Candida Höfer
(Deutschland, *1944)
Als Schülerin von Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Düsseldorf, zählt Candida Höfer zu den Vertreterinnen der Düsseldorfer Fotoschule, welche ihre Wurzeln in der nüchternen Ausdrucksweise der Neuen Sachlichkeit hat. Neben Andreas Gursky, Thomas Struth und Thomas Ruff ist sie eine der international anerkanntesten deutschen Fotografinnen. 2002 nahm sie an der Documenta 11 in Kassel und 2003 an der 50. Biennale von Venedig teil. Kennzeichnend für Höfer ist das Arbeiten in Serien und Zyklen. Das Hauptinteresse Candida Höfers gilt dem Menschen in seinem sozialen und kulturellen Umfeld, wie es sich in öffentlich zugänglichen Räumen widerspiegelt. Die Künstlerin fotografiert dafür sowohl historische als auch modern-technoide Räume in Archiven, Bibliotheken, Universitäten oder Museen. Unter genauerem Blick offenbaren sich diese praktisch ausschliesslich menschenleeren Bildwelten als komplexe Ordnungssysteme der westlichen Gesellschaft und könnten fast als Spiegelung des kollektiven Geistes oder Bewusstseins verstanden werden. Höfer verzichtet bewusst auf ungewöhnliche Standpunkte und inszenierte Kompositionen. Dennoch verleiht die subtile Lichtregie ihren Fotografien die malerische Qualität und Monumentalität altmeisterlicher Gemälde.