Inhalt

  • Rückblick: Die Eigenheimpreise legten im 3. Quartal 2024 um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu.
  • Der Swiss Real Estate Bubble Index: Der UBS-Immobilienblasenindex war im 3. Quartal 2024 rückläufig und weist weiterhin auf ein moderates Blasenrisiko bei Wohneigentum hin.
  • Ausblick: Wohneigentum dürfte sich im nächsten Jahr um 3 bis 5 Prozent verteuern.
  • Risikokarte: Die Analyse zeigt ein Blasenrisiko im Kanton Waadt, Limmattal, Einsiedeln und den Tourismusregionen Graubündens.
The price development on the real estate market is expected to stabilise at a high level in the coming months.

Entwicklung der Immobilienpreise in der Schweiz

Die Eigenheimpreise verzeichneten im 3. Quartal 2024 eine Zunahme um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, was dem Durchschnitt der letzten zwei Jahre entspricht. Im Vorjahresvergleich resultierte daraus eine Verteuerung der Eigenheime um 2,8 Prozent. Inflationsbereinigt liegen die Eigenheimpreise 1,9 Prozent höher als im Herbst 2023.

Die Dynamik bei den Mieten hat sich hingegen etwas abgeschwächt. Obwohl die Angebotsmieten im 3. Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal kaum gestiegen sind, liegen sie fast 4 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Auch die Bestandsmieten legten deutlich zu und verzeichneten einen ähnlich hohen und damit stark überdurchschnittlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.

UBS Swiss Real Estate Bubble Index im 3. Quartal 2024: moderat

Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index setzte seinen Rückgang im 3. Quartal 2024 fort und steht aktuell bei 0,41 Indexpunkten. Das Risiko einer Immobilienblase wird damit als «moderat» eingestuft. 

Die Auswertung zeigt, dass das Risiko einer Immobilienblase aus Sicht der fundamentalen Faktoren Mieten und Einkommen allerdings weiterhin hoch ist. Das Überhitzungsrisiko ist als Folge der insgesamt moderaten Preisdynamik jedoch tief. Sinkende Zinsen und tiefe relativen Nutzungskosten sprechen gegen eine Preiskorrektur. Eine gesamthaft tiefe Hypothekarnachfrage und eine weiter abnehmende Neubautätigkeit sprechen zudem gegen eine Preisblase.

Was ist der UBS Real Estate Bubble Index und wie wird er berechnet?

Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index zeigt das Risiko einer allfälligen Immobilienblase – einer deutlichen Überbewertung von Immobilien sowie der Gefahr eines bevorstehenden Preisabfalls – auf dem Schweizer Immobilienmarkt. Bei der Berechnung des Bubble Index verwenden die UBS-Ökonominnen und -Ökonomen ein Modell mit verschiedenen Faktoren:

  • Preis-Miet- und Preis-Einkommens-Verhältnis (Fundament)
  • Reale Preisveränderungsrate über 3 und 10 Jahre (Dynamik)
  • Kostenvergleich Kauf-Miete (Kosten)
  • Hypothekarvolumen-zu-Einkommen und Reinzugang am Bestand (Umfeld).

In Abhängigkeit vom aktuellen Wert wird das Immobilienblasenrisiko in folgende vier Kategorien eingeteilt:

  • Akut (oberhalb 2)
  • Erhöht (zwischen 1 und 2)
  • Moderat (zwischen 0 und 1)
  • Gering (unterhalb 0)

Jetzt detaillierte Analyse herunterladen

Mehr wissen, mehr verstehen: In der aktuellen Ausgabe des Swiss Real Estate Bubble Index finden Sie die komplette Analyse zum Schweizer Wohnungsmarkt.

Wie ist die Prognose für die Entwicklung des Immobilienmarktes in der Schweiz?

Die Anzahl der Suchabos für Eigenheime auf Onlineplattformen lag im September 2024 fast 15 Prozent über dem Vorjahresniveau und erreichte damit den Stand von vor der Pandemie. Neben fallenden Hypothekarzinsen wirken sich auch die stark steigenden Mieten positiv auf die Nachfrage auf dem Eigenheimmarkt aus. Für die nächsten Quartale zeichnet sich daher eine graduelle Beschleunigung der Preisanstiege bei Eigenheimen ab. Wohneigentum dürfte sich im nächsten Jahr um 3 bis 4 Prozent verteuern.

Die Risikokarte zeigt, in welchen Gemeinden eine Überhitzung des Immobilienmarkts droht

Die Karte zeigt die Preisentwicklung der letzten fünf Jahre für alle 106 Wirtschaftsregionen der Schweiz sowie eine Indikation des regionalen Risikos anhand der Entwicklung des Preis-Einkommens- und Preis-Miet-Verhältnisses (Perspektive Fundament).

  • In der Deutschschweiz sehen wir in der Region Limmattal und neu auch in der Region Einsiedeln hohe Ungleichgewichte. Neu besteht auch in der Region Pfannenstiel ein erhöhtes Ungleichgewicht. Generell ist in den lokalen Erstwohnungsmärkten der Deutschschweiz das Verhältnis der Kaufpreise zu den Mieten aber praktisch flächendeckend nur unterdurchschnittlich gestiegen.
  • In der Westschweiz finden sich Ungleichgewichte primär im Kanton Waadt, wo sich die Preise seit dem 3. Quartal 2019 überdurchschnittlich stark von den Mieten und Einkommen abgekoppelt haben. In der Region Genf besteht kein erhöhtes Ungleichgewicht mehr, nachdem dort die Preisentwicklung zuletzt unterdurchschnittlich war.
  • Hohe Ungleichgewichte bestehen als Folge des Zweitwohnungsbooms in den Tourismusregionen Graubündens. In den Bergregionen der Zentralschweiz sind die Ungleichgewichte erhöht.

 

Die Immobilienpreise in unterschiedlichen Regionen in der Schweiz werden den Mietpreisen gegenübergestellt. So entsteht eine Karte, die aufzeigt, in welchen Regionen ein Risiko für eine Immobilienblase besteht.
Quelle: UBS. Ungleichgewichte: Sehr hoch: Veränderung des Preis-Einkommens- und Preis-Miet-Verhältnis grösser als bei 90 Prozent der Regionen. Hoch: Veränderung des Preis-Einkommens- und Preis-Miet-Verhältnis grösser als bei 75 Prozent der Regionen.

Alle Fakten zu Ihrer Wunschgemeinde

Sie wollen wissen, wie sich die Immobilienpreise oder die Bevölkerung in einer Gemeinde entwickelt haben? Oder wie der Standort generell eingestuft wird? Wie hoch die Steuerbelastung ist? Der Gemeinde-Ratgeber von UBS gibt Ihnen alle Antworten, kompakt und kostenlos.

FAQ Immobilienpreise und Immobilienblase

Wissenswertes für Sie

Disclaimer