Diese Fähigkeiten brauchen Sie, um die Automatisierung zu überstehen: Arbeiten, die Roboter nicht übernehmen können

Unternehmen, die Umschulungsmöglichkeiten bieten. Regierungen, die sicherstellen, dass die richtigen Bestimmungen und Sicherheitsnetze vorhanden sind. Die Restrukturierung des Bildungssystems.
Im Zuge der weiter voranschreitenden Technologie und der Angst der Menschen, bei der Arbeit überflüssig zu werden, muss so manches passieren . Es gibt aber Dinge, die jeder Einzelne tun kann, um sich selbst auf eine Tätigkeit vorzubereiten, die wohl auch in Zukunft nicht automatisiert werden kann.

Wir haben mit Nobelpreisträgern der Wirtschaftswissenschaften gesprochen, um mehr über die Kompetenzen zu erfahren, die für diese neue Ära der Automatisierung vonnöten sind.

1. Die richtigen Informationen finden und nutzen

Bengt Holmström erinnert sich an ein Gespräch, dass er mit einem Jungunternehmer aus seinem Heimatland Finnland geführt hat. Die beiden sprachen über aktuelle Entwicklungen im Technologiebereich und Holmström wollte wissen, was ihn so erfolgreich gemacht hat. «Vielleicht war es nicht ganz ernst gemeint, aber er sagte, er ist sehr gut im Googeln», erzählt Holmström. «Es erfordert schon Geschick, zu wissen, wie man an wertvolle Informationen kommt, auf wen man hört, was man verfolgt und wie man diese Menge an grossartigen Informationen da draussen nutzen kann. Die Fähigkeit, mit dieser Fülle umzugehen, erachte ich als sinnvoll.»

2. Flexibel bleiben

Nach Meinung der meisten Ökonomen, mit denen wir gesprochen haben, ist lebenslanges Lernen unverzichtbar. Die Zeiten, in denen die Leute einen Job ergattern und diesen bis zur Rente ausüben, sind vorbei. Deshalb, so Michael Spence, sind Anpassungsfähigkeit und Flexibilität so wichtig. «Seien Sie offen in Bezug auf ihre Ausbildung. Seien Sie bereit, Neues zu lernen», schlägt der Ökonom vor. «Konzentrieren Sie sich nicht nur auf eine Sache, denn das ist, was Roboter tun. Und die können das besser als Sie. Diversität hingegen können Roboter nicht.»

3. Gute und effektive Kommunikation

Kommunikationsfähigkeiten sind für den beruflichen Erfolg wichtiger denn je. Die Fähigkeit, kreative Ideen mit Kollegen und Vorgesetzten zu teilen, gemeinsam Probleme zu lösen, Beziehungen aufzubauen – all dies wird Ihnen zum Erfolg verhelfen, unabhängig davon, in welcher Branche Sie tätig sind. «Für die wachsende Mehrheit wird menschliche Interaktion Teil der Arbeit sein, vor allem in Situationen, in denen die Reaktion der anderen Person nicht absehbar ist», sagt Nobelpreisträger Christopher Pissarides. «Wenn es vorhersehbar wäre, hätten wir Maschinen dafür.»

4. Aufruf an alle Kreativen und Mathefreaks

Die sogenannten Soft Skills bilden eine wichtige Grundlage. Problemlösungskompetenzen und die Fähigkeit, Dinge kritisch zu hinterfragen, bleiben unverzichtbar, aber gute technische Kenntnisse schaden auch nicht. «Berücksichtigt man, wie fortschrittlich die neuen Technologien heute sind, braucht es Menschen mit sehr guten Fähigkeiten in den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Mathematik und Physik», sagt Pissarides. «Wenn Sie in dieser Richtung talentiert und interessiert sind, dann fangen Sie an und lernen so viel Sie können.
Da gibt es eine Menge Erfolgspotenzial.»

Pissarides weist darauf hin, dass auch der Gesundheitssektor deutlich wachsen wird, wenngleich Regierungen und Institutionen in den meisten Ländern handeln müssen, um eine bessere Bezahlung in dem Bereich zu gewährleisten und dadurch mehr Talente anzulocken.

Auch für all jene, die über Qualitäten als Unterhalter verfügen, besteht Hoffnung. «Die Freizeit- und Unterhaltungsbranche wird an Bedeutung gewinnen», meint Pissarides. Kreativität erfordert eine gewisse Art der Eingebung, die von Robotern nicht imitiert werden kann.

5. Abenteuerlust und Begeisterungsfähigkeit

«Ich bin äusserst optimistisch, was die Zukunft angeht», sagt Robert Merton. «Ich kann Ihnen nicht sagen, welchen Weg die Zukunft einschlagen wird, das muss ich aber auch nicht wirklich.» Nach Ansicht des Nobelpreisträgers wird Veränderung mit der richtigen Ausbildung und der richtigen Einstellung eher als Chance denn als Bedrohung wahrgenommen. «Wenn sich dann eine Chance bietet, werden Sie sich sagen, soll der Wandel ruhig kommen, sollen die Roboter doch kommen. Ich bin bereit. In einer Umgebung der Veränderung werde ich mich entfalten, anstatt ängstlich zu sein.»

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