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Der Wechsel einer Öl- oder Gasheizung spart Heizkosten und schont die Umwelt. Womit eine fossile Heizung ersetzt werden sollte, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Bauliche Voraussetzungen sind dabei genauso zu beachten wie Kostenfaktoren. Egal, ob Sie Ihre Ölheizung oder Gasheizung ersetzen – im Artikel finden Sie alles Wissenswerte dazu.

Gründe, eine Öl- oder Gasheizung zu ersetzen

Für den Ersatz einer Öl- oder Gasheizung mit einer klimafreundlichen Variante gibt es verschiedene Gründe. Folgend finden Sie die wichtigsten Gründe in einer Übersicht:

  • Steigende Energiepreise: Die Preise für Energie sind in den letzten Jahren immer mehr gestiegen. Sie dürften in Zukunft noch höher werden. Wer seine Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduziert, profitiert auf lange Sicht.
  • Fördergelder: Wer auf Nachhaltigkeit setzt, kann sowohl mit staatlichen als auch mit privaten Fördergeldern rechnen. Dadurch amortisieren sich installierte Anlagen schneller.
  • Weniger Heizkosten: Trotz hoher Initialkosten ist erneuerbare Energie günstiger als solche aus fossilen Quellen und ist in der Regel weniger Preisschwankungen ausgesetzt.
  • Wertsteigerung: Eine klimafreundliche Wärmeanlage kann den Wert der Immobilie – je nach Zustand – steigern und je nachdem auch ein Verkaufsargument sein.
  • Umwelt: Nachhaltige Heizsysteme geben weniger Treibhausgasemissionen an die Atmosphäre ab und tragen so zum Klimaschutz bei.
  • Weniger Regulierungen: Öl- und Gasheizungen gehören schon jetzt der Vergangenheit an. Bereits jetzt gibt es in vielen Kantonen zahlreiche Vorschriften diesbezüglich. Wer schon heute auf klimafreundliche Heizsystem setzt, muss neue Gesetze nicht fürchten.
  • Ressourcen: Sonne, Luft, Wasser, Erdwärme – klimafreundliche Heizsysteme beziehen die zum Heizen benötigte Energie aus (fast) unerschöpflichen Quellen.

Welche Alternativen gibt es zu Öl- und Gasheizungen?

Moderne Heizsysteme, die auf erneuerbaren Energiequellen basieren, stellen eine sinnvolle Alternative für Öl- und Gasheizungen dar. Folgende Möglichkeiten gibt es:

Alternativen zur Öl- oder Gasheizung

  • Holzheizungen: Mit Holz zu heizen, hat nicht nur Tradition, sondern schont auch die Umwelt. Der Grund liegt vor allem darin, dass Holz eine nachwachsende Ressource ist und beim Entstehen Kohlenstoff aus der Umgebung bindet. Holzheizungen werden auch Biomasseheizungen genannt. Sie eignen sich besonders für grosse Räume, die einen hohen Heizbedarf haben. Es gibt verschiedene Arten von Holzheizungen. Dazu gehören etwa Scheitholzkessel oder Hackschnitzkessel.
  • Pelletheizungen: Eine Pelletheizung ist nichts anderes als eine Holzheizung. Der Unterschied besteht darin, dass mit Pellets statt Holzscheiten geheizt wird.
  • Wärmepumpen: Statt einer Öl- oder Gasheizung eignen sich auch Wärmepumpen zum Heizen. Dabei nutzen diese die Wärmeenergie aus der Umgebung, um damit die Innenräume zu heizen. Diese Wärmeenergie stammt aus der Erde, dem Grundwasser oder auch aus der Luft. Durch einen Umkehrmechanismus können Wärmepumpen auch zum Kühlen verwendet werden. In Kombination mit einer Fotovoltaikanlage wird der Einsatz einer Wärmepumpe energetisch sogar nachhaltiger.
  • Solarthermie: Im Gegensatz zur Fotovoltaikanlage generiert eine Anlage für Solarthermie nicht Strom, sondern Wärmeenergie. Dabei nutzt sie die Sonnenstrahlen, um Wasser oder eine Wärmeträgerflüssigkeit zu erhitzen. Dieser Prozess erfolgt in speziellen Solarkollektoren, die auf dem Dach eines Gebäudes oder auf freiem Gelände installiert werden. Die gewonnene Wärme kann vielseitig genutzt werden, beispielsweise zur Warmwasserbereitung in Haushalten oder zur Unterstützung der Raumheizung.
  • Fernwärmesysteme: Je nach Gemeinde kann man die Immobilie auch ans Fernwärmenetz anschliessen lassen. Fernwärme nutzt dabei die Abwärme aus Industrieprozessen oder Kraftwerken, die sonst ungenutzt bleiben würde. Über isolierte Rohrleitungssysteme wird diese Wärme direkt zum Gebäude transportiert, wo sie zur Raumheizung und zur Warmwasserbereitung eingesetzt wird.

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Mit welchen Kosten müssen Sie beim Heizungsersatz rechnen?

Beim Ersatz der Heizung fallen verschiedene Kosten an, die von mehreren Faktoren abhängen. Dabei handelt es sich um die Art der Heizung, die nötigen Umbauarbeiten und auch die Wahl der Energiequelle.

Kosten der Öl- und Gasheizung

Nach den gängigen Richtwerten kostet es bis zu 20 000 Schweizer Franken, in einem Einfamilienhaus die alte Ölheizung durch eine neue zu ersetzen. Für eine Umrüstung auf ein nachhaltiges Heizungssystem müssen Sie aber schon etwas tiefer in die Tasche greifen. So fangen die Kosten für den Wechsel auf eine Wärmepumpe für ein durchschnittliches Einfamilienhaus bei bereits 30 000 Schweizer Franken an. Wählt man dabei eine Erdwärmepumpe, können die Kosten schon einmal um rund 60 000 Schweizer Franken betragen. Grund für die hohen Kosten sind dabei unter anderem aufwendige Arbeiten wie Erdbohrungen für die Erdsonde oder auch Bewilligungen, welche für die Bohrung vonnöten sind. Besonders die Erschliessung von Wärmequellen ist bei Wärmepumpen ein wichtiger Kostenfaktor.

Klar ist: Die Kosten sind oft nicht einfach abzuschätzen. Sie hängen jeweils von der Situation ab und auch von der Eignung eines Grundstücks.

Wann amortisiert sich der Ersatz einer Heizung?

Eine Investition in den Heizungsersatz lohnt sich finanziell dann, wenn die höheren Einbaukosten durch die tieferen Betriebskosten während der erwarteten Lebensdauer amortisiert werden können. Die Betriebskosten sind bei Wärmepumpen wesentlich tiefer als bei Öl- oder Gasheizungen. Ist das Haus gut gedämmt und die Anlage optimal eingestellt, kosten Strom und Betrieb höchstens ein paar Hundert Franken pro Jahr. Wärmepumpen mit Erdsonde (oder auch Luft-Wasser-Wärmepumpen) bedingen zudem einen minimalen Aufwand an Service und Unterhalt.

Die UBS-Ökonominnen und -Ökonomen kommen hier zu klaren Schlüssen: Der Ersatz einer schon älteren Ölheizung zahlt sich in praktisch allen Fällen innerhalb von 10 bis 15 Jahren aus. Besonders lukrativ ist eine Umrüstung, wenn die bestehende Ölheizung bereits das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht hat und das Gebäude aufgrund einer schlechten Dämmung einen relativ hohen Heizenergiebedarf aufweist. Sollten mittelfristig noch die CO2-Abgaben auf fossilen Energieträgern steigen, hat sich die Umrüstung nach weniger als zehn Jahren gelohnt. Würde der Hauseigentümer eine Subvention von 10 000 Schweizer Franken erhalten, verkürzt dies die Amortisationsdauer noch stärker. Im günstigsten Fall – wenn die bestehende Heizung bereits abgeschrieben ist – kommt man auf eine geschätzte Amortisationsdauer von nur fünf Jahren.

Gasheizungen sind im Allgemeinen flexibel einsetzbar. In Wohnhäusern mit einer guten Wärmedämmung verursacht eine Gasheizung relativ tiefe Betriebskosten. «Die Rechnung zugunsten der Wärmepumpe geht dann nicht eindeutig auf», folgern die UBS-Ökonominnen und -Ökonomen. Besser sieht die Bilanz aus, wenn die Anlage ohnehin bald ersetzt werden müsste und das Gebäude schlecht gedämmt ist. Und auch hier gilt: Werden die Hauseigentümerinnen und -eigentümer mit öffentlichen Förderbeiträgen unterstützt, wird sich die Investition rascher auszahlen.

Gibt es Subventionen oder finanzielle Hilfen für den Wechsel zu klimafreundlichen Heizsystemen?

Wer sich für eine nachhaltige Heizung entscheidet, der kann auch mit Fördergeldern rechnen. Dafür gibt es diverse Möglichkeiten. Ein wichtiges Programm vom Bund und von den Kantonen ist dabei das Gebäudeprogramm. Dabei ergänzen die Kantone die Beiträge aus dem Programm jeweils mit eigenen Budgetmitteln. Welche weiteren Programme für Sie an Ihrem jeweiligen Wohnort infrage kommen, erfahren Sie unter energiefranken.ch. Wichtig ist hierbei, dass Sie die Fördergelder jeweils vor dem jeweiligen Baubeginn anfragen.

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Gibt es gesetzliche Vorgaben in der Schweiz zum Ersatz der alten Heizung?

In der Schweiz besteht aktuell kein Obligatorium für den Austausch einer fossilen Heizung. Allerdings müssen Immobilienbesitzerinnen und -besitzer beim Austausch der Heizung oftmals die aktuellen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) beachten. Dabei handelt es sich um einen Leitfaden des Bundes, welcher die Energievorschriften der Kantone harmonisieren soll. Ob und wie die Kantone diese genau umsetzen, ist ihnen überlassen. So ist beispielsweise in den Kantonen Basel-Stadt, Glarus und Neuenburg der Einsatz von fossilen Heizungen bei der Sanierung verboten.

Grosse Unterschiede zwischen Neu- und Altbau

Derzeit werden in der Schweiz noch rund 60 Prozent der Einfamilienhäuser und 70 Prozent der Mehrfamilienhäuser mit fossilen Energieträgern beheizt. Die Gründe sind vielfältig: In Neubauten lassen sich die neuen Systeme wesentlich besser und kostengünstiger integrieren. Bei Altbauten hingegen sind die baulichen Gegebenheiten oft schwieriger und damit die Möglichkeiten eingeschränkt. Oder es mangelt an einer längerfristigen Planung und am Kapital. Manche Eigentümerinnen und Eigentümer lassen sich davon abschrecken, dass ein Wechsel des Energieträgers mit einer beträchtlichen Anfangsinvestition verbunden ist, und fragen sich: Rechnet sich nachhaltiges Sanieren?

Wovon hängt die Rentabilität der Investition ab?

Ob sich eine Investition in den Ersatz der fossilen Heizung lohnt, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:

  • Restlebensdauer der bestehenden Heizung
  • CO2-Abgaben, die direkt an die CO2-Emissionen gekoppelt sind
  • Qualität von Gebäudehülle, Dämmungen, Fenster usw.
  • Steuervorteile und Subventionsbeiträge (kantonal unterschiedlich)
  • Aktuelle Energiepreise

Wie lange dauert der Austausch Ihrer alten Heizung?

Der Wechsel einer alten Heizung dauert je nach Art des Ersatzes oder den bestehenden baulichen Voraussetzungen kürzer oder länger. So ist der Ersatz einer Ölheizung durch eine Wärmepumpe meistens innerhalb von einigen Wochen abgeschlossen. Das Gleiche gilt auch beim Wechsel zu einer Solaranlage. Meist gehört zum Austausch aber nicht nur die Montage dazu. Diverse Vorbereitungsarbeiten sowie Bewilligungen brauchen ebenfalls Zeit und können von den ersten Überlegungen bis hin zur Inbetriebnahme mehrere Monate in Anspruch nehmen.

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Finanzielle Vorteile

Investitionen in eine Heizung mit erneuerbarer Energie können in allen Kantonen in vollem Umfang von den Steuern abgezogen werden. Falls die flüssigen Mittel für eine nachhaltige Sanierung fehlen, sollten Sie eine Aufstockung der Hypothek prüfen. Dies ist auch ökonomisch sinnvoll: Die erzielten Einsparungen im Betrieb der Liegenschaft werden in den meisten Fällen höher ausfallen als die zusätzlichen Kosten für die Hypothekarzinsen.

Rund um die Themen Energie, Immobilien und Investitionen ist zurzeit vieles im Umbruch. Es zeichnet sich bereits eine Tendenz ab, dass die Energieeffizienz und das Heizsystem die Wiederverkäuflichkeit von Immobilien beeinflussen. Gebäude, die bereits umgerüstet sind und den Energievorschriften entsprechen, werden beim Verkehrswert besser abschneiden als unsanierte Liegenschaften. Diskutiert wird auch, ob die Energiebilanz in einigen Jahren die Risikobeurteilung und die Konditionen im Hypothekarbereich tangieren könnte.

Sonderfall Zweitwohnung

Die energetische Sanierung einer Zweitwohnung rentiert sich selten. Bei einer durchschnittlichen Nutzung von 11 Wochen im Jahr sind die Einsparungen der Nebenkosten zu gering, um die Fixkosten für eine bessere Dämmung und für einen Heizungsersatz zu amortisieren. Letztlich wird der Regulierer auch vor den Zweitwohnungen nicht Halt machen und hier ebenfalls Sanierungen einfordern – ob sie sich finanziell lohnen oder nicht.

Fazit

Fossile Heizsysteme verursachen unnötig hohe Betriebskosten. Gut gedämmte Wohnhäuser mit Gasheizung sind an sich relativ energieeffizient. Dank Subventionen und Steuervorteilen ist der Einbau einer Wärmepumpe in vielen Fällen jedoch auch dort vorteilhaft. Wer heute noch Systeme mit fossilen Energieträgern einbaut oder modernisiert, riskiert damit, dass diese nicht über die ganze Lebensdauer in Betrieb sein werden.

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