Was ein Kind durch den eigenen Arbeitserwerb (Lehrlingslohn, Ferien- oder Nebenjob) oder sein Taschengeld spart, gehört ihm. Ihr Kind ist also grundsätzlich frei in der Entscheidung, wofür es sein Erspartes ausgibt.
Es empfiehlt sich daher, bereits früh über dieses Thema zu sprechen und den Umgang mit Geld zu üben. Möchte Ihr Kind von seinem eigenen Geld beispielsweise eine Spielkonsole kaufen, so ist dies sein Recht. Doch wie können Eltern Ihre Kinder Schritt für Schritt auf dem Weg zu solchen Entscheidungen begleiten?
1. Auf Augenhöhe über Wünsche sprechen
1. Auf Augenhöhe über Wünsche sprechen
Nehmen Sie die Wünsche Ihrer Kinder ernst. Das heisst nicht, dass man alle Konsumwünsche erfüllen muss. Aber fragen Sie nach, warum sich Ihr Kind etwas Bestimmtes wünscht. Hat es Interesse an einem neuen Hobby oder fühlt es sich ohne diesen Artikel von den Freundinnen und Freunden ausgeschlossen? Sprechen Sie auch über Ihre eigenen Konsumwünsche und darüber, welche Gedanken Sie sich machen, bevor Sie etwas kaufen – oder sich gegen einen Kauf entscheiden.
2. Mit kleineren Ausgaben starten
2. Mit kleineren Ausgaben starten
Im Idealfall hatte Ihr Kind bereits vor dem Kauf einer kostspieligen Spielkonsole die Gelegenheit, auf etwas weniger Teures zu sparen, und konnte es sich dank dieses Sparziels kaufen. So hat es bereits gelernt, sich zwischen verschiedenen Produkten zu entscheiden, und weiss, was es heisst, wenn danach die Ersparnisse oder ein Teil davon weg sind.
3. Verwendungszweck definieren
3. Verwendungszweck definieren
Sobald klar wird, dass Ihr Kind demnächst sein eigenes Geld verdienen wird, ist es sinnvoll, sich zusammenzusetzen und über den Verwendungszweck zu sprechen. Hat Ihr Kind ein bestimmtes Sparziel oder ist es völlig planlos? Beim Lehrlingslohn ist dies auch die Gelegenheit, ein Budget zu erstellen und über das Kostgeld zu sprechen, also den Beitrag zum Haushaltsbudget, den Jugendliche mit eigenem Einkommen ihren Eltern entrichten.
4. Unterhaltskosten gemeinsam besprechen
4. Unterhaltskosten gemeinsam besprechen
Wenn sich Ihr Kind etwas kaufen möchte, das laufende Kosten nach sich zieht – beispielsweise ein Töffli –, besprechen Sie diese gemeinsam. Wer kommt dafür auf, wenn das Töffli defekt ist, und wie teuer kann diese Reparatur werden? Was muss für Benzin kalkuliert werden? Was ist mit der Versicherung? Solche Ausgaben gehen häufig vergessen. Bestenfalls erstellen Jugendliche ein kleines Jahresbudget, worin solche Ausgaben einberechnet sind.
5. Warten statt sofort kaufen
5. Warten statt sofort kaufen
Was tun Sie, bevor Sie einen wichtigen Entscheid treffen? Einmal darüber schlafen? Eine Woche? Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber und einigen Sie sich vielleicht auf eine Wartezeit, bevor der Gegenstand gekauft wird. Wenn man frühzeitig über Wünsche spricht, muss normalerweise zuerst gespart und gewartet werden. In dieser Zeit können sich Wünsche ändern oder weniger dringlich werden. Sind sie danach noch vorhanden, so scheinen sie Ihrem Kind wirklich wichtig zu sein.
6. Rückblickend für zukünftige Sparziele lernen
6. Rückblickend für zukünftige Sparziele lernen
Wie oft tätigen Sie Fehlkäufe? Zum Beispiel das beinahe ungetragene Shirt im Kleiderschrank? Kaufentscheide, die man später nicht mehr so treffen würde, gehören dazu und sie werden auch Ihrem Kind passieren. Blicken Sie ein paar Wochen nachdem das Feriengeld für die Spielkonsole ausgegeben wurde, zusammen zurück. War es der richtige Entscheid und warum? Der nächste Kaufwunsch kommt bestimmt.
Das Wichtigste in Kürze:
Das Wichtigste in Kürze:
- Ersparnisse aus Taschengeld und Arbeit gehören dem Kind. Es kann frei über deren Verwendung entscheiden.
- Die Sparziele von Kindern und Eltern sind nicht immer die gleichen. Sprechen Sie darüber und nehmen Sie auch die Wünsche Ihres Kindes ernst.
- Machen Sie Ihr Kind auf Folgekosten (Unterhalt, Versicherungen) aufmerksam und erstellen Sie gemeinsam ein realistisches Budget.
- Schauen Sie vor dem ersten Ferienjob oder dem Lehrbeginn genauer hin. Was ist mit den Einnahmen geplant und wer übernimmt welche Ausgaben?
Die pädagogischen Grundsätze von UBS
Die pädagogischen Grundsätze von UBS
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Pädagogin Marianne Heller entstanden, mehrjährige Leiterin eines Programmes zur Finanzerziehung und Schuldenprävention für Kinder und Jugendliche.