Sein Lebenswerk sollte weiter erfolgreich bestehen. Jenny wusste nun, was der richtige Weg war: Er würde seinen Söhnen die Firma verkaufen – und nicht schenken. Die Kinder müssen dafür bei der Bank kreditwürdig sein und sich privat verschulden. «Den Kredit sollten sie über wenige Jahre komplett zurückzahlen können, wenn das Unternehmen künftig so erfolgreich wirtschaftet wie bisher», so Alois Jenny. Mit diesem Dreh soll der Motor am Laufen bleiben – und die Söhne am Ball.
Die radikale Kehrtwende bei der Nachfolgeplanung war nur möglich, weil die Söhne im Alter zwischen 26 und 34 Jahren aus freien Stücken entschieden, sich für die väterliche Firma zu engagieren. Sie bilden sich derzeit fokussiert in den Bereichen Verkauf, Entwicklung und Konstruktion weiter. So können sie die anspruchsvollen Aufgaben untereinander aufteilen und abdecken. Drei Söhne sind bereits im Unternehmen tätig, der älteste Sohn stösst im August als Supply Chain Manager hinzu. Alois Jenny: «Ein Glücksfall, dass nicht alle die gleichen Stärken haben und jeder auf seinem Gebiet die Verantwortung übernehmen kann.»
Sicher ist, dass Jenny im Jahr 2022 nicht mehr in der operativen Verantwortung stehen wird. Sein Abschlussprojekt ist der Neubau des Firmensitzes. Danach hört er auf. «Ich werde sicher noch beratend zur Seite stehen, wenn nötig. Aber mit 64 bin ich draussen», sagt Alois Jenny kurz und bündig. Man glaubt es ihm aufs Wort.