Internationale Risiken absichern

Zwei, die’s wissen müssen: Evelyn Kiepas, CEO und Präsidentin des Verwaltungsrats der Amtec Swiss AG, und Federica Hunziker, Mitglied des Verwaltungsrats bei Pfiffner International AG. Damit der Start ins internationale Geschäft zum Erfolg wird, geben die beiden Unternehmerinnen im sechsten UBS Growth Talk ihre Learnings weiter. Sie sprechen über neue Möglichkeiten, die sich durch Auslandsgeschäfte für sie eröffneten, aber auch über Risiken, die es in der Zusammenarbeit mit internationalen Kunden und Partnern zu meistern galt.

Schauen Sie sich den Talk direkt als Video an oder hören Sie das Gespräch als Podcast:

Keine Lust auf Podcast oder Video? Dann finden Sie hier die Key-Take-aways, kurz und kompakt:

Federica Hunziker hat mit der Pfiffner Group die Erfahrung gemacht, dass man im internationalen Handel auf zusätzliche Sicherheiten angewiesen ist. «Verkäufe in exotische Länder stellen uns immer wieder vor die Hausforderung, den Erhalt des Geldes sicherzustellen, denn da begegnen wir tieferen Bonitäten und geldpolitischen Herausforderungen.» Um sich unter anderem für solche Fälle abzusichern, setzt die Firmengruppe auf Akkreditive.

Das Learning: Die geldpolitischen Voraussetzungen sind in jedem Land anders. Deshalb lohnt es sich, mit Kunden und Geschäftspartnern die Zahlungskonditionen und -sicherheiten explizit auszuhandeln. Wenn Sie sich zusätzlich absichern möchten, können Sie bei Ihrer Bank ein Akkreditiv beantragen.

Neben der Absicherung ist es insbesondere wichtig, gerade angesichts unterschiedlicher kultureller Prägungen das gegenseitige Verständnis zu fördern.

Durch die internationale Geschäftstätigkeit sind Sie automatisch unterschiedlich schwankenden Wechselkursen ausgesetzt. Daraus resultierende Ertragseinbussen erfordern eine hohe Aufmerksamkeit. Genau aus diesem Grund hat Evelyn Kiepas dem Thema dauerhaft einen Platz ganz oben auf der Prioritätenliste eingeräumt. «Ich finde es spannend, Wechselkursentwicklungen zu beobachten, einzuschätzen und Veränderungen zu antizipieren. Dazu gehe ich täglich ins E-Banking, ab und zu an den Börsenstammtisch und verfolge zusätzlich politische Ereignisse.»
Wenn Sie selbst diesem Thema (noch) nicht viel abgewinnen können, dann hat Federica Hunziker einen interessanten Tipp für Sie: «Anfangs musste ich mich zwingen, jeden Morgen einen Blick auf die Devisenmärkte zu werfen. Seit ich jedoch die Zusammenhänge verstehe, fasziniert mich dieses Thema, und der eingangs erwähnte Zwang hat sich inzwischen schon fast in eine Passion verwandelt.»

Kiepas und Hunziker haben sich zur Minimierung von Fremdwährungsrisiken für die gleiche Strategie entschieden. Erstens bleibt dabei die Anzahl der Währungen, in denen sie handeln, im Rahmen, womit sie sich auf die stabileren konzentrieren können: Euro, US-Dollar und Schweizer Franken. Zweitens vertrauen sie in volatilen Zeiten auf Währungsabsicherungen ihrer Bank.

Das Learning: Wenn Währungsschwankungen zu wenig Beachtung erhalten, können sie zu einem nicht zu unterschätzenden Problem werden. Investieren Sie deshalb jeden Tag etwas Zeit, um die Wechselkurse zu beobachten, und greifen Sie auf Währungsabsicherungen zurück.

Beim Aufbau neuer Geschäftsbeziehungen zu internationalen Kunden und Partnern hat Evelyn Kiepas beste Erfahrungen mit persönlichen Begegnungen gemacht. «Diese Methode hat sich nicht nur bewährt, sondern schafft vor allem eine vertrauensvolle Grundlage.» Ein persönliches Treffen lässt sich hervorragend nutzen, um die eigenen Produkte vorzuführen. «Wir erleben immer wieder, dass Kundinnen und Kunden grossen Wert darauf legen, unsere Produkte sehen und in die Hand nehmen zu können. Genau deshalb haben wir grundsätzlich Muster dabei, um unser Angebot an Ort und Stelle erlebbar zu machen.»

Das Learning: Eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau einer vertrauensvollen Geschäftsbeziehung zu Kunden und Partnern ist die persönliche Begegnung. Hier haben Sie zugleich Gelegenheit, Ihre Produkte zu präsentieren und deren Nutzen an Ort und Stelle erlebbar zu machen.