Eine Frau hält ihren Kaffee in der einen Hand und schaut auf ihr Smartphone in der anderen Hand.

Was sind Privatmärkte?

Privatmärkte sind eine langfristige Anlageklasse. Privatmarktanlagen werden nicht an öffentlichen Börsen gehandelt. Die wichtigsten Anlagestrategien an Privatmärkten sind: Unternehmen (Private Equity), Darlehen (Private Debt), Immobilien (Private Real Estate) und Infrastrukturprojekte (Infrastructure). Das Volumen dieser Anlagen ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen.

Was unterscheidet Privatmärkte und Börsen?

  • Investitionen in Privatmärkte ermöglichen den Zugang zu ausgewählten und schnell wachsenden Märkten, die nicht an einer öffentlichen Börse notiert sind und sonst unerreichbar wären.
  • Die Investitionen sind jedoch auch höheren Risiken ausgesetzt als traditionelle Anlagen, unter anderem:
    • Möglicherweise können Anlagen nur schwierig oder nicht schnell verkauft werden (Illiquidität).
    • Gebühren für Privatmarktanlagen können höher sein als an den öffentlichen Märkten.
    • Anlegerinnen und Anleger geben einen Teil der Kontrolle über ihre Investition auf als Gegenleistung für potenziell höhere Renditen.
    • Im Vergleich zu börsennotierten Investitionen können nur begrenzte Informationen zur Performance erhältlich sein.
  • Privatmarktanlagen haben in der Regel keine oder nur eine geringe Wechselbeziehung mit den öffentlichen Börsen.
  • Aufgrund ihrer langfristigen Ausrichtung ist das Kapital über einen längeren Zeitraum gebunden.
  • Bei Direktbeteiligungen sind meist Investitionen in Höhe von mehrstelligen Beträgen nötig. Eine direkte Investition ist für Privatanlegerinnen und Privatanleger eher unüblich.
  • Für Sie als Anlegerin oder Anleger führt der Weg an Privatmärkte meist über Privatmarktfonds und deren Fondsmanagerinnen und Fondsmanager. Über Fonds ist auch ein geringerer Kapitaleinsatz möglich.
  • Da Privatmarktanlagen nicht an der Börse gehandelt werden, können nur begrenzte Informationen über deren Performance erhältlich sein. Zudem gibt es für sie weder einen regulären Markt noch fortlaufende Bewertungen.

Die wichtigsten Anlagestrategien an Privatmärkten

An Privatmärkten kommen meist vier unterschiedliche Strategien zum Einsatz: Private Equity, Private Debt sowie private Immobilien- und Infrastrukturanlagen.

Private Equity (Unternehmen)

Bei der Private-Equity-Strategie geht es um Kapitalbeteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen. Mit weit über 60 Prozent des gesamten an Privatmärkten verwalteten Vermögens bilden sie den grössten Anteil. Sie bieten Ihnen als Anlegerin oder Anleger eine eigenkapitalähnliche Beteiligung am Unternehmen und Rendite.

Private Debt (Darlehen)

Diese Strategie konzentriert sich auf nicht börsengehandelte Schuldtitel. Private-Debt-Managerinnen und -Manager sind darauf spezialisiert, Kredite an Unternehmen zu vergeben oder Umschuldungen zu arrangieren. Sie beschaffen, vergeben und handeln also Schuldinstrumente mit den Kreditnehmerinnen und Kreditnehmern aus. Für Sie als Anlegerin oder Anleger ergibt sich daraus ein Risiko ähnlich einem Kredit. An Privatmärkten kommen meist vier unterschiedliche Strategien zum Einsatz: Private Equity, Private Debt sowie private Immobilien- und Infrastrukturanlagen.

Private Real Estate (Immobilien)

Im Mittelpunkt dieser Strategien steht der Erwerb von Immobilien. Private-Real-Estate-Managerinnen und -Manager setzen auf den Kauf erstklassiger Immobilien, die Sanierung oder Neupositionierung von Immobilien oder auf Immobilienentwicklungsprojekte. Private Immobilienanlagen bieten Ihnen einen gewissen Inflationsschutz und unterliegen geringeren Wertschwankungen als traditionelle Anlagen.

Private Infrastructure (Infrastrukturprojekte)

Die Private-Infrastructure-Strategie fokussiert auf den Erwerb von Vermögensanteilen an Infrastrukturobjekten, die häufig mit hohen Einstiegshürden verbunden sind. Bei Investitionen in Infrastrukturanlagen, wie Flughäfen, Häfen, Elektrizität, Telekommunikation, Wasserversorgung, Abfallentsorgung und Recycling, Brücken, Zollstrassen, Spitäler und Schulen, fliesst Ihnen als Anlegerin oder Anleger ein Teil der Einnahmen zu. Diese bleiben unabhängig von allfälligen Preisänderungen stabil, da die Infrastruktur auch dann noch genutzt wird. Ähnlich wie Immobilien sind private Infrastrukturanlagen Inflations- und Wertschwankungen weniger stark ausgesetzt als traditionelle Anlagen.

Investieren in Privatmärkte

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Warum Privatmarktanlagen in ein Portfolio aufnehmen?

Sind Sie als Anlegerinnen oder Anleger bereit, einen Teil der Kontrolle über Ihre Investition abzugeben, auf mehr Liquidität und Transparenz zu verzichten als bei börsengehandelten Produkten, möchten dafür jedoch zusätzliche Renditequellen erschliessen, sprechen folgende Gründe für Privatmarktanlagen.

  • Erweitertes Anlageuniversum: Viele attraktive Unternehmen und Vermögenswerte sind nicht an der Börse notiert. Privatmärkte ermöglichen Ihnen Zugang zu diesen Anlagen. Wenn Sie bereit sind, Ihr Kapital längerfristig zu binden, können Sie so Ihr Portfolio diversifizieren. Einige Strategien weisen keine oder nur eine geringe Wechselwirkung mit traditionellen Märkten auf. Das heisst, dass ihr Wert sich unabhängig von den Aktien- und Anleihemärkten entwickelt.
  • Komplexität als Chance: Privatmarkttransaktionen sind komplex und Informationen schwer zugänglich. Langfristig orientierte Anlagerinnen und Anleger können mithilfe von spezialisierten Managerinnen und Managern Anlagemöglichkeiten finden und zum Teil günstig erwerben.
  • Prämien: Da Anlegerinnen und Anleger an Privatmärkten aufgrund langfristig gehaltener Anlagen auf Liquidität und anderweitige Anlagechancen verzichten, erhalten sie die Aussicht auf eine Prämie in Form einer Mehrrendite.
  • Verhaltensbedingter Vorteil: Die Tatsache, dass ihr Kapital längerfristig gebunden und damit nicht verfügbar ist, hält Anlegerinnen und Anleger von emotional getriebenen Verkaufsentscheidungen ab. Privatmarktinvestitionen erzielen häufig erst auf lange Sicht in einem günstigeren Bewertungsumfeld Erträge.
  • Inflationsabschwächung: Strategien wie Immobilien und Infrastruktur tragen dazu bei, die Auswirkungen der Inflation auf andere Anlagestrategien innerhalb eines Portfolios abzufedern.

Fazit

Privatmärkte bieten Ihnen potenziell höhere Renditen bei langfristiger Ausrichtung als traditionelle Märkte. Zudem erhalten Sie Zugang zu ausgewählten und schnell wachsenden Unternehmen. Im Zusammenspiel mit einem traditionellen, auf die öffentlichen Märkte ausgerichteten Portfolio ergeben sich für Sie neue, diversifizierte Anlagemöglichkeiten.

Die Privatmärkte sind weniger Schwankungen unterworfen und reagieren weniger sensibel auf Nachrichten als öffentliche Märkte. So können sich diese Unternehmen auf die langfristige Wertschöpfung fokussieren. Dies unterscheidet sie von Unternehmen an den öffentlichen Märkten.
Für Anlagen an den Privatmärkten bedarf es langfristiger Kapitalzusagen. Wenn Sie sich sicher sind, auf das investierte Kapital während der Laufzeit nicht zugreifen zu müssen, können Privatmarktanlagen eine interessante Ergänzung Ihres Portfolios sein.

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