Drei Key Takeaways aus dem UBS Growth Talk #4

  • Unternehmen – insbesondere Familienunternehmen –, die ihre Tradition kennen, aber bereit sind, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, sind langfristig oft erfolgreich.
  • Beide Unternehmer sind dafür, Freizeit und Familie nicht künstlich von der Arbeit zu trennen. Sie betonen den Generationenaspekt, indem sie in der Familie über das Unternehmen sprechen, bereiten die nächste Generation darauf vor, die Firma zu übernehmen.
  • Wenn das Unternehmen grösser und komplexer wird, kann es sinnvoll sein, ausserhalb der Familie einen Geschäftsführer zu suchen. Dadurch fliessen auch neue Denkanstösse und neues Wissen ins Unternehmen ein.

Wenn das Unternehmen und die Familie eng verknüpft sind, entstehen neue Herausforderungen. Daniel Levy, Teilhaber von Regent Lighting, und Alexandre Bonvin, CEO der Audacia Holding sowie der The Green Van Company, geben im vierten UBS Growth Talk ihre Erfahrungen im Umgang mit unternehmerischen und privaten Zielen weiter.

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Fehlt Ihnen die Zeit für Podcast oder Video? Kein Problem. Hier finden Sie die Key Takeaways kurz und kompakt:

Daniel Levy

Daniel Levy

Mitinhaber und Director bei Regent Lighting

Daniel Levy ist einer von vier Inhabern des international tätigen Familienunternehmens Regent Beleuchtungskörper AG. Das Unternehmen wird bereits in der vierten Generation erfolgreich geführt.

Alexandre Bonvin

Alexandre Bonvin

Gründer und CEO Audacia Holding

Alexandre Bonvin gründete 2018 seine eigene Holding, nachdem er bei der Immobilien-Holding seines Vaters als Transaction Manager wichtige Erfahrungen sammeln konnte. Sein Geschäftsmodell sieht vor, Unternehmen im Bereich E-Commerce zu akquirieren.

Tradition und Weiterentwicklung geschickt verknüpfen

Regent Lighting startete 1908 mit dem Verkauf von Petrol und Gaslampen. Seit dem Verkauf der ersten Gaslampe hat sich der Markt von Grund auf gewandelt. Das Unternehmen war gefordert, diese Veränderungen sowohl zu antizipieren als auch mitzugestalten. Antizipieren, weil Trends besser beizeiten aufgespürt werden sollten, statt ihnen nachzujagen. Mitgestalten, weil für erkannte Trends und neue Bedürfnisse proaktiv und früh das entsprechende Angebot zur Verfügung stehen muss. Das gilt insbesondere für traditionsreiche Familienbetriebe wie Regent, die bereits in der vierten Generation von der Gründerfamilie geführt wird.

Heute verkauft Daniel Levys Unternehmen nicht mehr nur Beleuchtungssysteme, sondern ganze Beleuchtungskonzepte. Diese umfassen sowohl die Optimierung der Beleuchtung am Arbeitsplatz als auch die Optimierung der Ausleuchtung im Schaufenster, ebenso wie die Nutzung von Licht als Stilelement und Dekoration in ikonischen Gebäuden. «Wer sein Unternehmen permanent neu erfindet, kann damit nachhaltiges Wachstum erzielen», so das Fazit von Daniel Levy im UBS Growth Talk.

Auch Alexandre Bonvin setzt bei seiner Holding auf Weitblick. «Ich habe Megatrends analysiert, um zu definieren, welche Branchen und Geschäftsmodelle ich in meine Holding aufnehmen möchte. Meinen Fokus habe ich auf E-Commerce gelegt, weil dieser Markt immer noch wächst und längst nicht ausgeschöpft ist. Ausserdem bietet E-Commerce viele Schnittstellen zum Digital-Marketing-Sektor, was ich zusätzlich spannend finde.»

Parallel dazu ist Bonvin Mitgründer und Mitinhaber der The Green Van Company, eines Food-Trucks, der hausgemachtes Fast Food aus regionalen Produkten verkauft. Auch damit verfolgt Bonvin einen Megatrend: Nachhaltigkeit. «Immer mehr Menschen schätzen regionale und gesunde Produkte. Für diese wachsende Anzahl Konsumenten sind wir mit unserem Angebot bereits jetzt zur Stelle.»

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Die nächste Generation frühzeitig vorbereiten

«Als Unternehmer ist man sehr leidenschaftlich und engagiert. Dieses geschäftliche Engagement lässt sich nur schwer vom Privatleben trennen.» So formuliert Daniel Levy seine Antwort auf die Frage, wie er sein Privatleben vom Berufsalltag trennt. Will heissen: Eine Leidenschaft auf Knopfdruck auszuschalten, wenn man nach Hause kommt, das funktioniert bei ihm nicht. Bonvin erklärt es so: «Meine Unternehmen sind meine Babys. Klar sprechen wir am Familientisch über sie. Sie sind Teil der Familie.» Deshalb plädieren beide Unternehmer dafür, Freizeit und Familie nicht künstlich von der Arbeit zu trennen.

Levy betont ausserdem den Zukunftsaspekt. «Indem wir in der Familie über das Unternehmen sprechen, bereiten wir nebenbei die nächste Generation darauf vor, die Firma zu übernehmen.» Bei Bonvin verschwimmen das Privat- und das Geschäftsleben, denn: «Viele meiner Mitarbeitenden sind auch Freunde. Deshalb macht es für mich keinen Sinn, Geschäft und Freizeit zu trennen.»

Mit externen Führungskräften eine frische Perspektive einbringen

In Familienunternehmen ist es nicht selten, dass der Posten des CEO mit jemandem aus der Inhaberfamilie besetzt wird. Dabei ist das nicht immer die Idealbesetzung. Aber welche Gründe liegen vor, wenn sich die Inhaber dafür entscheiden, extern nach einem CEO zu suchen?

«Bei uns war es so, dass das Unternehmen immer grösser und komplexer wurde. Die Produktionsprozesse hatten sich verändert, das Unternehmen erweiterte seine internationalen Aktivitäten, und Materialbestellungen mussten zwölf Monate im Voraus antizipiert werden. Da erschien es uns richtig, einen CEO ausserhalb der Familie zu suchen, der die nötige Erfahrung und das nötige Wissen mitbringt», erzählt Levy.

Mit einem externen CEO konnte Regent nicht nur eine geballte Ladung Kompetenz ins Unternehmen holen, sondern auch einen frischen Blick auf die Situation. «Ein externer CEO sieht das Familienunternehmen mit anderen Augen und bringt neue Inputs ein. Aus demselben Grund ist es auch vorteilhaft, Verwaltungsräte und Advisory-Board-Mitglieder ausserhalb der Familie zu rekrutieren», fasst Levy zusammen.

Das Learning: Wenn das Unternehmen grösser und komplexer wird, kann es sinnvoll sein, ausserhalb der Familie Geschäftsführer und Verwaltungsräte zu suchen. Dadurch fliessen auch neue Denkanstösse und neues Wissen ins Unternehmen ein.

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