Der Trick mit dem Durchschnitt
Viel Lärm um nichts: Es ist fast unmöglich, den richtigen Zeitpunkt an der Börse zu erwischen.

Wann soll ich säen, wann die Ernte einbringen? Darüber sorgten sich früher viele Bauern, weil sie Wind und Wetter fürchteten. Ähnlich zerbrechen sich heute manche Anleger den Kopf, welches der beste Zeitpunkt ist, um Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen.

Auf den ersten Blick scheint alles klar: Anlagen sollte man dann kaufen, wenn sie «billig», und verkaufen, wenn sie «teuer» sind. Nur: Bei Aktien und anderen Anlagen mit grossen Kursschwankungen gestaltet sich dies leider schwierig. Denn an den Börsen können die Winde schnell und überraschend drehen. Nehmen wir beispielsweise an, Sie hätten am 19. Oktober 1987 frühmorgens 100 000 Dollar in die Aktien investiert, welche im bekannten US-Börsenbarometer Dow Jones Industrial enthalten sind. Nach wenigen Stunden wäre Ihr Depot im damaligen Börsencrash um fast einen Viertel auf 77 390 Dollar geschrumpft.

Abwärts und aufwärts in grossen Schritten

Dieses extreme Beispiel des «schwarzen Montags» zeigt, dass wenige Tage und manchmal sogar Stunden über Erfolg oder Misserfolg eines Anlegers entscheiden können. In der Regel liegen nämlich die schlechtesten und die besten Tage an den Börsen nahe beieinander. Nach einem rasanten Crash folgt die Erholung oft in ebenso raschen Sprüngen. Das Problem ist nur, dass solche Haussen und Baissen – und damit der beste Zeitpunkt für Käufe oder Verkäufe – sehr schwer vorhersehbar sind.

Die Fondsgesellschaft Fidelity hat vorgerechnet: Wer von 1990 bis 2005 am deutschen Aktienmarkt die zehn besten Tage verpasste, verschenkte die Hälfte der durchschnittlichen Jahresrendite. Und verpasste ein Anleger gar die 40 besten Tage, musste er im gleichen Zeitraum sogar einen Verlust in Kauf nehmen. So gesehen, kann der Versuch, Aktien zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen, sogar riskant sein.

Sollte man also an einem beliebigen Zufallstag in die Aktienmärkte investieren und auf eine langfristige Geldvermehrung hoffen? Auch das wäre falsch. Schweizer Aktien erwirtschafteten zwar in den letzten 60 Jahren im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 8,4 Prozent. Doch von 1998 bis 2008 war damit kein Geld zu verdienen. Wer gerade zum schlechtesten Zeitpunkt in Aktien einsteigt, muss also manchmal überaus lange warten, bis er in die Gewinnzone kommt. Anders ausgedrückt: «Billige» Aktien können für sehr lange Zeit billig bleiben oder sogar noch erschwinglicher werden, bevor sie wieder ansteigen – und umgekehrt.

Strategie ist entscheidend

Laut den Ökonomen von UBS ist es daher wichtiger, strategische Entscheidungen zu treffen: Sind Aktien momentan preiswert oder teuer? Möchte ich Aktien halten oder erscheinen sie mir zu riskant? Und welchen Anteil meines Vermögens möchte ich darin investieren?

Sind diese Fragen geklärt, sollten Sie Aktien oder entsprechende Anlagefonds erwerben und langfristig dabeibleiben. An welchem Tag Sie kaufen und welche Titel Sie auswählen, ist dann weniger wichtig. Dies unterstreicht eine Studie von Gary Brinson, Gründer der Investmentfirma Brinson Partners, die in UBS aufgegangen ist. Brinson wollte die Faktoren des langfristigen Anlageerfolgs herausfinden. Hierzu nahm er die Anlagen institutioneller Investoren zwischen 1974 und 1985 unter die Lupe. Sein Befund: 94 Prozent des Anlageerfolgs waren strategischen Entscheidungen zu verdanken – also etwa der Entscheidung, wie die Investoren ihr Vermögen auf Anlageklassen wie Aktien und Obligationen aufteilten.

Besser regelmässig investieren

Sie möchten Ihren Anlageerfolg nicht vom schwierigen und unsicheren Timing abhängig machen? Aber auch nicht wahllos zu einem beliebigen (vielleicht falschen!) Zeitpunkt Ihr ganzes Vermögen anlegen? Dann greifen Sie am besten auf eine bewährte Methode zurück: Investieren Sie regelmässig, zum Beispiel monatlich, und zwar stets den gleichen Betrag. Damit fliesst jeden Monat der gleiche Betrag in Wertpapiere. Sind deren Preise hoch, reicht die Summe für weniger Wertschriften. Fallen die Preise, erwirbt man automatisch eine grössere Menge. Über längere Zeiträume führt dies zu durchschnittlich günstigeren Einstandspreisen – im Fachjargon nennt sich das «Cost Averaging».

Weil in so einem Fall die Zeit für Sie arbeitet, können Sie die Launen der Finanzmärkte gelassener nehmen. Ganz ähnlich sah es König Salomo, der den Bauern riet: «Wer immer auf den Wind achtet, der sät nicht, und wer auf die Wolken sieht, der erntet nicht.»

Grosse Ausschläge

Über Erfolg oder Misserfolg entscheiden wenige Börsentage – die 7 besten und schlechtesten Handelstage des Dow Jones Industrial (ältester und am besten belegte Aktienindex).

15. März 1933

+ 15,34%

6. Oktober 1931

+ 14,87%

30. Oktober 1929

+ 12,34%

21. September 1932

+ 11,36%

13. Oktober 2008

+ 11,08%

28. Oktober 2008

+ 10,88%

21. Oktober 1987

+ 10,15%

19. Oktober 1987

- 22,61%

28. Oktober 1929

- 12,82%

29. Oktober 1929

- 11,73%

6. November 1929

- 9,29%

18. Dezember 1899

- 8,72%

20. Dezember 1895

- 8,52%

12. August 1932

- 8,40%

So profitieren Sie vom Cost Averaging

Mit dem UBS Fondskonto können Sie systematisch ein Vermögen aufbauen. Es kombiniert die Vorteile einer Anlage mit denjenigen eines Kontos. Geldeingänge auf Ihr Fondskonto werden automatisch in UBS Fonds Ihrer Wahl investiert. Geldbezüge sind jederzeit möglich. Wenn Sie jeden Monat einen gleich hohen Betrag in Ihr UBS Fondskonto einzahlen, können Sie auf bequeme Art und Weise vom Cost-Averaging-Effekt profitieren. Bei regelmässigen Einzahlungen müssen Sie sich nicht mehr überlegen, welcher Zeitpunkt der richtige für einen Kauf ist.