Wie unterschiedliche Generationen mit Geld umgehen

Ich glaube, das war für ein iPhone 4 – das damals beste Handy. Das Geld dafür habe ich mir als 14-Jähriger durch einen Sommerferien-Job in einer Badi selbst verdient.

Tattoos, Ferien, die bevorstehenden Fahrstunden und elektronische Gadgets wie Handy, Computer, Kopfhörer und so weiter.

Wenn ich in eine neue, unmöblierte Wohnung einziehen würde, dann würde ich damit wohl stylishe, teure Möbel kaufen. Ein riesiges Boxspringbett und fancy Küchengeräte. Ich würde auch einen grossen Teil an eine Hilfsorganisation spenden und einen Teil irgendwie schlau anlegen oder auf mein Sparkonto überweisen.

Als 16-Jähriger war ich in einem katholischen Kollegium im Wallis. Ein Pater war ein fantastischer Skifahrer und hat mir seine gebrauchten Ski mit Marker-Kopf und Langriemenbindung günstig verkauft. Damals die absoluten Top-Ski und ein Traum! Das Geld habe ich im Landdienst beim Bauern verdient.

Mit 22 Jahren habe ich mir zwei Sessel geleistet, die mich das ganze Leben überall hinbegleitet haben. Einen der Sessel habe ich immer noch. Eine wahrhaft nachhaltige Investition.

Ich habe ein kleines Rustico mit Weinberg im Tessin. Da gilt es, die Hypothek abzuzahlen und die allgemeinen Unterhaltskosten zu leisten.

Früher habe ich mal gesagt: ein Drittel spenden, ein Drittel anlegen, ein Drittel verputzen. Heute würde ich das letzte Drittel meinen Kindern geben.

Ich kann mich gut erinnern, dass ich mein erstes Geld mit zirka 11 Jahren beim Babysitten verdient habe. Wofür ich es ausgegeben habe, weiss ich allerdings nicht mehr.

Für nichts Konkretes. Da ich eine Fernbeziehung mit einem Engländer führte, wohl am ehesten für den nächsten Flug nach London.

Ich würde mir ein Ferienhaus am See kaufen oder ein Hausboot.

Als meine Tochter und ihre Freundin als Kindergartenkinder mit ihrem ersten Taschengeld heimlich im Blumenladen je eine Blume für sich kaufen gingen – da sie noch nicht «chrömlen» durften –, fand ich das rührend!

So unterschiedlich, wie man denkt, sind die Generationen also gar nicht – zumindest nicht im Umgang mit Geld. Der 24-jährige Morris und der 75-jährige Jean-Pierre würden beide einen Teil ihrer imaginären Million spenden. Weiter scheinen auch schöne Möbel ein ewiger Trend zu sein, und etwas zur Seite legen ist auch nie eine schlechte Idee. Denn egal ob millionenschwer oder nicht, eine Balance zwischen Sparen und Geniessen ist in jedem Lebensabschnitt wünschenswert.