George Rickey
(USA, 1907–2002)
Gemeinsam mit Alexander Calder und David Smith, welche seine Arbeit stark prägten, zählt George Rickey zu den bedeutendsten amerikanischen Bildhauern seiner Generation. Als Sohn eines Ingenieurs und Enkel eines Uhrmachers entwickelte er während seiner Militärzeit beim Army Air Corps ein ausgeprägtes Interesse für Mechanik und technische Zusammenhänge. In den 1940er Jahren baute er erste einfache Mobiles, die über die Jahre immer komplexer und raffinierter wurden. 1951 wurde ein Werk von ihm im Metropolitan Museum of Art in New York ausgestellt. Es folgten zahlreiche öffentliche Aufträge. Seine monumentalen Werke stehen heute nicht nur in diversen Metropolen, sondern befinden sich auch in den bedeutendsten Museumssammlungen der Welt. George Rickeys einzigartige Herangehensweise basiert auf der Sprengung des traditionellen Begriffs der Skulptur. Er integrierte Bewegung in ein Genre, das allgemein als starr und immobil angesehen wurde. Seine Nähe zu den russischen Konstruktivisten spiegelt sich dabei in den einfachen geometrischen Formen und in seinem technischen Interesse wider. In seinen feinfühlig kalibrierten kinetischen Skulpturen setzte er Materialien und Methoden aus der Luftraumfahrt wie Kugellager, ausgeglichene Gewichte und Walzbleche ein. Linien, Körper und Flächen aus ultraleichtem Metall schweben dabei um lange schmale Pfosten. Die Elemente werden durch Luftströme ungehindert in Bewegung gesetzt und ändern so ständig ihre Anordnung. Diskret und elegant verändern George Rickeys Arbeiten ihre direkte Umgebung dank ihrer technischen Perfektion und poetischen Sensibilität und beeinflussen somit die Wahrnehmung der Betrachterinnen und Betrachter.