Source: UBS

Die Realität höherer Zinsen hat im letzten Jahr auch den Schweizer Luxusimmobilienmarkt erfasst. Nach knapp 10 Prozent Preisanstieg im Jahr 2022 verteuerten sich luxuriöse Eigenheime im letzten Jahr im Durchschnitt nur noch um gut 2 Prozent. Bei Einfamilienhäusern stiegen die Preise 2023 mit gut 1 Prozent deutlich weniger als im Jahr zuvor mit 8 Prozent, bei Eigentumswohnungen schwächte sich das Wachstum von 9 auf 3 Prozent ab. Insgesamt entwickelte sich das Luxussegment etwas schwächer als der Gesamtmarkt und das Preisniveau liegt aktuell 25 Prozent über seinem Vor-Corona-Niveau.

Als sicherer Hafen dürfte die Schweiz mit ihren stabilen Institutionen und dem hohen Lebensstandard in der aktuellen geopolitischen Lage eine ungebrochene Anziehungskraft ausstrahlen. Diese «Sicherheit» ist allerdings mit dem starken Franken und der Preisentwicklung deutlich teurer geworden, was die internationale Nachfrage nach hiesigen Luxusimmobilien eher gedrosselt haben dürfte. Die Durchschnittsvermögen der Schweizer Haushalte (ohne Immobilien) stagnierten in den letzten beiden Jahren. Die Wirtschaft entwickelte sich unter Trend und ist damit keine grosse Stütze für die Nachfrage nach hochpreisigen Immobilien. Ausgeschriebene Objekte stossen auf weniger Interessenten und diese hinterfragen zunehmend den Preis. Für das laufende Jahr erwarten wir einen leichten Rückgang der Luxusimmobilienpreise im tiefen einstelligen Prozentbereich.

Drei von vier der teuersten Standorte sind Bergdestinationen. St. Moritz führt mit Quadratmeterpreisen von über 42 000 Franken die Rangliste an (wir verwenden hierfür das 95. Quantil der beobachteten Transaktions- und Angebotspreise). Nur wenig tiefer beginnt das Luxussegment in Gstaad (39 000 Franken pro Quadratmeter). Cologny am Genfersee verzeichnet Preise von über 35 000 Franken pro Quadratmeter, ähnlich wie Verbier. In den übrigen Gemeinden mit hohem Luxusanteil in der Region Genf sowie am Zürichsee werden Luxusimmobilien ab Quadratmeterpreisen von 25 000 Franken gehandelt. Für ein Anwesen in gutem Zustand und auf 1500 Quadratmetern Landfläche ist dort mit einem Kaufpreis von acht bis zehn Millionen Franken zu rechnen. Ab knapp 20 000 Franken pro Quadratmeter starten die Luxuspreise im Tessin.

Generell weisen Luxusmärkte, insbesondere traditionelle, über einen längeren Zeithorizont eine bemerkenswerte Stabilität auf. Anders die analysierten Zuger Standorte, die innerhalb der teuersten Schweizer Gemeinden im Schnitt um über 30 Ränge innert einer Dekade aufgestiegen sind. Dies zeigt, wie attraktiv die Tiefsteuerstrategie den Standort insbesondere für Personen mit hohen Einkommen und Vermögen schon seit Längerem macht. Grösster Gewinner der letzten Dekade ist aber die aufstrebende Urner Gemeinde Andermatt, die mit der Erstellung zahlreicher hochpreisiger Liegenschaften immer mehr als Luxusdestination wahrgenommen wird. Im Tessin hingegen vermochte das Preisniveau infolge eines Überangebots an luxuriösen Wohnungen nicht mit den anderen Gemeinden Schritt zu halten.

Weitere Informationen zu diesem Thema lesen Sie in unserer kürzlich publizierten Studie UBS Luxury Property Focus 2024 .

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