So lernen Kinder spielerisch sparen
Auf Ausflügen oder Reisen möchten Kinder häufig zum Kiosk oder Imbissstand. So erklären Sie den Kindern, warum man sparen sollte.
Endlich Wochenende! Schön, dass die Familie wieder an der frischen Luft ist. Aber überall wo man hingeht, lockt die Versuchung in Form einer Gelateria oder eines Kiosks. Und ja, die Kinder kriegen sich kaum mehr ein und würden am liebsten so viele Glacen essen, dass sie fast platzen – der Appetit für einen anständigen Znacht hält sich dann auch in Grenzen. Wie kann man nun dafür sorgen, dass man durch die zahlreichen Essensstände und Eiscafés nicht ruiniert wird? Gibt es eine günstigere Variante, die den Kindern sogar Spass macht und ihnen gleichzeitig das Konzept des Sparens näherbringt?
Können Kinder Kosten kennen?
Wenn die süssen Kleinen ständig fragen, ob man noch dieses oder jenes kaufen könnte, lautet die Antwort der Eltern häufig: «Weisst du eigentlich, was das kostet?» Und nein, sie wissen es vermutlich noch nicht. Und wie sollten sie denn schon wissen, ob 10 Franken viel Geld ist, und was man sonst noch damit machen könnte? Das ist auch völlig normal. Denn der Bezug zum Geldwert muss zuerst durch Erlebnisse und Erfahrungen erlernt werden. Meist erst im Kindergarten lernen sie den spielerischen Umgang mit Zahlen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, Ihrem Kind aufzuzeigen, was die Dinge kosten, und dass man auch sparen kann. Aber wie soll das bitte gehen?
Tipp Nr. 1: selber machen
Packen Sie bei Ihrem nächsten Ausflug etwas von zu Hause ein, und zeigen Sie Ihrem Kind den Geldbetrag, den Sie dabei gespart haben. Oder noch besser: Stellen Sie mit den Kindern selber Snacks für unterwegs her, zum Beispiel Popcorn, Müsliriegel oder Muffins. Das so gesparte Geld können sie dann beispielsweise ins Familienkässeli legen, um einen gemeinsamen Wunsch zu erfüllen. Damit das Sparen mehr Spass macht, drucken Sie doch ein Foto des Wunschobjekts aus und kleben Sie es aufs Kässeli. Oder noch besser: Zeichnen Sie gemeinsam ein Bild davon.
Tipp Nr. 2: Budget festlegen
Legen Sie vor dem nächsten Familienausflug ein Budget fest und teilen Sie dieses Budget Ihrem Kind mit, indem Sie ihm beispielsweise ein 20er-Nötli zeigen. Kaufen Sie gemeinsam ein und zeigen Sie Ihrem Kind das Rückgeld. Dieses kann man dann nach Wunsch ebenfalls ins Familienkässeli legen. Schliesslich hat man Geld gespart, indem man die Ausgaben im Vorfeld zusammen geplant hat.
Tipp Nr. 3: Spontankäufe vermeiden
Egal wie gut man im Vorfeld budgetiert, man trifft manchmal trotzdem spontane Kaufentscheidungen. Damit Sie dennoch den Verlockungen widerstehen können, ist das Familien-Sparziel stets zu thematisieren: Machen Sie ein Handyfoto von der Zeichnung oder vom Bild auf dem Familienkässeli. Wenn Sie dann mit den Kindern am Kiosk stehen und debattieren, ob es zusätzlich zum Eis noch für ein Getränk reicht, klärt sich die Frage beim Blick auf das Bild vom gemeinsamen Sparziel vielleicht schneller.
Nicht vergessen: Diese Tipps sind als gemeinsames Familienprojekt auszuführen. Das Sparen soll also nicht nur am Kind hängen bleiben, sondern an der ganzen Familie. Und so lernt Ihr Kind vielleicht schon heute, dass es beim Auszahlen des ersten Taschengeldes nicht gleich alles ausgeben soll. Und es stattdessen Spass machen kann, die Münzen ins Kässeli zu legen.
Das Wichtigste in Kürze
Das Wichtigste in Kürze
- Seien Sie nicht zu streng mit sich selbst und Ihrer Familie. Das spielerische Sparen klappt vielleicht nicht bei jedem Versuch gleich gut. Auch das gehört dazu. Wichtig: Es soll Spass machen!
- Legen Sie das gesparte Geld in ein gemeinsames, durchsichtiges Kässeli oder Glas. So kann man das gesammelte Geld sehen.
- Auf ein Ziel hin sparen macht mehr Spass. Drucken Sie ein Bild des Sparwunsches aus oder zeichnen Sie gemeinsam ein Bild davon und stellen Sie es zum Kässeli.
- An den Sparmethoden aus der frühen Kindheit wird sich Ihr Kind vermutlich orientieren, wenn es für sein erstes eigenes Ziel spart.
Die pädagogischen Grundsätze von UBS
Die pädagogischen Grundsätze von UBS
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Pädagogin Marianne Heller entstanden, mehrjährige Leiterin eines Programmes zur Finanzerziehung und Schuldenprävention für Kinder und Jugendliche.