Gabriel Hasler findet das toll und freut sich vor allem über das steigende Bedürfnis nach Qualitätsbier. «Heute wird Bier wie Wein degustiert. Es gibt Bier-Sommeliers, Bierkarten sowie spezielle Biermenus. Unsere Aufgabe besteht darin, dieses Getränk in allen seinen Nuancen bekannt zu machen und es in einen neuen Kontext zu setzen.» Die Hunderten von Schweizer Kleinbrauereien haben sich noch nicht genossenschaftlich organisiert. «Wir müssen an unsere Zukunft denken, wenn wir uns gegen die Riesen der Branche behaupten und unsere Interessen abwägen wollen», erläutert Gabriel Hasler. «Wir müssen die Vorteile dieses Ökosystems und des Wetteifers rund um Craft-Biere nutzen.» Docteur Gab’s ist das beste Beispiel für dieses starke Marktwachstum. Die Brauerei musste 2012 von ihrem Standort in Épalinges nach Savigny umziehen. Auf den dortigen 1500 Quadratmetern ist es jedoch mittlerweile auch zu eng geworden.
Der grosse Sprung in die Zukunft
Der Umzug nach Puidoux ist für das KMU, das gegenwärtig 25 Mitarbeitende beschäftigt, ein wichtiger Schritt. «Es gibt noch viel zu tun und zu entwickeln, um mehr Vielfalt und interessante Biere auf den Markt zu bringen», erklärt Gabriel Hasler. «Der Markt für Fassbier ist noch verschlossen für Grossaufträge. Unsere Herausforderung besteht darin, Craft-Biere auf dem Markt für Fassbier zu etablieren.» Um seine Zukunft zu sichern und auszubauen, ist Docteur Gab’s an einen geräumigeren Standort umgezogen. Mit einem Wechsel hat die Brauerei eine Reifung vollzogen. Dieses Wachstum musste natürlich entsprechend finanziert werden und wird von einer Umstrukturierung des Aktionariats begleitet. In jeder Wachstumsphase wurde die Brauerei dabei von UBS – der Bank ihrer ersten Schritte – begleitet.
«UBS hat uns bei der Finanzierung der Etappen begleitet», erklärt Gabriel Hasler. «Den Umzug nach Savigny mussten wir mit einer Kapitalspritze finanzieren. Die Bank hatte für uns ein Programm zur Aktienübertragung vorbereitet, um das Aktionariat zu vergrössern und mehr Kapital zu beschaffen.» Der Gründer von Docteur Gab’s fügt hinzu: «Eine wachstumsbedingte Vergrösserung des Aktionariats ist jedoch heute viel schwieriger zu bewerkstelligen als noch vor ein paar Jahren, also haben wir das Gegenteil gemacht.» Den dreissig Minderheitsaktionären wurde eine grosszügige Abfindung ausbezahlt, um die Finanzierung der nächsten Wachstumsphase zu sichern und die Unternehmensführung durch die Gründer zu stärken, um auf diese Weise wiederum mehr Flexibilität zu gewinnen.