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«It’s the economy, stupid!» war die prägende Botschaft im US-Präsidentschaftswahlkampf von 1992. Damit brachte Bill Clintons Team zum Ausdruck, dass es letztlich auf den Wirtschaftsverlauf ankomme, ob die Wählerinnen und Wähler mit einer Regierung zufrieden seien und ob sie diese wieder- oder abwählen würden. Genauso dürfte auch im aktuellen Rennen um das Weisse Haus die subjektive Wahrnehmung der Wähler bezüglich ihrer persönlichen wirtschaftlichen Lage eine entscheidende Rolle spielen. Zwar läuft die Wirtschaft in den USA auf Hochtouren, die Arbeitslosigkeit ist tief und damit die Jobsicherheit hoch. Doch haben die seit 2020 kumuliert über 25 Prozent Preisanstieg bei den Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs vor allem sozial schwächere Schichten hart getroffen. Dies dürfte bei unentschlossenen Wählern der wohl entscheidende Faktor sein, ob man auf weitere vier Jahre demokratische Politik oder einen Wechsel setzen will.

Doch nicht nur für den Wahlausgang, sondern auch mit Blick auf den künftigen Verlauf der Aktienmärkte lässt sich behaupten: «It’s the economy, stupid!» Denn auch wenn viele Anleger den Eindruck haben mögen, dass angesichts der zahlreichen geopolitischen Schreckensmeldungen die Welt völlig aus dem Ruder läuft, zeigen historische Analysen, dass die Märkte in erster Linie von den wirtschaftlichen Fundamentalfaktoren getrieben werden. Entscheidend ist also vielmehr, ob die Wirtschaft wächst, ob die Inflation unter Kontrolle ist und damit die Zinsen gesenkt werden können oder ob die Unternehmensgewinne nachhaltig zulegen. All dies ist im gegenwärtigen Umfeld gegeben. Die weltweit von den börsennotierten Unternehmen erwirtschafteten Gewinne dürften im laufenden wie auch im kommenden Jahr im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Die gegenwärtige Berichtssaison bestätigt dies. In den USA vermochte bis Redaktionsschluss dieser Publikation eine überdurchschnittlich hohe Anzahl Firmen die Gewinnschätzungen der Analysten zu übertreffen. Einmal mehr liegt das Gewinnwachstum der Technologiefirmen auch im dritten Quartal dieses Jahres deutlich höher als im Rest der Wirtschaft. Ebenfalls solide Gewinnzuwächse vermelden die US-Finanztitel. In Europa scheint ein überdurchschnittlich hoher Anteil von Firmen die Markterwartungen zu übertreffen, auch wenn die Berichtssaison auf dem alten Kontinent erst angerollt ist. Das Bild ist zwar etwas uneinheitlicher als in den USA, doch zeigen die Kommentare, dass die Firmen die Wirtschaftslage in Europa leicht positiver sehen als noch im zweiten Quartal.

Angesichts dieses soliden wirtschaftlichen Fundamentalbildes erachten wir Aktien weiterhin als attraktive Anlageklasse. US-Aktien, die auch künftig von der dynamischen Entwicklung im Technologiesektor profitieren sollten, halten wir für «Attraktiv». In Europa beurteilen wir die günstig bewerteten Small und Mid Caps der Eurozone sowie die Sektoren Basiskonsumgüter, IT und Versorgung als attraktiv. In der Schweiz zählen hochwertige Schweizer Dividendentitel zu unserem bevorzugten Thema. In Asien wiederum bevorzugen wir jene Märkte, die besonders von der hohen Nachfrage im Bereich der künstlichen Intelligenz profitieren und legen den Fokus auf Südkorea und Taiwan, aber auch auf die Aktienmärkte in Hongkong, Indien und Indonesien.

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