Sachanlagen bieten eine weitere Möglichkeit, das Portfolio zu diversifizieren.

Das Wichtigste in Kürze

  • Sachwerte sind alternative Anlagen, die in physischer Form existieren. Dadurch unterscheiden sie sich stark von traditionellen Anlagen.
  • Der Eigenwert von Sachwerten ermöglicht einen gewissen Schutz vor Inflation. Während Aktien und Obligationen bei positiver Inflation real an Geldwert verlieren, können Sachwerte oftmals eher einer Entwertung standhalten.
  • Dank den gegenüber traditionellen Anlagen unterschiedlichen Werttreibern von Sachwerten bieten sie sich für eine zusätzliche Diversifikation eines Portfolios an.
  • Sachwerte können verschiedene physische Objekte sein: Edelmetalle wie Gold, Rohstoffe, Immobilien oder auch Sammlerstücke wie Kunst, Schmuck oder Oldtimer.

Was sind Sachwerte?

Sachwerte sind in der Regel materielle Güter, die in physischer Form vorliegen und einen realen (Material-)Wert haben. Ihnen wird nachgesagt, dass sie einen gewissen Schutz gegen Inflation bieten. Dies hängt damit zusammen, dass Sachwerte weniger vom Geldwert abhängig sind. Da sie physisch existieren, haben sie einen Eigen- oder Materialwert.

Wenn zum Beispiel der Geldwert sinkt, hat dies einen begrenzten Einfluss auf den Eigenwert einer Immobilie. Zins- und Marktentwicklungen beeinflussen den Wert von Sachanlagen also nicht im gleichen Masse wie von Aktien oder Obligationen. Damit können Sachwerte zur Diversifizierung im Portfolio beitragen. Es gibt aber auch ein paar wichtige Punkte zu beachten.

Was sind die gängigsten Sachanlagen?

Diese Grafik zeigt die gängisten Sachanlagen.

Edelmetalle

Edelmetalle gelten im Allgemeinen als krisenresistentere Wertanlagen. Der Klassiker unter ihnen ist Gold. Bei Edelmetallen ist wichtig, zu beachten, dass die Investition in physische Formen, also zum Beispiel Goldbarren oder Silbermünzen, besser vor Wertverlusten durch Inflation schützt. Edelmetalle lassen sich aber auch als Wertpapiere erwerben, zum Beispiel im Rahmen eines ETF.

Gold hat zwar den Ruf einer wertbeständigen Finanzanlage. Dennoch beeinflussen externe Faktoren den Preis. Dieser reagiert beispielsweise bei Polit- und Finanzkrisen, bei Neuausrichtungen der Geldpolitik oder bei ansteigenden Inflationserwartungen. In solchen Momenten investieren viele Anlegerinnen und Anleger in Gold in der Hoffnung, von einem vergleichsweise geringeren Wertverfall zu profitieren.

Rohstoffe

Investitionen in Rohstoffe wie Kaffee, Erdöl oder Gas sind weitere Arten von Sachanlagen. Im Vergleich zu Edelmetallen können Privatanleger jedoch in der Regel nicht direkt in die physische Form dieser Güter investieren. Entsprechend wird in diesem Fall mit Aktien und Zertifikaten gehandelt. Politische Veränderungen in den jeweiligen Produktionsländern, Konjunkturschwankungen oder auch Einschränkungen der Produktions- und Handelsketten können starke Preisveränderungen mit sich bringen und das Investment somit risikoreicher machen.

Immobilien

Es gibt einige Gründe, die für den Erwerb von Immobilien sprechen. Sie können nicht nur für den Eigenbedarf genutzt werden, sondern bieten zum Beispiel durch Weitervermietung eine Investitionsmöglichkeit. Mit der Immobilie, als sogenannte Renditeliegenschaft erworben, generiert die Anlegerin oder der Anleger regelmässige Erträge in Form von Mieteinkünften und profitiert oftmals auch von Wertsteigerungen des Objektes über die Zeit. Immobilien bieten so alternative Renditechancen gegenüber beispielsweise Aktien oder Anleihen. Zusätzlich bieten sie einen gewissen Inflationsschutz, da der Realwert auch bei steigender Geldentwertung konstant bleibt.

 

Sammlerstücke

Eine Anlage in Kunstobjekte oder Sammlerstücke ist oftmals ein Thema für passionierte und erfahrene Investorinnen. Neben Luxusgegenständen wie Uhren und Schmuck zählen auch Oldtimer zu beliebten Sammlerstücken. Die Herausforderung bei diesen Sachwerten ist, dass der tatsächliche Materialwert vielfach nicht im Verhältnis zum Kaufpreis steht.
Erwirbt man ein Sammlerstück als Wertanlage, wird darauf spekuliert, dass das Objekt über die Zeit einen Sammlerwert erreicht und somit zu einem höheren Preis wiederverkauft werden kann.

Was sind Vorteile von Sachwerten?

Diversifikation des Portfolios

Im Anlagekontext steht Diversifikation im Mittelpunkt der Vorteile von Sachwerten: Die physische Eigenschaft der Sachwerte differenziert sie stark von nicht tangiblen Vermögenswerten wie Aktien oder Obligationen. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Treiber für Wertveränderungen. Der Wert von Gold illustriert dies in Krisenzeiten – während der Aktienmarkt in Krisen zu fallen tendiert, gewinnt Gold oftmals an Wert oder seine Verluste fallen geringer aus. Dieser Mechanismus ermöglicht die Diversifikation zur breiteren Risikostreuung Ihres Portfolios.

Gewisser Schutz vor Inflation dank Eigenwert

Sachwerte haben einen konkreten Eigenwert und in der Regel im Minimum einen Materialwert – unabhängig von Währungskursen und Geld. Dadurch kann Ihr Vermögen bis zu einem gewissen Grad geschützt werden. Während Geld und Anlagen, die nicht an einen physischen Wert gebunden sind, bei positiver Inflation aufgrund der Geldentwertung real an Wert verlieren, können sich Sachwerte wie beispielsweise Immobilien oft länger gegen eine Entwertung stemmen oder sie sind anderen Mechanismen ausgesetzt.

Persönlicher Gebrauch

Als tangible Produkte dienen Sachwerte manchmal auch zum Eigengebrauch der Anlegerinnen und Anleger – sei es nun ein Haus oder ein Gemälde.

Was sind Nachteile von Sachanlagen?

Wechselkursschwankungen

Wechselkursschwankungen betreffen Sachwerte nicht per se. Da Sachwerte aber oft in Terminverträgen und gewisse Arten wie Rohstoffe in einer grossen Währung wie US-Dollar gehandelt werden, kommt das Währungsrisiko ins Spiel.

Beispiel: Sie kaufen einen Goldbarren in US-Dollar zum Wechselkurs von 0.95 USD/CHF. Als Sie den Goldbarren einen Monat später verkaufen wollen, ist der Wechselkurs auf 0.90 USD/CHF gesunken. Sie machen daher einen Verlust, der auf den Wechselkurs zurückzuführen ist.

Expertenwissen

Der Preis für Sachwerte ist nicht immer ganz transparent und setzt Fachwissen voraus, speziell bei Gütern, die nicht an Börsen oder auf ähnlichen Plattformen gehandelt werden. Beispielsweise ist für unerfahrene Investorinnen und Investoren nicht direkt ersichtlich, was für einen Wert ein Kunstwerk besitzt. Sie könnten beim Handeln in Preisfallen tappen.

Sollen Sie in Sachwerte investieren?

Ob eine Investition in Sachwerte das Richtige ist, sollte in jedem Fall individuell betrachtet werden, abhängig vom eigenen Investitionswissen und von den vorhandenen finanziellen Mitteln.

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