Liquidität planen: 5 praktische Tipps für KMU
Optimieren Sie die Liquiditätsplanung in Ihrem KMU: mit 5 wertvollen Tipps und Strategien, die Sie auf diesem Weg begleiten.
Der Schlüssel zu unternehmerischem Erfolg ist eine sorgfältige und insbesondere regelmässig aktualisierte Liquiditätsplanung. Ein aktives Management der Liquidität sorgt nicht nur dafür, dass drohende Engpässe frühzeitig erkannt werden, sondern es trägt ausserdem dazu bei, die finanziellen Mittel der Firma optimal zu steuern.
Basis für die Liquiditätsplanung sind die Ziele und die Vision des Unternehmens. Beide dienen als Kompass: Sie bieten die nötige Unterstützung, wenn es darum geht, in wichtigen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen, kurzfristige Liquiditätslücken zu erkennen oder Investitionen zu planen. Die folgenden fünf Tipps helfen Ihnen dabei, die Kontrolle zu behalten.
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1. Halten Sie Ihre Planung akkurat und aktuell
1. Halten Sie Ihre Planung akkurat und aktuell
Eine akkurate und aktuelle Planung gehört zu den Selbstverständlichkeiten im geschäftlichen Alltag, denn sie spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens zu sichern. Unverzichtbar hierfür ist die Disziplin des Unternehmers oder des CFO, die für diesen Aufgabenbereich verantwortlich zeichnen.
Für die Steuerung der Liquidität müssen sowohl Ein- und Auszahlungen aus dem laufenden Betrieb als auch die benötigten Mittel für Investitionen oder Kapitalrückzahlungen berücksichtigt werden. Um die Planung akkurat und übersichtlich zu halten, kommen je nach Grösse und Komplexität des Betriebs einfachere Excel-Kalkulationen oder spezialisierte Software-Lösungen infrage. Ein geeignetes Excel-Tool ist die Liquiditätsvorlage von UBS. Egal, ob Sie diese Vorlage nutzen oder mit einem anderen Tool arbeiten: Wenden Sie sich nach Möglichkeit auch an externe Experten, um ein differenziertes Feedback auf Ihre Planung zu erhalten.
2. Nutzen Sie E-Banking: für einen besseren Überblick und Ausblick
2. Nutzen Sie E-Banking: für einen besseren Überblick und Ausblick
Ein wichtiges Tool bei der Liquiditätsplanung und insbesondere bei der Überwachung der Liquidität ist E-Banking. Damit erhalten Sie einen aktuellen Überblick über die Kontobewegungen in der Vergangenheit sowie über den gegenwärtigen Stand aller Konten. Darüber hinaus bilden viele E-Banking-Lösungen in einer Saldovorschau zukünftig erwartete Transaktionen ab und informieren über Kreditlimiten mit dem noch verfügbaren Betrag.
UBS hat zudem mit bexio eine erste externe Business Software mit E-Banking verknüpft und bildet im «Liquidity Cockpit» dank automatischem Datenabgleich zusätzlich aktuelle Daten aus der Buchhaltung ab. Ausserdem gehen wir bei UBS noch einen Schritt weiter: Wenn Sie mehrere Bankbeziehungen haben, ermöglicht Ihnen die Multibanking-Lösung, neben UBS-Konten auch Ihre Konten bei Drittbanken im Blick zu behalten.
3. Optimieren Sie Ihr Debitorenmanagement
3. Optimieren Sie Ihr Debitorenmanagement
Ein weiterer Bestandteil des Liquiditätsmanagements ist die Optimierung des Inkassos und der Debitorenforderungen. Es gibt drei Hebel, bei denen Sie ansetzen können:
- Schnelle Fakturierung. Erbrachte Leistungen sollten rasch in Rechnung gestellt und ausstehende Eingänge eng verfolgt werden. Dazu eignen sich vor allem BESR-Lösungen (oranger Einzahlungsschein mit Referenznummer), die mit der Debitorenbuchhaltung abgestimmt sind.
- E-Rechnung und Lastschriftverfahren. Für Unternehmen mit einem breiten Kundenstamm in der Schweiz und einer grossen Anzahl versendeter Rechnungen verringern diese Lösungen sowohl den administrativen als auch den operationalen Aufwand und verbessern die Liquiditätsplanung durch pünktliche Zahlungseingänge.
- Bonitätsprüfung und Vereinbarungen zu An- beziehungsweise Vorauszahlungen. Diese Optionen sind für KMU mit wenigen grossen Kunden relevant, weil zu diesen wenigen Kunden eine grosse Abhängigkeit besteht. Da sorgt eine Bonitätsprüfung für Zahlungssicherheit.
4. Kreditorenmanagement steuern
4. Kreditorenmanagement steuern
Im Vergleich zum Debitorenmanagement ist die Steuerung der Kreditoren im Rahmen der Liquiditätsplanung einfacher zu handhaben, weil das Unternehmen hier selbst entscheidet, wann Zahlungen getätigt werden. Folgende drei Möglichkeiten können Sie nutzen, um die Liquidität mit Ihren Kreditoren zu steuern:
- Rechnungen im richtigen Moment bezahlen. Begleichen Sie Ihre Rechnungen weder zu früh noch zu spät. Es gilt einerseits, mögliche Sollzinsen oder unnötig hohe Kreditkommissionen zu vermeiden, und andererseits, die Glaubwürdigkeit bei Lieferanten, Kreditgebern und Bonitätsprüfern zu bewahren. Dies zahlt auch auf die Reputation ein und stärkt die Beziehung zu strategischen Lieferanten.
- Vereinbarungen treffen. Bei grösseren Auszahlungen empfiehlt es sich, diese nach Möglichkeit auf erwartete Einzahlungen abzustimmen respektive mit dem Lieferanten Zahlungsfristen oder -aufschübe auszuhandeln.
- Leasingmöglichkeiten nutzen. Werden finanzielle Mittel für anstehende Investitionen benötigt, ist neben einer klassischen Kreditfinanzierung auch eine Leasinglösung als liquiditätsschonende Alternative in Erwägung zu ziehen. So verkauft beispielsweise ein Unternehmen durch «Sale & Lease Back» Anlagen an eine Leasinggesellschaft, um diese anschliessend über einen festgelegten Zinssatz zurückzuleasen. Der dadurch nur langsam abfliessende Leasingzins verschafft dem Unternehmen kurzfristig mehr Liquidität.
5. Identifizieren Sie überschüssige Liquidität
5. Identifizieren Sie überschüssige Liquidität
Das Zinsumfeld ist ein wichtiger Faktor in der Liquiditätsplanung: Liquide Mittel fliessen bei Negativzinsen ungehindert ab. Entsprechend sehen viele Unternehmerinnen und Unternehmer überschüssige Liquidität als Problem. Dennoch birgt sie zugleich die Chance, Ersatz- oder Infrastrukturinvestitionen für das Unternehmen zu tätigen, Dividenden auszuschütten oder – sofern Privatvermögen des Unternehmers in der Firma steckt – die Verwaltung des persönlichen Vermögens angemessen zu planen.
Nun stellt sich die Frage, wie viel flüssige Mittel für unternehmerischen Spielraum und Sicherheit in der Firma bleiben und wie viel abgeschöpft werden soll. Die Antwort basiert grösstenteils auf der Liquiditätsplanung. So viel, wie das Unternehmen operativ und strategisch braucht, soll im Unternehmen bleiben. Alles, was darüber hinausgeht, ist überschüssige Liquidität und sollte ausgeschüttet oder investiert werden, um Haftungs- und Steuerbelastungen für das Unternehmen zu senken.
Gabriele Amadò
Gabriele Amadò
Leiter Marktgebiet Tessin 2
Gabriele Amadò blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Verwaltung privater Kunden im Personal Banking zurück. Inzwischen betreut er Geschäftskunden und findet – zusammen mit einem engagierten Team erfahrener Experten aus verschiedenen Branchen – stets die passende Lösung für deren Anliegen.
Was können wir für Sie tun?
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