Erich Hofstetter (Name geändert) wusste zum ersten Mal in seinem langen Leben nicht mehr richtig weiter. Der Grossvater und ehemalige Firmenpatron machte sich ernsthafte Sorgen, wie er und seine Frau den Erhalt des Familienvermögens sichern sollten. Was war passiert? Die angestrebte Übergabe von Hab und Gut an seine drei Kinder steckte fest. Es dominierten die Emotionen. Sie machten ein vernünftiges Gespräch sehr schwierig.
Angefangen hatte es schon vor längerem damit, dass sein ältester Sohn andere Pläne hatte, als Hofstetters mittelständisches Haustechnik- und Sanitärunternehmen zu übernehmen. Sein Ältester hatte stattdessen Kunstgeschichte studiert und war Vizedirektor eines namhaften Museums im Ausland geworden. Schweren Herzens verkaufte der Patron deshalb seine Firma nach einem gescheiterten Management- Buyout an einen seiner Konkurrenten. Kaum im Leben nach dem Firmenverkauf angekommen, gab es Streit zwischen seiner Tochter und seinem Zweitältesten. Beide sind an Kunst interessiert und erhoben Anspruch auf die wertvolle Bildersammlung, welche nach dem Firmenverkauf einen neuen Platz suchte.
Aber als ob das noch nicht genug wäre, kritisierten zwei der drei Kinder ihren Vater zunehmend, dass er sein Vermögen viel zu wenig gewinnbringend anlege. «Solche Unstimmigkeiten gibt es immer wieder. Es lohnt sich, wenn sich alle an einen Tisch setzen und ihre Wünsche und Vorstellungen darlegen. Im Dialog kann fast immer eine Lösung gefunden werden», sagt Jürg Segmüller, Leiter Vermögensverwaltung in der Region UBS Aargau Solothurn und verantwortlich für UBS Family Banking.
Durchdacht, aber nicht abgesprochen
In einem weiteren Schritt hatte der Kundenberater Erich Hofstetter die Ausarbeitung eines Anlagekonzepts unter Einbezug der nächsten Generation vorgeschlagen. Obwohl anfänglich skeptisch, willigte der Patriarch schliesslich ein. Teil des umfassenden Konzeptes war auch die Planung des Liquiditätsbedarfs inklusive der Einkommenssicherung im hohen Alter. «Für viele Kunden ist es sehr wichtig, Klarheit darüber zu haben, wie ihr Lebensunterhalt und der des Lebenspartners bis ins hohe Alter abgesichert wird», sagt Antonio Colaci, Finanzplaner UBS Aarau.
Die Diskussion resultierte in einer Anlagekonzeption mit drei Pfeilern: der Liquidität für die nächsten Jahre, der Sicherung des langfristigen Lebensunterhalts und der Weitergabe beziehungsweise der eisernen Reserve. Dieser letzte Pfeiler war zugleich der Ausgleichstopf für die Kunstsammlung, welche als Erbvorbezüge an die Tochter und an einen Sohn gingen. «Die Erarbeitung einer Anlagekonzeption über Generationen hinweg verlangt vom Kundenberater viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl», führt Jürg Segmüller weiter aus. Einmal erarbeitet, bringt sie Klarheit und Vertrauen.
Die Enkel waren der Schlüssel zum Erfolg
Bisher hatten sich der Vater und die zwei Söhne nie auf konkrete Anlagen einigen können. Zu unterschiedlich waren die Vorstellungen über die Sicherheit der Produkte. «Die ältere Generation legt ihr Geld oft so an, als ob morgen die Welt untergehen würde. Aus dieser Angst gehen sie keinerlei Anlagerisiken mehr ein», erklärt Antonio Colaci. Die Sorge, das Vermögen reicht nicht, kombiniert mit den anhaltend tiefen Zinsen sowie einer potenziellen Inflation, resultiert de facto in einem Vermögensverzehr. Das wiederum schaffe ein beträchtliches Spannungsfeld in vielen Familien. Was war die Lösung für die Hofstetters? In diesem Fall waren es die neu einbezogenen Enkel, die ihren Grossvater für langfristiges Anlegen in Aktien beispielsweise aus den Bereichen Robotik, E-Commerce und Private Equity regelrecht begeistern konnten.
Tatsächlich basiert das vom Finanzplaner vorgeschlagene Konzept auf der Überzeugung, dass langfristige Anlagestrategien mit einem erhöhten Aktienanteil die nötigen Renditen bringen, um das Familienvermögen abzusichern. «Langfristiges Anlegen senkt die Risiken und erhöht die Ertragschancen », fasst Antonio Colaci zusammen. Gerade eine generationenübergreifende Sicht erlaube es, Teile des Familienvermögens langfristig zu investieren. Er rät allen Familien: «Vorbeugen, sprich eine geordnete Vermögensübergabe zu Lebzeiten zu regeln, ist das Beste, weil dies nachher fast nicht mehr möglich ist.» Im Fall der Hofstetters bestand der fruchtbare Weg zum Erhalt der Familienwerte über Generationen darin, regelmässig miteinander zu reden, generationenübergreifendes Vertrauen aufzubauen – und im Loslassenkönnen des Patrons.
Das können Vermögende aktiv vorkehren
Das können Vermögende aktiv vorkehren
Beim Erhalt der Familienwerte über Generationen lassen sich mit rechtzeitigen Massnahmen Spannungen gezielt verhindern:
- Wenn die Sicherung von Familienwerten über Generationen ansteht, sollte eine generationenübergreifende Anlagekonzeption erstellt werden.
- Die bestehende Lösung sollte periodisch besprochen und nötigenfalls angepasst werden.
- Zur Unterstützung der Eltern kann man die nächste Generation mit Vollmachten kombiniert mit einem E- und Mobile-Banking-Zugang einbeziehen.
- Zudem gibt es den sogenannten Vorsorgeauftrag. Er erlaubt es Familien, für den Fall von Urteilsunfähigkeit vorzusorgen, das heisst, Regelungen der Personen- und Vermögenssorge zu treffen sowie
- Vertretungen im Rechtsverkehr einzusetzen.
UBS Family Banking
UBS Family Banking
Beim sensitiven Thema «Erben und Vererben» stehen bei UBS Family Banking zwei zentrale Aspekte im Vordergrund.
Faire Aufteilung des Familienvermögens
- Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses der eigenen Wünsche und Bedürfnisse unter Einbezug der nächsten Generation.
- Erstellung der Finanzplanung und Übersicht der Vermögenswerte.
- Erarbeitung und regelmässige Überprüfung der Nachfolgelösung.
Familienwerte über Generationen erhalten
- Erarbeitung der eigenen Anlagekonzeption.
- Diskussion und Auswahl einer passenden Anlagestrategie.
- Einbezug der nächsten Generation in den Anlageprozess.
Dieser Artikel wurde von NZZ Content Solutions im Auftrag von UBS erstellt.