht ist generative KI das beliebteste Anlagethema. Mehr als drei Viertel (78%) der Family Offices geben an, dass dies in den nächsten zwei bis drei Jahren wahrscheinlich ein Investitionsbereich sein wird.

Geopolitik und Inflation sind kurzfristig die grössten Sorgen, in fünf Jahren stehen Klimawandel und Schulden an erster Stelle
Während sich die Wirtschaft zu stabilisieren scheint, ist die Geopolitik die grösste Sorge der Family Offices auf mittlere Sicht, gefolgt vom Klimaschutz. In einem Zeitraum von 12 Monaten sind 58% der Befragten besorgt über die Möglichkeit eines grösseren geopolitischen Konflikts. Auch die Sorge, dass die Zentralbanken die Zinssätze nur langsam senken könnten, spielt eine Rolle: 37% der Family Offices gaben an, dass sie sich Sorgen über höhere Zinssätze machen, 39% über eine höhere Inflation. Auf die Frage, was in den nächsten fünf Jahren passieren wird, rücken die längerfristigen Sorgen stärker in den Vordergrund. Während geopolitische Konflikte nach wie vor die grösste Sorge darstellen (62%), ist fast die Hälfte (49%) besorgt über den Klimawandel und fast ebenso viele (48%) über eine Schuldenkrise in einer Zeit, in der die westlichen Länder durch eine hohe Staatsverschuldung belastet sind, die untragbar erscheinen könnte.

Mit dem zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit streben Family Offices nach mehr Sophistizierung
Nachhaltigkeit wird nicht nur für die Anlageportfolios von Family Offices ein zunehmend wichtigeres Thema, sondern auch für die langfristigen Aussichten der operativen Unternehmen. Mehr als die Hälfte (57%) der Family Offices mit operativem Geschäft berücksichtigt darin entweder bereits Nachhaltigkeitsaspekte oder plant, dies in Zukunft zu tun. Da das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, benötigen Family Offices mehr Informationen und Beratung. Bessere Datenanalysen zur Messung der Auswirkungen von Investitionen und/oder Geschäftsaktivitäten würden laut 37% der Befragten helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Regionale Ergebnisse:

USA:
US-Family Offices haben im Durchschnitt die geringste Allokation (7%) in festverzinsliche Anlagen, wobei 59% derjenigen, die festverzinsliche Anlagen halten, damit nach eigenen Angaben insbesondere von hohen Renditen profitieren wollen. Ihre Portfolios sind am stärksten in Nordamerika (82%) und im Schnitt nur zu 8% in Westeuropa investiert. In den USA sind hochwertige festverzinsliche Wertpapiere mit kurzer Laufzeit das beliebteste Mittel zur Diversifizierung (47%). 83% der amerikanischen Family Offices geben an, dass sie wahrscheinlich in KI investieren werden. In den nächsten 12 Monaten ist die grösste Sorge der US-Family Offices ein grösserer geopolitischer Konflikt (57%). In den nächsten fünf Jahren machen sich die US-Family Offices am meisten Sorgen über höhere Steuern (73%).

Lateinamerika:
Im Vergleich zu anderen Regionen weisen lateinamerikanische Family Offices im Durchschnitt die höchsten Anteile an festverzinslichen Anlagen auf (27% in Anleihen von Industrieländern, 7% in Anleihen von Schwellenländern). Diejenigen, die festverzinsliche Anlagen halten, tun dies hauptsächlich, um Kapital zu erhalten (63%), Risiko auszugleichen (58%) und von den hohen Renditen zu profitieren (54%). Die Bargeldbestände sind in Lateinamerika im Durchschnitt am niedrigsten (5%). Bezogen auf die kommenden 12 Monate ist die grösste Sorge die Inflation (60%), während in der Fünfjahres-Perspektive der Klimawandel (48%) und technologische Umwälzungen, die sich auf das operative Geschäft und/oder die Investitionen auswirken, im Vordergrund stehen (48%).

Südostasien:
88% der Family Offices in Südostasien erwarten eine längere Phase positiver Realzinsen. Sie setzen stärker auf die Managerauswahl und/oder ein aktives Management zur Diversifizierung (50%). Im Vergleich zu ihren weltweiten Peers ist der Anteil an Immobilien im Durchschnitt am geringsten (6%). Ein grösserer geopolitischer Konflikt und höhere Inflation sind die grössten Sorgen (jeweils 55%) mit Blick auf die nächsten 12 Monate, während es in den nächsten fünf Jahren höhere Steuern (59%) und der Klimawandel (56%) sind.

Nordasien:
Family Offices in Nordasien verfügen im Durchschnitt über hohe Bargeldbestände (14%) und haben von allen Regionen die höchsten Allokationen (24%) im Grossraum China. Im Vergleich zu ihren globalen Mitstreitern ist die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten zwei bis drei Jahren in künstliche Intelligenz zu investieren, am höchsten (89%). Sie bevorzugen hochwertige festverzinsliche Wertpapiere mit kurzer Laufzeit, um die Portfoliodiversifizierung zu verbessern (45%). Mit Blick auf die nächsten 12 Monate und die nächsten fünf Jahre sind nordasiatische Family Offices am meisten über einen grösseren geopolitischen Konflikt besorgt (56% bzw. 70%).

Europa ohne Schweiz:
38% der europäischen Family Offices glauben, dass die Realzinsen in den USA um den Nullpunkt schwanken werden. Im weltweiten Vergleich ist der Anteil der Family Offices, die im Jahr 2024 eine Änderung ihrer strategischen Vermögensallokation planen, in Europa am höchsten (42%). Im Durchschnitt sind die Portfolios stark auf Westeuropa ausgerichtet (49%). Im weltweiten Vergleich ist der Anteil der Family Offices, die sich gegen finanzielle Risiken absichern, in Europa am höchsten (67%). Gegenwärtig und mit Blick auf die nächsten fünf Jahre sind europäische Family Offices am stärksten über einen grösseren geopolitischen Konflikt besorgt (61% bzw. 71%).

Schweiz:
Ebenfalls 38% der Schweizer Family Offices glauben, dass die US-Realzinsen um die Nullmarke schwanken werden. Im weltweiten Vergleich verfügen sie im Durchschnitt über die höchste Aktienquote (29% Industrieländer, 2% Schwellenländer). Lediglich 11% planen eine Änderung ihrer strategischen Asset Allokation im Jahr 2024. Schweizer Family Offices haben eine starke Ausrichtung auf ihr Heimatland; sie legen durchschnittlich 54% ihrer Portfolios in Westeuropa an und setzen Edelmetalle zur Verbesserung der Diversifizierung ihres Portfolios ein (34%). 76% der Schweizer Family Offices werden in den nächsten zwei bis drei Jahren wahrscheinlich in Medizintechnik investieren. Bezogen auf die kommenden 12 Monate und die nächsten fünf Jahre sind Schweizer Family Offices am meisten über einen grösseren geopolitischen Konflikt besorgt (62% bzw. 71%).

Mittlerer Osten:
Im globalen Vergleich haben Family Offices aus dem Nahen Osten im Durchschnitt den höchsten Anteil an Immobilien (15%) und setzen weniger (10%) hochwertige festverzinsliche Wertpapiere mit kurzer Laufzeit zur Verbesserung der Portfoliodiversifizierung ein als ihre Pendants aus anderen Regionen. Bezogen auf die nächsten 12 Monate machen sie sich am meisten Sorgen über einen grösseren geopolitischen Konflikt (68%). Bezogen auf die nächsten fünf Jahre ist die Sorge über eine Finanzmarktkrise (57%) am stärksten ausgeprägt.

 

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