Zürich / London, 13. Juni 2024 – Mit dem Bericht «Climate meets nature» veröffentlichen UBS Asset Management und Planet Tracker einen Praxisleitfaden für Branchenexperten, wie Naturaspekte in Lösungen für die globale Energiewende integriert werden können, die zur Erreichung der globalen Klimaziele erforderlich sind. Die Ergebnisse und der Leitfaden richten sich an den öffentlichen als auch an den privaten Markt und sollen Anlegern als auch einzelnen Unternehmen dabei helfen, eine bessere Due-Diligence-Prüfung und Metriken für Investitionen im Zusammenhang mit der Energiewende zu entwickeln.

Pragmatische Herangehensweise

Der Zusammenhang zwischen Klima und Natur ist komplex und ein nuanciertes Thema mit Zielkonflikten. Der Bericht konzentriert sich auf drei wesentliche Technologien für die Energiewende: Solar-, Wind- und Bioenergie. Investoren sollten die Opportunitätskosten und Kompromisse zwischen den Vorteilen der Energiewende und den negativen Auswirkungen dieser Energiequellen auf die Natur berücksichtigen. Der Schlüssel zur Wertschöpfung liegt darin, die wechselseitigen Risiken für die Natur und die Portfolios zu verstehen sowie sie zu managen.

Wenn das Naturkapital bei Lösungen für die Energiewende ignoriert wird, könnte dies ein Investitionsrisiko für Investoren bedeuten. Die mit der Natur verbundenen Auswirkungen und Abhängigkeiten sind dem Bericht zufolge «komplex, standortspezifisch und nicht leicht zu ersetzen, selbst innerhalb desselben Unternehmens». Obwohl Investoren die existenzielle Bedrohung erkennen, die eine Verschlechterung des Naturkapitals nach sich ziehen kann, fehlt ihnen ein Fahrplan, um diese Risiken systematisch in ihre Investitionsentscheidungen einzubeziehen.

Der Bericht skizziert pragmatische Strategien für ein besseres Management sowohl der vorgelagerten Auswirkungen von Übergangstechnologien als auch der Lebenszyklusanalyse zur Bewältigung der Risiken.

Lucy Thomas, Leiterin des Bereichs Sustainable Investing bei UBS Asset Management, sagte dazu: «Klimawandel, Natur- und Biodiversitätsverlust sind untrennbar miteinander verbunden. Um das Naturkapitalrisiko richtig zu managen, müssen Anleger verstehen, wie sich diese Risiken auf das Geschäftsmodell von Unternehmen und Anlagen auswirken, um die Risikoprämie und die Auswirkungen auf den Cashflow zu bestimmen.»

John Willis, Head of Research bei Planet Tracker, fügte hinzu: «Dieser Report ist ein Leitfaden für Praktiker und relevant für Engagement, Investitionsentscheidungen auf öffentlichen und privaten Märkten sowie für Finanzierungen und für Unternehmen. Wir hoffen, dass er als Ausgangspunkt für die Entwicklung von Metriken zur Messung der Auswirkungen der erneuerbaren Energien auf die Natur dienen kann.»

Lösungen für die Energiewende sind entscheidend und Natur muss berücksichtigt werden

Dem Bericht zufolge haben fossile Energieträger immer noch eine weitaus grössere Gesamtauswirkung auf die Umwelt, insbesondere im Vergleich zu Solar- und Windenergie. Keine Technologie der Energiewende ist jedoch frei von Auswirkungen. Wenn die Energiewende unzureichend gemanagt wird, kann sie unbeabsichtigte Schäden am Naturkapital und damit wiederum auch am Klima verursachen.

Die drei Hauptauswirkungen auf die Natur

  1. Landnutzung und Standortmanagement: Die hohe Energiedichte fossiler Brennstoffe bedeutet, dass für deren Ersatz durch neue Energietechnologien deutlich mehr Land benötigt wird. Dies gilt sowohl für Solar- und Windparks als auch für den Anbau von Rohmaterialen von Biokraftstoffen, die Auswirkungen auf die lokale Natur haben.
  2. Verlust von Lebensräumen und Auswirkungen durch die Gewinnung von Rohstoffen und deren Nutzung: Nach Angaben der Energy Transitions Commission könnte die Energiewende zwischen 2022 und 2050 die Produktion von 6,5 Milliarden Tonnen an Endverbrauchsmaterialien erfordern. Dazu muss sichergestellt werden, dass die Ausweitung der Bergbauaktivitäten auf nachhaltige und für die Natur verantwortungsvolle Weise erfolgt.
  3. Management des Inputs und Outputs von Abfällen: Neue Energietechnologien bieten die Möglichkeit, Abfall als Energierohstoff zu nutzen. Es können jedoch Herausforderungen im Zusammenhang mit der Bilanzierung von Kohlenstoffemissionen bei sogenannten Abfall- und Reststoffen entstehen, deren Wert oft unterschätzt wird. Dies kann zu Risiken für das Klima und die biologische Vielfalt führen. Auf der anderen Seite besteht auch eine Herausforderung bei der Abfallentsorgung, wenn die Anlagen von Solar- und Windparks das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben, wie z. B. die rund 14’000 Windturbinenblätter, die in den nächsten zwei bis drei Jahren weltweit ausser Betrieb genommen werden.

Gemeinsamer Ansatz aller Marktteilnehmer erforderlich

Vermögensverwalter können die Unternehmen, in die sie investieren und die Betreiber von Anlagen dafür sensibilisieren, wie wichtig es ist, Naturkapital zu verstehen und zu bewerten. Dies kann jedoch nicht allein erreicht werden. Alle Marktteilnehmer müssen prüfen, wie sie dies für ihren eigenen Einflussbereich relevant machen können. Nur mit der Unterstützung aller wichtigen Entscheidungsträger in jeder Phase der Planung, Finanzierung und Umsetzung wird die Integration von Naturkapital in Lösungen für die Energiewende möglich sein.

UBS AG

 

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