Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde und steckt auch zu einem guten Teil hinter dem eindrücklichen Anstieg zahlreicher Technologieaktien im Verlauf der letzten neun bis zwölf Monate. Wir haben soeben einen neue, umfangreichere Studie «Künstliche Intelligenz: Die Anlagechance einschätzen und ergreifen» publiziert. Darin segmentieren wir das KI-Universum hinsichtlich seiner Wertschöpfungskette und bieten Anlegerinnen und Anlegern ein Konzept, das ihnen hilft, erfolgreich in den Sektor zu investieren.
Wir sind der Meinung, dass das Denken in Wertschöpfungsketten entscheidend ist. Selbst in einer schnell wachsenden Branche bedeuten das enorme Innovationstempo und die sich laufend verändernde Wettbewerbsdynamik, dass die Erfolge der verschiedenen Bereiche der Wertschöpfungskette variieren dürften. Wir identifizieren dabei drei Ebenen in der KI-Wertschöpfungskette:
Die grundlegende «Wegbereiter-Ebene» – Unternehmen, die das Rückgrat für die KI-Entwicklung bereitstellen, von der Halbleiterproduktion über das Chipdesign, Cloud- und Rechenzentren bis hin zu Unternehmen, die an der Stromversorgung beteiligt sind.
Die «Intelligenz-Ebene» – das sind jene Unternehmen, die die Rechen- und Energieressourcen aus der Wegbereiter-Ebene in Intelligenz umwandeln. Dazu gehören diejenigen, die grosse Sprachmodelle entwickeln, sowie Unternehmen, die Datenbestände besitzen, die in Intelligenz umgewandelt werden können.
Und schliesslich die «Anwendungs-Ebene» – jene Unternehmen, die die Werkzeuge aus der Intelligenz-Ebene in spezifische Anwendungen einbetten. Derzeit glauben wir, dass die vielversprechendsten Anwendungsbereiche Co-Piloten, Codierungsassistenten, digitale Werbung, Callcenter, Forschung und Entwicklung im Gesundheitswesen, Cybersicherheit sowie Fintech umfassen.
Das Denken in Wertschöpfungsketten kann uns auch helfen, potenzielle Chancen und Risiken für den Erfolg der gesamten Branche zu identifizieren. Beispielsweise muss die Anwendungs-Ebene letztendlich genügend Einnahmen generieren, um die anderen beiden Ebenen zu «bezahlen».
Anleger sollten erstens sicherstellen, dass sie ausreichend im Thema investiert sind. Viele haben in den letzten Monaten zumindest eine gewisse Exponierung gegenüber KI aufgebaut. Doch das schiere Wachstumstempo der Branche bedeutet, dass viele Anleger insgesamt noch untergewichtet sind.
Zweitens empfehlen wir ein Übergewicht in der Wegbereiter-Ebene. Auch wenn Befürchtungen von Überkapazitäten hier Volatilität auslösen könnten, denken wir, dass das Segment derzeit den besten Mix aus attraktivem und sichtbarem Ertragswachstum, starker Wettbewerbspositionierung und angemessenen Bewertungen bietet. In diesem Zusammenhang favorisieren wir Halbleiterunternehmen.
Drittens war der bisherige KI-Boom primär für die grössten Technologieunternehmen äusserst vorteilhaft. Wir erwarten, dass der KI-Markt von einem Oligopol vertikal integrierter «Foundries» und monolithischer Akteure entlang der Wertschöpfungskette dominiert wird. Daher mögen wir neben Halbleiterfirmen auch Unternehmen, die über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg positioniert sind und Chips, Cloud-Computing sowie generative KI-Modelle und -Anwendungen abdecken.
Zuletzt darf man nicht vergessen, dass es sich nicht nur um die USA dreht. Chinas Technologieriesen handeln immer noch zu ähnlichen Bewertungen wie vor der Einführung von ChatGPT. Doch auch sie investieren stark in künstliche Intelligenz und letztendlich erwarten wir, dass China ein KI-Ökosystem entwickelt, das sich vom Grossteil des Rests der Welt unterscheidet und ebenfalls Opportunitäten bietet.
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