Weil ein persönliches Gespräch viel wert ist
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Sie hätten gerne einen angemessenen Lohn? Und mehr Geld zur Verfügung? Wir zeigen, wie Sie Gehaltsverhandlungen souverän meistern.
Im Durchschnitt verdienen Frauen auch in der Schweiz noch immer weniger als Männer in ähnlichen Positionen: Der sogenannte Gender Pay Gap ist Realität. Die Gründe dafür sind vielfältig. Besonders stark ins Gewicht fällt Teilzeitarbeit, zum Beispiel aufgrund von Mutterschaft.
Das stellt Frauen hinsichtlich finanzieller Sicherheit und Unabhängigkeit sowohl im Alltag als auch für die Vorsorge vor besondere Herausforderungen. Ein tieferes Einkommen und ein potenziell tieferes zukünftiges Lohnwachstum wirken sich nämlich auf alle drei Säulen der Vorsorge aus.
Die gute Nachricht: Wenn Sie Ihre Finanzen früh in die eigenen Hände nehmen, können Sie diesen Herausforderungen entgegenwirken und allfällige Lücken schliessen. Dazu gehört auch, den Wert der eigenen Arbeit zu kennen und den Lohn selbstbewusst zu verhandeln – sei es im Bewerbungsprozess oder für eine Gehaltserhöhung im bestehenden Job.
Eine gründliche Vorbereitung ist beim Verhandeln das A und O. So werden Sie während des Gesprächs weniger überrascht. Ausserdem haben Sie die richtigen Argumente für Ihre Forderungen bereit – und wirken somit noch professioneller.
Gerade am Anfang der Karriere kennt man meist den eigenen Marktwert nicht. Auch fehlen Vergleichswerte von Kolleginnen und Kollegen und man möchte nicht «gierig» wirken. Lassen Sie sich davon aber nicht abhalten, selbstbewusst für ein angemessenes Gehalt einzustehen.
Allgemein gilt: Fragen kostet nichts. Insbesondere innerhalb der Firma gilt es aber allenfalls, mit Fingerspitzengefühl vorzugehen. Und wenn jemand nicht über den Lohn oder allgemein Geldthemen sprechen möchte, sollten Sie das akzeptieren.
Vor dem Verhandlungstermin sollten Sie Folgendes unbedingt für sich geklärt haben: Was ist beim Lohn Ihr Wunschergebnis, was Ihre unterste Schmerzgrenze? Im Gespräch selbst geben Sie dann am besten eine Spanne an, die etwas über den eigenen Wunschvorstellungen liegt. In der Regel wird nach dem jährlichen Bruttolohn für ein 100-Prozent-Pensum gefragt.
Tipp: Überlegen Sie sich zunächst, wie viel Sie netto – also nach Abzug der Sozialleistungen – monatlich zur Verfügung haben wollen. Je nach Bereich und Unternehmen können die Sozialabzüge unterschiedlich sein. Es gibt Berechnungsvorlagen oder Sie können auch eine Beispiellohnabrechnung anfordern.
Im Jahreslohn ist allenfalls auch ein 13. Monatslohn enthalten. Auch hier sollten Sie sich vorher überlegen, ob Sie diesen direkt miteinrechnen oder ob er noch dazukommen würde.
Beispiel: Antonia würde im Monat gerne CHF 5650 netto verdienen, ihre Schmerzgrenze liegt bei CHF 5200. Sie weiss, dass sie für die Sozialabzüge ca. 13 Prozent hinzurechnen muss. Ihr monatlicher Brutto-Wunschlohn liegt demnach bei rund CHF 6500, ihre Schmerzgrenze bei ca. CHF 6000.
Als Spanne für die Verhandlung ermittelt sie so für sich CHF 6700 bis 7100. Aufs Jahr hochgerechnet ergibt das einen jährlichen Bruttolohn von CHF 80 400 bis 85 200 (ohne 13. Monatslohn).
Gerade hinsichtlich geringerer Renteneinnahmen aus dem Vorsorgesystem sollten Sie die Sozialleistungen zur Priorität machen. So profitieren Sie nicht nur kurzfristig, sondern stärken langfristig Ihre finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit.
Für eine starke Verhandlungsposition brauchen Sie stichhaltige Argumente, warum Ihre geleistete Arbeit das geforderte Geld rechtfertigt.
Ihr Hintergrund und weitere Faktoren wie die Ausbildung, bisherige Arbeitserfahrung und spezielles Know-how sollten bereits bekannt sein: entweder weil Sie schon in der Firma tätig sind oder aus Ihrem Lebenslauf.
Für Ihr Gegenüber ist es darüber hinaus relevant, zu erfahren, was Ihre persönlichen Stärken sind und wie Ihnen diese für die Arbeit von Nutzen sind. Auch spannend: Was sind fachlich wie karrieretechnisch Ihre nächsten Ziele? Und wie profitiert das Unternehmen davon, wenn Sie sich weiterentwickeln?
Legen Sie sich für alle Antworten positive Formulierungen zurecht. Und haben Sie auch konkrete Situationen, Projekte und Jobs parat, um die Aussage zu untermauern. Sagen Sie beispielsweise nicht «Zeitmanagement ist nicht so meins», sondern lieber «Beim Zeitmanagement sehe ich noch Potenzial. Das habe ich kürzlich aufgezeigt bekommen, deshalb werde ich in Zukunft …».
Lohnverhandlungen sind immer auch eine Frage des Zeitpunkts. Im Bewerbungsprozess auf einen neuen Job ist meist vorgegeben, wann über den Lohn gesprochen wird: Am besten warten Sie, bis Sie aktiv danach gefragt werden. Wenn Sie von sich aus Gehaltsvorstellungen oder andere Wünsche ansprechen wollen, tun Sie dies in der Regel nicht im ersten Kennenlerngespräch.
Geht es um eine Lohnerhöhung im bestehenden Job, liegt es meist an Ihnen, die Initiative zu ergreifen. Idealerweise nutzen Sie dafür Entwicklungsgespräche. So können Sie Ihre Lohnforderung mit erreichten Zielen und neuen Ambitionen verknüpfen.
Das nächste «offizielle» Gespräch mit der Führungskraft ist erst in einer Weile? Scheuen Sie sich nicht, um ein zusätzliches Gespräch zu bitten. Es liegt an Ihnen, sich aktiv um Ihre berufliche Weiterentwicklung zu kümmern. Gute Führungskräfte und HR-Mitarbeitende werden Ihre Tatkraft zu schätzen wissen.
Es gibt wohl kaum Menschen, die vor wichtigen Verhandlungsgesprächen nicht nervös sind. Damit Sie trotzdem souverän auftreten und gut vorbereitet wirken, hilft Übung.
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