Drei Fragen an Patric Caillat

1. Wie schafft es die UBS Anlagestiftung, mit ihren Immobilien in einem rückläufigen Markt 2,2% Rendite zu erzielen? Unser gemischtes Portfolio mit Schwerpunkt Wohnbauten ist gesamtschweizerisch breit diversifiziert und erwirtschaftet mit einer sehr tiefen Fremdfinanzierungsquote stabile Erträge – dies seit über 50 Jahren. Das gibt Stabilität, auch in einem rückläufigen Marktumfeld. 2. Was spricht für indirekte Immobilieninvestments – und was dagegen? Dafür: Zugänglichkeit und geringerer Kapitaleinsatz; Risikoreduktion durch Diversifikation; professionelles Management ohne Einsatz eigener Ressourcen; höhere Liquidität der Anlagen. Dagegen: weniger Einfluss als bei Direktanlagen; bei börsenkotierten Produkten zusätzliche Volatilität. 3. Sollen kleine Pensionskassen nur indirekt in Immobilien investieren? Insbesondere für kleinere Pensionskassen spricht aufgrund der erwähnten Vorteile sehr viel für indirekte Lösungen.

Drei Fragen an Claudio Saputelli

1. Wenn Sie das Sagen hätten: Was würden Sie tun, um die Wohnungsknappheit zu beheben? Es gibt nicht nur die eine Stellschraube, an der man drehen sollte. Wichtig ist, dass sämtliche Massnahmen auf die Erhöhung der Bauaktivitäten abzielen und nicht – wie es gegenwärtig der Fall ist – auf die Verfolgung unterschiedlicher Ideologien und Interessen der politischen Parteien. 2. Warum rechnen Sie damit, dass Mehrfamilienhäuser dieses Jahr um 2% an Wert verlieren? Insgesamt waren die Korrekturen bisher eher moderat. Höhere Zinsen haben sich entsprechend noch nicht vollumfänglich auf die Preise für Wohnhäuser niedergeschlagen. Zudem hemmen die zunehmenden regulatorischen Vorgaben die Zahlungsbereitschaft für Wohnimmobilien. 3. Werden Pensionskassen wieder mehr in Wohnimmobilien investieren, wenn der Leitzins sinkt? In der Tendenz werden Pensionskassen bei sinkenden Zinsen wieder mehr in Immobilien investieren. Einen neuen Hype wie zu Zeiten der Negativzinsen werden wir allerdings nicht erleben.

Drei Fragen an Robert Weinert

1. Kaufen und verkaufen Pensionskassen gegenwärtig wieder Wohnimmobilien wie noch vor zwei Jahren? Nein, Pensionskassen zeigen sich derzeit am Transaktionsmarkt für Wohnimmobilien deutlich zurückhaltender als noch vor zwei Jahren. Zwar veräussern sie gelegentlich einzelne Objekte und erwerben auch neue, doch bewegen sich diese Aktivitäten insgesamt in einem überschaubaren Rahmen. 2. Geht die Preisrally bei Wohnimmobilien wieder los, wenn die SNB den Leitzins senkt? Von einer erneuten starken Preisrally bei Wohnimmobilien gehe ich zwar nicht aus, rechne aber mit einer Zunahme der Transaktionsaktivitäten. In mittlerer Zukunft dürften sich die Preise stabil bis leicht positiv entwickeln, da Immobilien voraussichtlich knapp bleiben werden. Zudem sind und bleiben die Risiken im Vergleich zu anderen Anlageklassen niedriger. 3. Sollten Pensionskassen vermehrt auch in kommerzielle Flächen investieren oder sich auf Wohnimmobilien beschränken? Es lässt sich keine einheitliche Aussage darüber treffen. Der Anlagefokus muss zur individuellen Strategie der Pensionskasse passen. Zwar können kommerzielle Flächen wie Büros, Logistikflächen, Life-Sciences-Objekte oder Industrieflächen durchaus mit einigen Chancen aufwarten, jedoch sind die Risiken in diesen Segmenten auch höher als im Wohnsegment. Dies muss beim Asset- und Portfoliomanagement berücksichtigt werden.

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Pensionskassen und ihre Immobilien

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