Erste eigene Wohnung – das sind die Kosten

Die Höhe des Mietzinses ist sehr abhängig von der Region. In den Städten Zürich und Genf sind die Mieten schweizweit am höchsten. Am günstigsten lebt es sich in ländlichen Regionen, beispielsweise im Kanton Glarus.

Egal, wo es Sie hinzieht, eine gute Faustregel ist: Ihr Mietzins sollte maximal ein Drittel Ihres Nettolohns ausmachen.

Der Stromverbrauch in Ihrer eigenen Wohnung ist nicht Teil der Nebenkosten, sondern wird direkt vom regionalen Stromanbieter abgerechnet: meist quartalweise oder halbjährlich. Wie viel Sie für Ihren Stromverbrauch bezahlen, hängt unter anderem von der Grösse der Wohnung, der Anzahl Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Gemeinde ab.

Ein grober Richtwert für eine Person in einer Zweizimmerwohnung sind 40 bis 90 Franken pro Monat. Wenn Sie zu zweit oder dritt in einem Haushalt leben, verbrauchen Sie pro Kopf im Durchschnitt weniger Strom.

Um Ihre konkreten Stromkosten zu ermitteln, schauen Sie am besten auf der Website des Anbieters nach. Häufig finden Sie dort nicht nur die aktuellen Tarife, sondern auch einen Stromkostenrechner, um Ihre voraussichtlichen Kosten zu berechnen.

Die Hausratversicherung sowie die Privathaftpflichtversicherung sind, ausser in ein paar wenigen Kantonen, nicht verpflichtend. Jedoch ist es zu empfehlen, diese abzuschliessen.

Über eine Hausratversicherung schützen Sie Ihre Wohnungseinrichtung vor Schäden durch Feuer, Rohrbruch und andere sogenannte Elementarereignisse sowie vor Diebstahl bei Einbruch. Abhängig vom Wert Ihrer Einrichtung kostet diese jährlich zwischen 150 und 300 Franken.

Die Privathaftpflichtversicherung greift, wenn Sie anderen unbeabsichtigt einen Schaden zufügen: zum Beispiel Ihrer Vermieterin einen Kratzer auf dem Parkettboden hinterlassen oder Wein über das Sofa einer Freundin kippen. Für diese Versicherungsprämie können Sie mit rund 100 Franken im Jahr rechnen.

Informieren Sie sich am besten vor dem Umzug und vergleichen Sie die Prämien unterschiedlicher Anbieter.

Wer in der neuen Wohnung Internet nutzen möchte, zahlt in der Regel mindestens 25 Franken im Monat. Möchten Sie den Internetanschluss mit einem TV-Abo kombinieren, müssen Sie mit 40 bis 110 Franken monatlich rechnen.

In allen Schweizer Haushalten ist eine Radio- und Fernsehgebühr obligatorisch, und zwar unabhängig davon, ob effektiv Radio- oder Fernsehgeräte vorhanden sind oder nicht. Die sogenannte Serafe-Abgabe beträgt derzeit 335 Franken im Jahr (Stand 2024).

Für die Beispielrechnung gehen wir von einer Person unter 25 Jahren aus, die im Kanton Zürich lebt und arbeitet. Alle Angaben dienen lediglich als grober Richtwert und sind weder verbindlich noch als persönliche Empfehlung zu verstehen.

In unserer Beispielrechnung bleiben 2440 Franken für alle weiteren Ausgaben wie Krankenversicherung, Lebensmittel, Steuern, Freizeit und Sparen. Das wirkt auf den ersten Blick vielleicht nach etwas wenig, um die neu gewonnene Freiheit zu geniessen. Doch mit einer soliden Budgetplanung und cleverem Sparen geht es leichter, als man denkt.

Die Mietkaution ist eine Art Depot, das Sie hinterlegen müssen und erst bei Auszug aus der Mietwohnung wieder zurückerhalten. Bei allfälligen Schäden an der Wohnung wird ein gewisser Betrag abgezogen, der in der Regel von der Haftpflichtversicherung übernommen wird. Die Mietkaution entspricht meist bis zu drei Monatsmieten. Überlegen Sie sich frühzeitig vor dem Umzug, wie Sie diesen Betrag ansparen können.

Plan B: Falls Sie es nicht rechtzeitig zum Einzug schaffen, gibt es auch die Möglichkeit der Mietkautionsbürgschaft. Statt die Kaution auf ein Mietkautionskonto zu überweisen, zahlen Sie eine jährliche Versicherungsprämie (je nach Kautionshöhe ab ca. 135 Franken). So ist Ihr Geld auch nicht für die Mietdauer blockiert. Aufgrund der Servicegebühr für die Versicherung ist diese Lösung unterm Strich aber teurer.

Fragen Sie alternativ bei Ihren Eltern oder anderen nahestehenden Personen nach, ob Sie sich das Geld leihen können. Unser Tipp: Halten Sie die Vereinbarung schriftlich fest und einigen Sie sich, bis wann und in wie vielen Raten der Betrag zurückgezahlt werden soll.

Zum Wohnungswechsel gehören auch ein paar administrative Aufgaben. Bei der Bewerbung für Wohnungen benötigen Sie meist einen Betreibungsregisterauszug, teilweise auch einen Strafregisterauszug. Ausserdem müssen Sie sich bei der Gemeinde abmelden und bei der neuen Gemeinde anmelden. Es kann hilfreich sein, bei der Post einen Nachsendeauftrag einzurichten, damit wichtige Briefe auch sicher an der neuen Adresse ankommen.