19. Januar 2024: Dieser Anlageausblick ist überarbeitet worden. Für aktuelle Einschätzungen kontaktieren Sie bitte Ihre Beraterin oder Ihren Berater.

Ein Update zu diesem Ausblick ist am 8. Januar 2024 publiziert worden (nur auf Englisch verfügbar). Sie finden es hier.

Den Seitwärtstrend von Währungen und Rohstoffen nutzen
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Der US-Dollar hat sich in den vergangenen Wochen abgeschwächt, wir erwarten indes, dass die Währung in den kommenden Monaten stabil um die aktuellen Niveaus verharrt. Im Jahresverlauf könnte sich jedoch eine zusätzliche USD-Schwäche herausbilden. Damit wäre es unseres Erachtens attraktiv, das Aufwärtspotenzial des USD zu verkaufen, um die Rendite zu verbessern. An den Rohstoffmärkten können sich Anleger für potenzielle Carry-Renditen positionieren und sich zugleich gegen geopolitische oder Wetterrisiken absichern. Wir sehen Strategien zur Generierung von Renditen als attraktiv an, ebenso wie Strategien für den systematischen Kauf von Währungen auf günstigeren Niveaus.

Die Aussichten für Währungen

Obwohl sich der US-Dollar zum Ende des Jahres abgeschwächt hat, erwarten wir, dass er in den ersten Monaten des nächsten Jahres stabil bleibt, da er durch das robuste Wachstum der US-Wirtschaft und die immer noch hohen US-Zinsen im Vergleich zum Rest der Welt unterstützt wird. Die Anlegererwartungen sind schnell auf aggressive Zinssenkungen im nächsten Jahr übergegangen und das Potenzial für kurzfristige Enttäuschungen, durch höhere Zinsen und eine erneute USD-Stärke, sollte nicht vernachlässigt werden. Zugleich sind wir jedoch der Ansicht, dass Kursgewinne des Euro, des britischen Pfunds und des Schweizer Frankens durch das schleppende Wachstum und die datenabhängigen Zentralbanken begrenzt werden dürften. Daher bevorzugen wir Strategien zur Renditeverbesserung mit diesen Währungen.

USD bleibt uberbewertet

Line chart with 2 lines.
USD bleibt überbewertet Wert von EURUSD auf Basis der Kaufkraftparität (KKP) versus EURUSD
Das Liniendiagramm zeigt den Wert des Währungspaars EURUSD und seine Kaufkraftparität zwischen 1983 und 2023
The chart has 1 X axis displaying Datum. Range: 2010 to 2017
The chart has 1 Y axis displaying Wert. Range: 0.5 to 1.75.
End of interactive chart.

Der australische Dollar (AUD) ist unsere bevorzugte Währung, da die Reserve Bank of Australia als eine der letzten grossen Zentralbanken auf Zinssenkungen umschwenken dürfte. Durch die vorteilhafte Haushalts- und Zahlungsbilanz wird die Währung noch attraktiver.

Den japanischen Yen (JPY) beurteilen wir ebenfalls positiv, weil die Bank of Japan ihre Geldpolitik strafft und die Behörden eingreifen könnten, um eine weitere Abschwächung des Yen zu begrenzen. Das Aufwärtspotenzial des Yen dürfte jedoch durch den negativen Carry der Währung beeinträchtigt werden. Daher müssen sich die Anleger auf das Wechselkursmomentum konzentrieren.

Wir erwarten, dass der chinesische Yuan im ersten Teil des Jahres 2024 die Talsohle gegenüber dem US-Dollar erreicht. Die Erholung des CNY wird jedoch durch die strukturellen Probleme Chinas und die anhaltenden geopolitischen Risiken begrenzt. Diese Faktoren erschweren unserer Ansicht nach eine Aufwertung wachstumsorientierter asiatischer Währungen, sofern das Wachstum ausserhalb der Region nicht sehr positiv überrascht.

Zu den Risiken für unsere Einschätzung zählt eine US-Wirtschaft, die fortgesetzt über Erwarten robust wächst. Andererseits könnte die Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone oder in China weiter unter Druck geraten, sodass diese Währungen nicht von einer Abschwächung des US-Wachstums profitieren. Hinzu kommen bedeutende geopolitische Risiken. Deren Eskalation könnte dazu führen, dass der US-Dollar erneut als Zufluchtswährung gefragt ist und wahrscheinlich nur durch den Schweizer Franken übertroffen wird.

Währungsstrategien für 2024. Für Anleger mit dem US-Dollar als Basiswährung ist ein Verkauf des USD-Aufwärtspotenzials zur Renditeverbesserung oder ein Verkauf des US-Dollar bei Kursanstiegen unseres Erachtens eine attraktive Strategie. Nach unserer Einschätzung ist das Aufwärtsrisiko des USD kurzfristig begrenzt und die gegenwärtigen Bewertungen nehmen bereits ein kräftiges Wachstum der US-Wirtschaft vorweg.

Anlegern mit dem Euro, dem britischen Pfund, dem Schweizer Franken oder bestimmten anderen Währungen als Basiswährung raten wir, nach Range-Trading-Chancen bei den Crosses Ausschau zu halten.

Unterdessen beurteilen wir den AUD aus Sicht des Renditevorteils als attraktiv und sehen den Verkauf der Abwärtsrisiken des JPY, der NOK und des AUD als ansprechende Strategien im Hinblick auf das Spotmarktrisiko und die Volatilität an.

Währungspaare

Währungspaare

Am unteren Ende der Bandbreite kaufen

Am unteren Ende der Bandbreite kaufen

Am oberen Ende der Bandbreite verkaufen

Am oberen Ende der Bandbreite verkaufen

Währungspaare

EURUSD

Am unteren Ende der Bandbreite kaufen

1.0 – 1.05

Am oberen Ende der Bandbreite verkaufen

1.10 – 1.12

Währungspaare

USDCHF

Am unteren Ende der Bandbreite kaufen

0.85 – 0.87

Am oberen Ende der Bandbreite verkaufen

0.92 – 0.94

Währungspaare

EURCHF

Am unteren Ende der Bandbreite kaufen

0.94

Am oberen Ende der Bandbreite verkaufen

1.0

Währungspaare

GBPUSD

Am unteren Ende der Bandbreite kaufen

1.19 – 1.21

Am oberen Ende der Bandbreite verkaufen

1.26 – 1.30

Währungspaare

USDJPY

Am unteren Ende der Bandbreite kaufen

137 – 140

Am oberen Ende der Bandbreite verkaufen

152 – 155

Währungspaare

AUDUSD

Am unteren Ende der Bandbreite kaufen

0.63 – 0.64

Am oberen Ende der Bandbreite verkaufen

0.70 – 0.72

Quelle: UBS, per November 2023

Unterdessen beurteilen wir den AUD aus Sicht des Renditevorteils als attraktiv und sehen den Verkauf der Abwärtsrisiken des JPY, der NOK und des AUD als ansprechende Strategien im Hinblick auf das Spotmarkt-risiko und die Volatilität an.

Die Aussichten für Rohstoffe

Da das BIP-Wachstum in China wahrscheinlich verhalten bleibt, in Europa nahe null auf der Stelle tritt und sich in den USA abschwächt, ist das Potenzial für einen Anstieg der Rohstoffpreise unserer Meinung nach relativ begrenzt.

Die Gesamtrenditen dürften jedoch durch die Renditen von über 5% auf die Barhinterlagen sowie durch Rollgewinne aufgrund der abwärts gerichteten Futures-Kurven bei Energierohstoffen und in Teilen des Agrarsegments unterstützt werden. Diese dürften die Renditen breiter Indizes um 1 bis 2 Prozentpunkte jährlich verbessern (auf Basis des UBS CMCI Index).

Insgesamt erwarten wir, dass breite Rohstoffindizes in den nächsten zwölf Monaten Renditen von etwas über 10% abwerfen werden. Diese Strategie schafft unseres Erachtens ein attraktives Risiko-Rendite-Verhältnis für Anleger, die an ihren Positionen festhalten. Ausserdem bieten Rohstoffe dadurch einen gewissen Schutz gegen geopolitische und Wetterrisiken, die das Angebot gefährden.

Den Seitwärtstrend durch Range-Trading nutzen. Wir setzen auf Strategien, die die Bewegungen der Rohstoffpreise in ihren Handelsspannen ausnutzen – mit Verkäufen des Aufwärtspotenzials einiger Rohstoffe und des Abwärtspotenzials anderer.

Im Energiesektor versucht die Opec+ durch die Beschränkung der Fördermengen ein Marktdefizit zu schaffen. Aufgrund von Bedenken über die Einhaltung der Quoten, die Nachfrage aus China und die steigende US-Produktion sind die Preise jedoch niedrig geblieben. Wir rechnen mit einer Erholung, sodass sich der Preis für Brent-Rohöl im Jahr 2024 in einer Bandbreite von USD 90 bis USD 100 je Barrel bewegen wird. Dabei besteht allerdings ein Aufwärtsrisiko aufgrund der Möglichkeit von Angebotsstörungen.

Der Goldpreis dürfte unseres Erachtens weiter steigen und bis Ende 2024 ein Rekordhoch von USD 2250 je Feinunze erreichen, falls die erwarteten Zinssenkungen in den USA Realität werden. Kurzfristig sind die Opportunitätskosten von Goldpositionen jedoch nach wie vor erhöht. Daher ziehen wir es vor, bei Preisrückgängen zu kaufen.


Weitere zentrale Fragen

  • Das bevorstehende Jahr Führende disruptive Unter-nehmen auswählen

    • 20. Dez. 2023

    Wir erwarten während des kommenden Jahrzehnts einige der höchsten Renditen am Aktienmarkt durch Unternehmen, die neue Technologien nutzen können, um ihre Märkte auszuweiten, etablierte Anbieter zu verdrängen oder Kosten zu senken. Diese führenden Disruptoren erfolgreich zu identifizieren, ist entscheidend für die Steige-rung des langfristigen Portfoliopotenzials. Wir gehen davon aus, dass in den kom-menden zehn Jahren alle Branchen – von Technologie über Energie bis hin zum Ge-sundheitswesen – von einer Welle der Disruption erfasst werden.

  • Das bevorstehende Jahr Wachstumschancen an den Privatmärkten wahrnehmen

    • 20. Dez. 2023

    In dieser neuen Welt werden erhebliche Investitionen in Gesundheit, Digitalisierung und Energie getätigt. Aufgrund der hohen Staatsverschuldung dürften die öffentlichen Finanzierungsmittel für Innovation jedoch begrenzt sein. Privatmarktmanager spielen eine wesentliche Rolle mit ihrer Fähigkeit, Unternehmen in verschiedenen Lebens-zyklusphasen Eigen- oder Fremdkapital zur Verfügung zu stellen. Die Anlageklasse bietet ein attraktives Renditepotenzial und einen direkten Zugang zur Realwirtschaft. Im Gegenzug müssen Anleger eine geringere Liquidität in Kauf nehmen.

  • Das bevorstehende Jahr Marktrisiken absichern

    • 20. Dez. 2023

    Da die implizite Volatilität von Aktien gefallen ist, sind auch die Kosten der Absicherung von Portfolios durch Kapitalerhaltungsstrategien gesunken. Zudem eignen sich alternative Anlagen in unseren Augen zur wirksamen Diversifikation von Portfolios. Ergänzend dazu können Anleger ihr Portfolio auch mit Positionen in Öl und Gold gegen spezifische Risiken abschirmen.

  • Das bevorstehende Jahr Qualität kaufen

    • 20. Dez. 2023

    Wir rechnen mit positiven Gesamtrenditen bei Aktien und Anleihen im kommenden Jahr. Doch in beiden Anlageklassen sollten die Anleger auf Qualität setzen. Im Fi-xed-Income-Bereich bieten Qualitätsanleihen attraktive Renditen und potenzielle Ka-pitalzuwächse, wenn die Zinserwartungen entsprechend unseren Prognosen sinken. Bei Aktien dürften Qualitätsunternehmen mit guten Bilanzen und einer hohen Rentabi-lität, darunter auch viele im Technologiesektor, am besten aufgestellt sein, um in einem Umfeld mit schwächerem Wachstum Gewinne zu erwirtschaften.

  • Das bevorstehende Jahr Mit Alternative Credit diversifi-zieren

    • 20. Dez. 2023

    Wir gehen davon aus, dass die weltweit hohe Verschuldung zu einer erhöhten Volatilität der (Anleihen-)Kurse und Risikoprämien beiträgt. Anleger dürften daher nach Mög-lichkeiten suchen, um von einer Streuung zu profitieren. Dies ist ein vorteilhaftes Umfeld für verschiedene Alternative-Credit-Strategien, wie Credit Arbitrage und Dis-tressed Debt.

  • Das bevorstehende Jahr Liquidität steuern

    • 20. Dez. 2023

    Da die Zinssätze fallen dürften, sollten Anlegerinnen und Anleger unserer Ansicht nach ihre Barmittelbestände begrenzen und Chancen zur Optimierung der Renditen nutzen. Hierzu eignen sich Festgeldanlagen, Anleihenleitern und strukturierte Anlagestrategien.

Weitere Kapitel

Kapitel 1 Das bevorstehende Jahr

Entdecken Sie unsere Szenarien, zentralen Fragen und Prognosen für 2024 und blicken Sie auf das Jahr 2023 zurück.

Kapitel 2 Das nächste Jahrzehnt

Sehen Sie sich die «Five Ds» sowie Szenarien und wichtige Fragen für die Zukunft an und erfahren Sie, wie unsere Erwartungen für die Anlageklassen aussehen.

Kapitel 4 Ein ausgewogenes Engagement anstreben

Erfahren Sie, wie Anleger ihr Vermögen unserer Meinung nach im kommenden Jahr und Jahrzehnt schützen und vermehren können.

Dieser Bericht wurde von UBS AG, UBS AG London Branch, UBS Switzerland AG, UBS Financial Services Inc. (UBS FS), UBS AG Singapore Branch, UBS AG Hong Kong Branch und UBS SuMi TRUST Wealth Management Co., Ltd.