Private Equity: Kapitalanlage mit längerem Anlagehorizont
Private Equity Investments sind Beteiligungen an Unternehmen, die nicht an der Börse notiert sind. Sie können eine zusätzliche Quelle zur Generierung von Anlagerenditen sein, bergen aber auch Risiken, die Sie kennen sollten.
Alternativen zu klassischen Anlageoptionen wie Aktien oder Obligationen gibt es mittlerweile einige. Alternative Anlagen eignen sich, um Ihr Portfolio zu ergänzen und zu diversifizieren. Lesen Sie dazu auch «Was sind eigentlich alternative Anlagen?».
Neben Hedgefonds, Derivaten und Investitionen in Sachwerte, wie Immobilien oder Rohstoffe, bietet Private Equity eine weitere Anlagemöglichkeit. Dabei handelt es sich um private Beteiligungen an Unternehmen, die ausserhalb der Börse ablaufen.
Kapitalbeteiligungen dieser Art können eine zusätzliche Quelle zur Generierung von Anlagerenditen sein, bergen aber mit einer sehr langfristigen Investitionszeit und hoher Illiquidität auch Risiken. Welche Formen von Private Equity für Sie als Anlegerin offenstehen und was es bei solchen Investitionen zu beachten gilt, lesen Sie in diesem Artikel.
Private Equity Investments: Diese drei Formen sollten Sie kennen
Private Equity Investments: Diese drei Formen sollten Sie kennen
Viele Unternehmen sind an einem gewissen Punkt auf zusätzliches Kapital angewiesen. Nicht immer ist dies mit einer Finanzierung über Kredite möglich beziehungsweise sinnvoll. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die Kosten eines Kredites hoch sind oder ein Unternehmen eine ambitionierte Wachstumsstrategie ausserhalb des «öffentlichen Blicks» verfolgen will.
Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit bietet sich durch qualifizierte private oder auch institutionelle Anleger. Für Anlegerinnen und Anleger besteht die Möglichkeit, sich so an Unternehmen zu beteiligen – sowohl direkt via Eigenkapital als auch indirekt über Private-Equity-Fonds oder über professionelle Beteiligungsgesellschaften, sogenannte Private-Equity-Gesellschaften.
Je nach Phase, in welcher eine Beteiligung erfolgt, kann zwischen drei Arten von Private Equity unterschieden werden:
Venture Capital: Start-ups in der Gründungsphase unterstützen
Der Begriff Venture Capital (Risikokapital) bezieht sich auf Eigenkapitalinvestitionen in noch junge Unternehmen, um den Start, die frühe Entwicklung oder die Expansion des Unternehmens zu finanzieren.
Growth Capital: Unternehmen zum Wachstum verhelfen
Wachstumskapital bezieht sich typischerweise auf Beteiligungen an etablierten Unternehmen, die Kapital benötigen, um zu expandieren oder den Betrieb umzustrukturieren. Auch um eine Akquisition zu finanzieren oder in einen neuen Markt einzutreten, ohne dass es zu einer Änderung der Kontrolle über das Unternehmen kommt, bedarf es dieses Kapitals.
Leveraged Buyout: Übernahmen finanziell begleiten
Leveraged Buyout (LBO) bezeichnet den Kauf des gesamten oder eines Grossteils eines Unternehmens oder einer Geschäftseinheit durch Eigenkapital von einer kleinen Gruppe von Investoren in Kombination mit einem beträchtlichen Betrag an Fremdkapital. Ziele von Leveraged Buyouts sind typischerweise reife Unternehmen, die einen starken operativen Cashflow generieren – also einen hohen Umsatz ausweisen können.
Rendite versus Risiko: Das sollten Sie als Anlegerin beachten
Rendite versus Risiko: Das sollten Sie als Anlegerin beachten
Beteiligungen an Unternehmen über Private Equity unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von klassischen Anlagen. Diese Unterscheidungsmerkmale zeigen auch die Chancen und Risiken dieser Investitionsform auf:
Chancen:
- Rendite und Risiko: Historisch betrachtet versprechen Private-Equity-Investitionen höhere Renditen als börsennotiertes Eigenkapital – die Investitionen sind jedoch auch einem höheren Risiko ausgesetzt.
- Geringe Korrelation: Private-Equity-Investitionen korrelieren nur gering mit Börsenbewegungen.
Risiken:
- Hoher Kapitaleinsatz nötig: Meist sind bei Direktbeteiligungen Investitionen in der Höhe von sechs- bis siebenstelligen Beträgen in Schweizer Franken nötig. Über Private-Equity-Fonds ist auch ein geringerer Kapitaleinsatz möglich.
- Illiquidität und Langfristigkeit: Das Kapital ist über längere Zeit (sieben bis zehn Jahre) gebunden und kann nicht ohne Weiteres veräussert werden.
- Geringe Vorhersehbarkeit: Wann eine Rendite und in welcher Höhe diese ausgeschüttet wird, ist oft schwierig zu prognostizieren.
- Transparenz: Insbesondere bei Private-Equity-Fonds ist nicht immer klar, in welche Unternehmen investiert wird.
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass das Risiko-Ertrags-Verhältnis von Private Equity die Anlage zu einer attraktiven Ergänzung in einem diversifizierten Portfolio machen kann. Das Risiko sollte aber nicht unterschätzt werden, denn bei Private- Equity-Investitionen tragen Anlegerinnen und Anleger direkt oder indirekt auch das unternehmerische Risiko. Private-Equity-Anlagen bieten sich daher in der Regel nur für erfahrene Investoren an, die keine grösseren Liquiditätseinschränkungen haben.
Bei Start-ups beispielsweise besteht oft ein höheres Ausfallrisiko – etwa durch einen Konkurs des Unternehmens. Auch bei Beteiligungen von etablierten Unternehmen besteht die Gefahr, dass ein Unternehmen in Schieflage gerät, Renditen in Krisenzeiten ausbleiben oder das Kapital durch einen Konkurs verloren geht.
Als Anlegerin in Private Equity investieren: zum Beispiel mit Fonds
Als Anlegerin in Private Equity investieren: zum Beispiel mit Fonds
Eine direkte Investition in ein Unternehmen ist eher unüblich – da dies nicht nur beträchtliche finanzielle Ressourcen benötigt, sondern auch das entsprechende Know-how und Netzwerk sowie Erfahrung voraussetzt, beispielsweise in der Evaluation eines Unternehmens. Auch eine Beteiligung über Private-Equity-Unternehmen oder Family Offices (ein Vermögensverwalter, der das Vermögen von einer oder mehreren wohlhabenden Familien verwaltet) bedingt oft einen beträchtlichen Kapitaleinsatz.
Doch Private-Equity-Fonds oder Dachfonds bieten einen einfacheren Zugang zu Private Equity.
- Private-Equity-Fonds: Dabei handelt es sich meist um geschlossene Fonds, die ausserbörslich in verschiedene Portfoliounternehmen investieren – so sind die Anlagen in solche Fonds auch breiter diversifiziert als Direktinvestitionen in ein einzelnes Unternehmen.
- Private-Equity-Dachfonds: Dies sind Fonds, die in verschiedene Private-Equity-Fonds investieren. Die Risikodiversifizierung findet hier gleich doppelt statt: über die Investition in mehrere Fonds, welche wiederum in verschiedene Unternehmen investieren.
Wie bei anderen Anlagen auch, sollten Sie bei Private-Equity-Anlagen überprüfen, ob sie zu Ihrer Anlagestrategie und Ihrem Portfolio passen. Wir helfen Ihnen gerne dabei.
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