Nachhaltigkeit als Innovationstreiber
Nachhaltigkeit ist für Unternehmen unverzichtbar. Jenny Zwahlen, Expertin für Nachhaltigkeitsinitiativen bei UBS, spricht über Chancen und Challenges bei der Umsetzung der Nachhaltigkeit und darüber, wie UBS KMU auf ihrem Weg unterstützt.
Das Wichtigste in Kürze:
Das Wichtigste in Kürze:
- Bei der Implementierung von Nachhaltigkeit im Unternehmen gilt es, die Balance zwischen kurzfristigen finanziellen Zielen und langfristigen ökologischen und sozialen Verpflichtungen zu finden.
- Unternehmen, die früh auf Nachhaltigkeit setzen, können von Effizienzgewinnen, Kostensenkungen und staatlichen Fördergeldern profitieren.
- Immer mehr Unternehmen erkennen, dass Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sich nicht ausschliessen, sondern sich gegenseitig fördern können.
Frau Zwahlen, Sie unterstützen Unternehmen bei Fragen zur Nachhaltigkeit. Was beschäftigt diese am meisten?
Frau Zwahlen, Sie unterstützen Unternehmen bei Fragen zur Nachhaltigkeit. Was beschäftigt diese am meisten?
Viele Unternehmen stehen vor der Frage, wie sie Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsstrategie integrieren können, ohne ihre Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden. Es gilt, die Balance zwischen kurzfristigen finanziellen Zielen und langfristigen ökologischen und sozialen Verpflichtungen zu finden. Hinzu kommen immer mehr komplexe Regulierungen, wie etwa die Berichterstattung über die ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance). Gemäss dem heutigen Stand sind diese Anforderungen erst ab einer Unternehmensgrösse von 500 Mitarbeitenden verpflichtend, sie betreffen aber auch kleinere Unternehmen, die als Zulieferer oder Dienstleister für grössere Firmen tätig sind. Derzeit liegt ein Vorstoss beim Bund, die Berichterstattung auch für kleinere Firmen verbindlich zu machen. Daneben müssen die KMU die Erwartungen ihrer Stakeholder erfüllen und spüren auch einen zunehmenden Druck von Konsumentinnen und Konsumenten, die nachhaltige Lösungen erwarten.
Der Begriff Nachhaltigkeit wird oft unscharf verwendet. Wo sehen Sie Erklärungsbedarf?
Der Begriff Nachhaltigkeit wird oft unscharf verwendet. Wo sehen Sie Erklärungsbedarf?
Oftmals verbinden Unternehmen Nachhaltigkeit vor allem mit umweltfreundlichen Massnahmen. Neben diesem ökologischen Aspekt spielen aber auch soziale und Governance-Komponenten eine wichtige Rolle – besonders die soziale Verantwortung, wie faire Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Lieferkette oder Diversität und Inklusion. Dabei geht es nicht nur um die Mitarbeitendenzufriedenheit, sondern auch um den gesellschaftlichen Mehrwert, etwa durch die Schaffung von Lehrstellen. Bei UBS fördern wir zum Beispiel mit unserer Plattform UBS Helpetica die Freiwilligenarbeit und gemeinnützige Projekte. Diese Plattform steht allen Schweizer Unternehmen zur Verfügung.
Die Kosten für nachhaltige Unternehmensführung können KMU belasten. Wie können sie diese Herausforderung meistern?
Die Kosten für nachhaltige Unternehmensführung können KMU belasten. Wie können sie diese Herausforderung meistern?
Diese Kosten können in der Tat eine Herausforderung darstellen, da nachhaltige Massnahmen oft höhere Anfangsinvestitionen erfordern – sei es durch den Einsatz erneuerbarer Energien, die Optimierung von Produktionsprozessen oder die Umstellung auf nachhaltige Lieferketten. Doch es zeigt sich immer deutlicher, dass sich diese Investitionen langfristig auszahlen: durch Kosteneinsparungen dank höherer Effizienz und durch Wettbewerbsvorteile. Kundinnen und Kunden legen ausserdem immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit, und viele sind auch bereit, dafür höhere Preise zu zahlen. Zudem schaffen Regierungen und Institutionen Anreize und Förderprogramme, um den Wandel zu nachhaltigen Geschäftspraktiken zu unterstützen. Als Bank bieten wir Unternehmen massgeschneiderte Finanzierungslösungen an, die den Übergang zu einer nachhaltigen Unternehmensführung erleichtern.
Welche konkreten Lösungen bietet UBS Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit an?
Welche konkreten Lösungen bietet UBS Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit an?
Wir unterstützen Unternehmen auf drei Ebenen. Erstens integrieren wir Nachhaltigkeit fest in den Strategiedialog und betrachten das Unternehmen ganzheitlich: Welche Antriebe oder Hindernisse gibt es? Was sind relevante Regulierungen? Welche Erwartungen haben Kunden, Mitarbeitende, Investoren und die Gesellschaft? Was ist der Finanzierungsbedarf? Zweitens bieten wir praktikable Lösungen an, die konkret auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt sind. Kleinere Firmen profitieren von einfachen und kostengünstigen Hilfsangeboten wie dem Online-Tool esg2go oder der Energie-Management-Beratung von EnAW. Unternehmen mit mehr Praxis in nachhaltiger Unternehmensführung können etwa nachhaltige Finanzierungen nutzen. Im Bau- und Immobilienbereich ermöglichen Kooperationen, wie die zwischen UBS Renovation Service und Wincasa, gezielte Beratung für nachhaltige Renovationen. UBS bietet zudem grüne Finanzierungen und Green Mortgages für Renditeobjekte über UBS key4 mortgages an. Drittens fördern wir Partnerschaften, die über klassisches Banking hinausgehen, zum Beispiel im Bereich Cyber Security. Der UBS marketplace bietet Zugang zu verschiedenen Dienstleistungen, die Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen.
Ihre Ziele im Fokus
Ihre Ziele im Fokus
Gemeinsam setzen wir Ihre Ziele in konkrete Erfolge um. Mit unserem Netzwerk und unserem Fachwissen eröffnen wir neue Impulse für Ihr Wachstum.
Lassen Sie uns Ihre Ideen in die Tat umsetzen.
Welche weiteren Netzwerke können Sie Unternehmen empfehlen?
Welche weiteren Netzwerke können Sie Unternehmen empfehlen?
Ich empfehle Branchenverbände und regionale Netzwerke. Unsere Kundinnen und Kunden sagen uns auch, dass unsere regionalen Kunden-Roundtables wertvoll sind. Dort bringen wir Unternehmen zusammen, die sich zu den Herausforderungen und Chancen der Nachhaltigkeit austauschen und Best Practices teilen. Dieses Format ist praxisnah und auf die spezifischen Bedürfnisse der Teilnehmenden abgestimmt.
Was raten Sie Unternehmen, die sich in der Komplexität von nachhaltigen Massnahmen verlieren?
Was raten Sie Unternehmen, die sich in der Komplexität von nachhaltigen Massnahmen verlieren?
Unternehmen sollten zunächst anschauen, welche Nachhaltigkeitsmassnahmen sie bereits umsetzen – oft ist es mehr, als ihnen bewusst ist. Danach empfiehlt es sich, das Thema schrittweise anzugehen: Unternehmen sollten eine konkrete Massnahme definieren und diese konsequent umsetzen und erst dann zur nächsten übergehen. Ein entscheidender Faktor ist die Einbindung der Mitarbeitenden, die oft eng mit den Prozessen vertraut sind und wertvolle Ideen für die Transformation beisteuern. Gleichzeitig fördert ihre aktive Beteiligung die Akzeptanz der Massnahmen. Und schliesslich: Unternehmen müssen den Wandel nicht allein bewältigen. Die Zusammenarbeit mit Behörden, anderen Unternehmen oder Branchenverbänden – kann bei der Umsetzung neuer gesetzlicher Vorgaben äusserst hilfreich sein.
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Jenny Zwahlen
Jenny Zwahlen
Sustainability Initiatives & People Engagement CIC
Jenny Zwahlen ist seit über achtzehn Jahren bei UBS tätig. Seit vier Jahren verantwortet sie Initiativen für Mitarbeiterengagement und Nachhaltigkeit im Bereich Corporate & Institutional Clients (CIC). Im Rahmen der Weiterbildung in Sustainable Finance der Universität Zürich hat sie ihr Wissen im Bereich Nachhaltigkeit vertieft, um Kundinnen und Kunden optimal in der Nachhaltigkeitstransformation zu begleiten.
Was können wir für Sie tun?
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