So ganz allgemein, was möchtet ihr der jüngeren Generation mit auf den Weg geben? Was sind eure Lebensweisheiten?

Roland: Mut und Voraussicht sind Grundpfeiler von Erfolg. Fleiss und Geduld die Instrumente dazu.

Xandy: Beschränke dich auf das, was dich im privaten und im beruflichen Leben vorwärtsbringt. Das kann schwierig sein, bei der heutigen Informationsflut aus allen Kanälen. Trenne beim Medienkonsum die Spreu vom Weizen: weg vom nur scheinbar Wichtigen zu mehr Hintergrundberichten und Fachartikeln, die dich interessieren und beruflich weiterbilden.

Nicole: Also meinem eigenen Kind würde ich sagen: Geniess deine Jugend, die Zeit ist einzigartig und kommt nicht wieder.

Und wenn’s um Geld geht? Habt ihr da einen spezifischen Rat?

Susanne: Du solltest dich mit deinen Wünschen und Zielen auseinandersetzen. Was ist wichtig im Leben, welche Bedürfnisse kannst du aufschieben, worauf kannst du verzichten, auf was willst du nicht verzichten? Keine einfache Sache, aber das Ausgabenbewusstsein stärkt nicht nur das Portemonnaie, es stärkt auch die Persönlichkeit.

Nicole: Geld ist nicht das Wichtigste, aber genug davon zu haben, macht den Kopf für Wesentliches frei. Wer weiss heute schon, was die Zukunft bringt? Interessiere dich für wirtschaftliche Themen, die können spannend sein.

Xandy: Leiste dir nur, was du dir auch leisten kannst – mit dem Geld, das du gespart hast. Bei Kolleg:innen mit dem Sportwagen dreht nebst dem Tourenzähler vielleicht auch schon die Schuldenspirale auf Hochtouren mit. Und später ist sie oder er womöglich neidisch auf dich, weil du dir dank deinem cleveren Umgang mit Geld viel mehr leisten kannst.

Vorsorgen, damit man nach der Pension entspannt leben kann. Irgendwelche Tipps dazu?

Roland: Es ist wie beim Bau eines Hauses. Zuerst kommt die Auswahl des Baugrunds, dann das Erstellen eines guten Fundaments, gefolgt von Fleiss und Geduld zum Errichten des Gebäudes. Also früh anfangen, gute Strategien mit Sicherheiten und Risiken in einer guten Balance. Gelegenheiten möglichst nicht verpassen und aus Habgier keine Risiken eingehen.

Susanne: Es ist schlicht wunderbar als Pensionärin, die Früchte des Arbeitslebens ohne finanzielle Sorgen geniessen zu dürfen. Ein Mix aus fester Rente, Sparen für spezielle Wünsche und zusätzlicher Sicherheit scheint mir optimal. Nicht zu unterschätzen sind – wenn auch heute leider für junge Familien fast nicht mehr erreichbar – die Sicherheit und die finanziellen Vorteile, die ein Eigenheim bietet.

Xandy: Ich zähle zur Generation deiner Grosseltern. Die Lohnentwicklung kannte damals nur eine Richtung: aufwärts. Begriffe wie Rentenkürzung waren Fremdwörter. Geläufiger war vorzeitiger Ruhestand bei voller Pensionsrente. Ich muss aufhören, sonst bekomme ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich an euch Junge denke. In eurer Situation ist guter Rat teuer. Möglichst früh in die Altersvorsorge investieren? Sicher!

Was würdet ihr in Bezug auf Vorsorge anders machen, wenn ihr die Zeit zurückdrehen könntet?

Nicole: Ich würde tatsächlich rechtzeitig auf die Säule 3a setzen und mein Geld «arbeiten lassen», anstatt es auf Bankkonten anzusparen.

Roland: Mehr Meinungen einholen, vergleichen und auch zufrieden sein, wenn nicht alles optimal abgelaufen ist.

Susanne: Ich bin mit meinem erwähnten Vorsorgekonzept gut gefahren und daher sehr zufrieden.


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