Adolf Dietrich
(Schweiz, 1877–1957)
Als jüngstes Kind einer Bauernfamilie aus Berlingen wurde Adolf Dietrichs Talent zwar früh erkannt, seine Eltern verwehrten ihm jedoch eine künstlerische Ausbildung, sodass er Zeit seines Lebens Autodidakt blieb. Nach ersten Skizzen und Aquarellen begann er, mit Ölfarbe zu arbeiten. 1913 stellte er zum ersten Mal aus und gewann in den 1920er und 1930er Jahren internationale Anerkennung. Adolf Dietrichs Œuvre weist deutliche Bezüge zur Naiven Malerei und der Bewegung der Neuen Sachlichkeit auf, obgleich er kaum auf direkte künstlerische Vorbilder Bezug nimmt. Seine Motivwahl beruht vielmehr auf der akribischen Beobachtung seiner unmittelbaren Lebenswelt. Immer wieder malte er dieselben Landschaften und deren Wandel in Licht und Witterung. Seine Stillleben basieren auf präzise auf dem Tisch seines Ateliers arrangierten Kompositionen, Buchillustrationen oder ausgestopften Tieren. So konnte Dietrich die verschiedenen Oberflächenstrukturen und stofflichen Qualitäten der Objekte detailgetreu wiedergeben. Diese fast naturwissenschaftliche Herangehensweise, seine unvoreingenommene Naivität sowie die oftmals verzerrte Perspektive seiner Werke erinnern an die Primitiven des 15. Jahrhunderts.