UBS Wohnattraktivitätsindikator 2024
Zürich, 22. Oktober 2024 – Gemäss dem neuen Wohnattraktivitätsindikator des UBS Chief Investment Office Global Wealth Management verfügen Mittelzentren in zehn aller 13 analysierten Regionen für eine Familie mit zwei Kindern und durchschnittlichen finanziellen Mitteln über die höchste Attraktivität. Dazu gehören Locarno und Vevey ebenso wie die Kantonshauptorte Aarau, Chur, Freiburg, Luzern, Neuenburg, Sitten, Solothurn und St. Gallen. Nebst diesen Mittelzentren wird die Liste der Top-Gemeinden durch Basel, Interlaken und Murten komplettiert. Die beiden Grosszentren Bern und Lausanne schaffen es in die Top Drei ihrer jeweiligen Region.
Attraktive, aber hochpreisige Zentren
Die im Wohnattraktivitätsindikator bestplatzierten Wohngemeinden sind häufig ein teures Pflaster. Ihre Attraktivität macht sie seit jeher zu einem begehrten Wohnort, was die Immobilienpreise in die Höhe treibt. Doch für diese hohen Wohnkosten wird etwas geboten. So zeichnen sich die höchstplatzierten Gemeinden durch eine hervorragende Infrastruktur aus. Dazu gehören ein breites Spektrum an Geschäften, eine gute medizinische Versorgung und schnell erreichbare Schulen sowie Kinderbetreuungs-Einrichtungen. Auch das Freizeitangebot – von zahlreichen kulturellen Einrichtungen über vielfältige Sportmöglichkeiten bis hin zu ausgedehnten Park- und Erholungsflächen – ist in den attraktivsten Gemeinden vielfältig.
Aufgrund hoher Wohnkosten sind es jedoch in vielen Regionen nicht die grossen Zentren und prestigeträchtigen Tiefsteuergemeinden, die an der Spitze stehen. Die Qualität der Infrastruktur und Lebensqualität können die hohen Lebenskosten nicht immer aufwiegen. So verweisen in der Region Zürich die Gemeinden Aarau und Schaffhausen die Zürichseegemeinden auf die Plätze. In der Westschweiz sind Vevey und Morges attraktiver als Lausanne und im Tessin rangieren Tenero-Contra und Muralto vor Lugano. Es gibt nur wenige Gemeinden, die trotz überdurchschnittlicher Infrastruktur und Lebensqualität mit unterdurchschnittlichen Wohnkosten auftrumpfen können. Hierzu gehören Schaffhausen, Goldach, Rheinfelden, Yverdon-les-Bains und Delsberg.
Wohnkosten als Hürde
Auch Agglomerationsgemeinden der Grosszentren bieten eine relativ hohe Wohnattraktivität. Die attraktivsten unter ihnen (zum Beispiel Rheinfelden, Ittigen oder Uster) schneiden bei der Erreichbarkeit und Lebensqualität sehr gut ab und weisen in vielen Fällen eine geringere Steuerbelastung oder tiefere Mietkosten auf als die nahe gelegenen Zentren. Viele dieser Gemeinden sind in den letzten Jahren stark gewachsen – auch, weil sie relativ mehr neuen Wohnraum schaffen konnten als viele Zentren, die von Knappheit geprägt sind. Fern von der Liste der Top-Wohnstandorte bleiben hingegen Gemeinden mit hoher Fluglärmbelastung im Norden Zürichs sowie Nordwesten Genfs oder Gemeinden mit relativ grossen Industriearealen.
Auch für Familien mit überdurchschnittlichen Einkommen und Vermögen gehören Zentren zu den attraktiven Wohngemeinden. Zudem sind Tiefsteuergemeinden interessante Wohnsitze für diese Haushalte, da die hohen Wohnkosten für sie eine untergeordnete Rolle spielen. Bei Familien mit unterdurchschnittlichen Einkommen und Vermögen machen Mieten und Steuerausgaben einen grösseren Anteil an den Gesamtausgaben aus. Daher kommen hochpreisige Zentrumsgemeinden für sie generell kaum infrage. Die teuersten Standorte am Zürich-, Genfer- und Zugersee, sowie berühmte Bergdestinationen sind für diese Haushalte nicht erschwinglich. Stattdessen gewinnen günstigere Wohnorte ausserhalb der zentrumsnahen Agglomerationen für sie an Attraktivität.
Top drei pro Region
Wohnattraktivitätsindikator für den mittleren Haushalt
Methodik – Wohnattraktivität auf drei Säulen
Der Wohnattraktivitätsindikator berechnet, wie attraktiv eine Gemeinde als Wohnort für Familien mit zwei Kindern ist. Dabei stehen regionale Vergleiche im Vordergrund. Auf eine gesamtschweizerische Rangliste wird verzichtet. Denn die räumliche Heterogenität der Schweiz erschwert sinnvolle Vergleiche unter Gemeinden aus verschiedenen Regionen. Alle Auswertungen werden für drei Haushaltstypen durchgeführt, die sich in ihrer finanziellen Situation unterscheiden. Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die Angaben auf den mittleren Haushalt mit einem Bruttojahreseinkommen von 145 000 Franken. Alle Berechnungen basieren auf Mieterhaushalten, um eine möglichst flächendeckende Wohnattraktivität zu ermitteln.
Zur Ermittlung des Indikators wird für jede Gemeinde und jeden Haushaltstyp ein gewichteter Durchschnitt aus drei thematischen Säulen (Infrastruktur, Freizeit und Wohnkosten) basierend auf insgesamt 35 Variablen ermittelt. Dabei erhalten die Wohnkosten ein höheres Gewicht, je niedriger das Haushaltseinkommen ist. Die Säulen Infrastruktur und Freizeitangebot fliessen mit gleichem Gewicht ein.
Detaillierte Informationen zur Methodik befinden sich im Bericht.
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