Ugo Rondinone
(Schweiz, *1964)
Ugo Rondinone ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schweizer Künstler. Als Maler, Bildhauer und Fotograf beschäftigt er sich mit der Wahrnehmung von Raum und Zeit sowie der Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Umgebung. 1996 repräsentierte er die Schweiz an der São Paulo Biennale. 2007 realisierte er gemeinsam mit dem Schweizer Künstler Urs Fischer eine bedeutende Installation für die 52. Biennale von Venedig.
Nachdem Rondinone 2011 vom Nevada Museum of Art in Reno/USA mit einer ortsspezifischen öffentlichen Skulptur beauftragt wurde, begann er mit der Ausarbeitung seiner Serie monumentaler mountain-Skulpturen. Mit ihnen eröffnete der Künstler ein neues Kapitel in der Geschichte der Land Art, einer, gegen Ende der 1960er Jahre entstandenen, Kunstströmung welche sich durch künstlerische Eingriffe in die Natur auszeichnet. Zwar bleibt Rondinone der Tradition seiner Vorgängerinnen und Vorgänger verpflichtet, lässt jedoch gleichzeitig Tendenzen von Pop Art und Comic-Kultur einfliessen. Zwischen zwei und sechs verschiedene meterhohe Gesteinsbrocken, koloriert mit Day-Glo-Farben, werden aufeinandergestapelt und formen monumentale Felstürme. Diese erinnern an die Hoodoos der nordamerikanischen Wüstenlandschaft, aber auch an die jahrhundertealte Tradition des meditativen Steinestapelns. Stets stehen sie in bewusstem Kontrast zu ihrer Umgebung.
ermatingen mountain ist eine einzigartige Skulptur, die von der UBS Art Collection in Auftrag gegeben wurde. Inspiriert wurde der Künstler von der malerischen Landschaft rund um das Wolfsberg – UBS Center for Education and Dialogue in Ermatingen in der Schweiz. Der Künstler hinterfragt den menschlichen Massstab erscheinen die Skulpturen aus der Ferne kleinformatig, so sind sie aus der Nähe betrachtet monumental, kontrastiert die Landschaft und lädt uns dazu ein, unsere Perspektive zu ändern. Stets ist Rondinone dabei darauf bedacht, demokratische Kunstwerke zu schaffen, die jedem Betrachtenden zugänglich sind. Überwältigend und kraftvoll, dennoch harmonisch und meditativ, unterstreichen die mountains den Gegensatz zwischen dem Organischen und Künstlichen, zwischen der Natur und der Zivilisation.
Ugo Rondinone lebt und arbeitet in Zürich und New York.