Federico Herrero
(Costa Rica, *1978)
Die künstlerische Formensprache Federico Herreros basiert auf der täglichen Beobachtung des bunten Treibens auf den Strassen seiner Heimat Costa Rica und der dynamischen Stadt San José. Das lateinamerikanische Erbe der abstrakten Malerei vermag er dabei selbstbewusst mit seinem ganz persönlichen Stil zu kombinieren. Seit Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit präsentiert der Künstler seine Werke häufig im öffentlichen Raum und sucht dabei stets den Dialog mit architektonischen Elementen. Inmitten der Stadt bestimmt er beispielsweise graue Betonpfeiler oder Bäume zu Trägern seiner Bilder. Sich ihren Weg über Wände und Böden bahnend, lässt sich seine Kunst kaum auf einen bestimmten Raum oder einen bestimmten Ort begrenzen. Dieser Ausbruch aus reglementierten Formen ist auch sichtbar, wenn Herrero seine Malerei auf Leinwand ausführt. Seine Kreationen, in denen bunte Farbfelder leuchtende Kompositionen formen, scheinen in ihrem Entstehungsprozess einer gewissen Willkür zu entspringen. Bei näherem Betrachten lassen sich jedoch Figuren oder Landschaften erahnen. Obwohl die mosaikähnlichen Farbfelder zunächst flächig wahrgenommen werden, eröffnen sich auf den zweiten Blick eine Vielzahl kleiner Mikrokosmen und Szenen. Verstärkt wird die Wahrnehmung dieser impliziten Welten durch phantasiehafte Wesen, die wiederholt in Herreros Bildern auftauchen und die Lebensfreude seiner Heimat veranschaulichen.