Wenn Teenies wollen, was Influencer haben
Sie wissen nicht, woher die irrsinnigen Kaufwünsche Ihrer Kinder kommen? Gut möglich, dass Influencer-Marketing dahintersteckt.
Kinder wollen oft das, was die Nachbarskinder oder Freundinnen und Freunde haben. Sei es ein Spielzeug, ein Kleidungsstück oder ein elektronisches Gerät. Doch brauchen sie es wirklich oder fürchten sie sich davor, ausgeschlossen zu werden?
«Tim hat ein Handy, ich brauche auch eines!» Oder: «Alle kommen mit dem Scooter zur Schule, ich will das auch.» Als Eltern wird man häufig mit solchen und ähnlichen Wünschen des Nachwuchses konfrontiert. Mit zunehmendem Alter orientieren sich Kinder immer stärker an ihren Gspänli, während der Einfluss der Eltern schwindet. Das ist wichtig für die Entwicklung und bringt viel Positives mit sich.
Spannende Spiele, neue Musik oder Hobbys werden so entdeckt. Ausserdem sind Empfehlungen und Erfahrungen von Freundinnen und Freunden häufig authentischer als beispielsweise ein Verkaufsgespräch im Fachgeschäft.
Nicht jeder Wunsch kann sofort in Erfüllung gehen
Klar, werden durch Freundinnen und Freunde auch Konsumwünsche geweckt, die nicht immer mit den Vorstellungen der Eltern übereinstimmen. Weisen Sie die Wünsche Ihres Kindes aber nicht kategorisch zurück, sondern fragen Sie nach, warum es der Ansicht ist, ein Handy oder einen Scooter zu benötigen. Hat sich das Kind darüber schon Gedanken gemacht? Geht es überhaupt um den Scooter oder eher darum, dass sich Ihr Kind auf dem Schulweg ausgeschlossen fühlt?
Sie wissen nicht, woher die irrsinnigen Kaufwünsche Ihrer Kinder kommen? Gut möglich, dass Influencer-Marketing dahintersteckt.
Falls Letzteres der Fall ist, bestärken Sie Ihr Kind darin, dass es auch ohne Scooter ein genauso wichtiger Teil der Klasse ist und aktiv auf seine Mitschülerinnen und Mitschüler zugehen soll. Vielleicht teilen andere Kinder auch gerne mal ihr Fahrzeug oder man macht eine Strecke zu zweit.
Selbst wenn die Wünsche der Kinder ohne Weiteres ins Familienbudget passen, ist es nicht sinnvoll, alles sofort zu kaufen. Auf etwas zu warten, sich genau zu informieren und vielleicht sogar selbst dafür zu sparen, sind wichtige Lernfelder. Ausserdem lösen sich gewisse Wünsche auch wieder in Luft auf oder werden in andere Wünsche umgewandelt, wenn man noch ein paar Monate auf den Geburtstag oder einen Feiertag warten muss.
Über eigene Konsumwünsche und Anschaffungen nachdenken
Warum haben Sie sich für die Automarke entschieden, die nun in Ihrer Garage steht, und warum tragen Sie genau eine spezifische Sneaker-Marke? War der Grund vielleicht auch eine Empfehlung aus dem Freundeskreis? Seien Sie diesbezüglich ebenfalls ehrlich und offen mit Ihren Kindern. Erklären Sie aber auch, dass auch Sie nicht alles sofort kaufen können, sondern dafür sparen müssen, und erläutern Sie, wie Sie das genau machen.
Selbstwirksamkeit fördern
Heute ist es das Handy, morgen vielleicht eine nicht ungefährliche Mutprobe. Nicht alle Ideen von Freundinnen und Freunden sind nachahmenswert. Aus der Gesundheitsprävention weiss man, dass das Erleben von Selbstwirksamkeit für Kinder sehr wichtig ist.
Ein gesundes Selbstvertrauen hilft, zufrieden zu bleiben, ohne immer alle Modetrends komplett mitzumachen. Um im Umgang mit Geld Selbstwirksamkeit zu ermöglichen, sind Taschengeld oder später der Jugendlohn passende Instrumente.
Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung, Aufgaben aufgrund eigener Fähigkeiten bewältigen zu können. Die Selbstwirksamkeit kann durch vier Faktoren gestärkt werden:
Die pädagogischen Grundsätze von UBS
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Pädagogin Marianne Heller entstanden, mehrjährige Leiterin eines Programmes zur Finanzerziehung und Schuldenprävention für Kinder und Jugendliche.