Mit zunehmender Selbstständigkeit der Kinder verändern sich oft die Arbeitspensen der Eltern. Vielleicht geht man wieder vermehrt einer Erwerbsarbeit nach oder derjenige Elternteil, welcher sich zuvor mehr um die Familienarbeit gekümmert hat, erhöht sein Arbeitspensum. Das ist eine gute Gelegenheit, um am Familientisch über das Thema Arbeit und Geld in der Familie zu sprechen – und rückblickend sowie ausblickend unterschiedliche Familienmodelle zu erklären.

Das Familiensystem – jedes Mitglied trägt etwas dazu bei

Erklären Sie Ihrem Kind, dass man als Familie eine Gemeinschaft ist, welche sich unter anderem um die Hausarbeit kümmert und dafür sorgt, dass genügend finanzielle Mittel vorhanden sind. In dieser Gemeinschaft sind alle Familienmitglieder gleichwertig und geben ihr Bestes, um das Familienleben schön zu gestalten. Dabei spielen nicht nur die Eltern eine wichtige Rolle. Auch die Kinder tragen zum Beispiel mit Schulbesuch, Zimmeraufräumen und Hausaufgaben ihren Teil dazu bei.

Warum arbeitet Papi nur 60%?

Sprechen Sie darüber, dass es als Familie wichtig ist, die ganze Hausarbeit zu erledigen, sich um die Kinder zu kümmern und Ende Monat alle Rechnungen bezahlen zu können. Und dass man dann noch ganz viel Zeit braucht, um zusammen zu spielen, und dass auch Sie, die Eltern, Ihren Hobbys nachgehen möchten. Unter diesen Voraussetzungen überlegt man sich als Eltern, wer und wie oft einer Erwerbsarbeit nachgeht. Erklären Sie, dass man für Erwerbsarbeit einen Lohn, also Geld, bekommt. Wenn Papi oder Mami zu Hause kochen, putzen oder bei den Hausaufgaben helfen, dann bekommt man dafür kein Geld. Erwerbsarbeit und Arbeit daheim sind aber beide genau gleich wichtig und wertvoll.

Der Familientopf

Was die einzelnen Familienmitglieder an Arbeit leisten – sei es Hausarbeit, Erwerbsarbeit oder Schulaufgaben erledigen – kommt in den «Familientopf» oder auf das «Familienkonto». Vom «Familientopf» und dem «Familienkonto» profitieren alle. Sei es durch gewaschene Wäsche oder weil die Miete für die Wohnung bezahlt werden kann. Ausserdem haben vielleicht auch beide Elternteile ein eigenes Konto und die Kinder ein Sackgeld. Es ist gut, wenn das «Familienkonto» am Ende des Monats nicht ganz leer ist, denn es ist wichtig, dass man eine Reserve hat, falls etwas Unerwartetes passiert oder wenn man für etwas Grösseres sparen möchte. Von all diesen Gedanken und Überlegungen können Ihre Kinder profitieren. Nehmen Sie sich also Zeit, ganz in Ruhe mit Ihrem Kind Ihr individuelles Familienmodell zu besprechen und es zu erklären.

Das Wichtigste in Kürze

  • Über die Verteilung von Haus- und Erwerbsarbeit kann man mit Kindern sprechen.
  • Die Familie ist ein System der Gemeinschaft und auch Kinder haben ihre Aufgaben.
  • Nicht alles Geld der Familie kann ausgegeben werden. Gewisses Geld wird auch gespart.
  • Kinder erleben, dass die Haus- und Erwerbsarbeit nicht in jeder Familie gleich aufgeteilt wird oder vermutlich auch in der eigenen Familie nicht immer gleich ist.

Die pädagogischen Grundsätze von UBS

Die pädagogischen Grundsätze von UBS

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Pädagogin Marianne Heller entstanden, mehrjährige Leiterin eines Programmes zur Finanzerziehung und Schuldenprävention für Kinder und Jugendliche.

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