Als 33-Jährige übernahm Alice Tognetti die Geschäftsführung der Tognetti Auto SA. Dabei verfolgte die Tessinerin mit ihrem Umweltingenieurstudium einst einen ganz anderen Weg. Während eines Praktikums in Afrika entschied sie sich für einen zweiten Master als Wirtschaftsingenieurin. Denn sie erkannte, wie wichtig es ist, von der Schweiz aus finanzielle und organisatorische Entwicklungshilfe zu leisten.
Nach mehreren Berufsjahren bei einer Beratungsfirma und bei Coca-Cola Schweiz wechselte sie vor zwei Jahren ins elterliche Unternehmen in Gordola (TI). «Der Zeitpunkt war gut, weil die Autobranche mit der Digitalisierung und der Elektrifizierung vor enormen Veränderungen stand und es heute noch tut», so Tognetti. Sie brachte die nötige jüngere Vision und Dynamik mit und konnte gleich sowohl den Kundendienst als auch die HR-Leitung übernehmen.
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Meinung des Umfelds einbeziehen
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Auch privat setzt die passionierte Radfahrerin auf Nachhaltigkeit und legt die sechs Kilometer Arbeitsweg in der Regel joggend oder mit dem Velo zurück. Fahrrad statt Auto? Kein Widerspruch, wie sie findet: «Ich möchte vor allem authentisch bleiben. Ich bin nicht die typische Garagistin, aber ich finde das Auto als komplexes Produkt faszinierend.»
Für Alice Tognetti war es schon immer wichtig, sich mit anderen – vor allem Familie und Freunden – auszutauschen, bevor sie Entscheidungen fällt. Während der Coronakrise standen neben den täglichen organisatorischen Aufgaben sowie der Kommunikation mit den Mitarbeitenden und Kunden auch strategische Beschlüsse an.
Positives Fazit
Positives Fazit
«Die Einführung der Kurzarbeit war zentral, aber wir hatten keine Wahl», so Alice Tognetti. Auf der Agenda standen zudem Massnahmen zur Sicherung der Unternehmensliquidität, etwa durch Verschiebung einer anstehenden Investition. Nach zwei Jahren zieht Tognetti ein positives Fazit aus ihrer Entscheidung, den Familienbetrieb in die Zukunft zu führen. Hierzu zählt nicht zuletzt die sehr gute, aber nicht selbstverständliche Zusammenarbeit mit ihrem Vater.