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Der Zahn der Zeit nagt an allem – auch Wohngebäude verlieren im Lauf der Zeit an Wert. Für die verschiedenen Bauteile, Installationen und Geräte gilt die Faustregel, dass sich ihr Wert jährlich um ein bis zwei Prozent verringert. Doch ein älteres Wohnhaus kann beim Wiederverkauf einen höheren Preis erzielen, wenn es gut unterhalten und zeitgemäss renoviert ist. Was es mit sinnvollen wertvermehrenden Investitionen bei Immobilien auf sich hat und worauf Sie achten müssen.

Durchschnittliche Lebensdauer von Bauteilen

Bauteile, technische Geräte und Materialien besitzen eine statistische Lebensdauer. Nach deren Ablauf müssen sie entweder renoviert oder ersetzt werden. Grundsätzlich ist es zweckmässig, wenn Sie sich als Wohneigentümer an der Lebensdauertabelle orientieren:

  • Neue Böden und Malerarbeiten sind zum Beispiel alle 10 bis 15 Jahre fällig – Teppiche oft schon früher.
  • Spätestens nach 15 bis 20 Jahren sollten Küchen, Heizungen, Holzfenster und Sanitärinstallationen erneuert werden.

Lebensdauertabelle

Die Lebensdauer von einzelnen Bauteilen kann von Fall zu Fall stark variieren. Die folgende Lebensdauertabelle enthält darum allein Richtwerte:

Dach

  • Flachdach - 30 Jahre
  • Schrägdach mit Ziegeln - 50 Jahre

Fassade

  • Fassade aus Holz - 25 bis 30 Jahre
  • Fassadenanstrich - alle 5 Jahre überprüfen

Fenster

  • Fensterrahmen - 20 bis 30 Jahre
  • Fensterdichtungen - regelmässig vor dem Winter kontrollieren
  • Lamellenstoren - 25 Jahre

Heizung, Klimaanlage, Lüftung

  • Bodenheizung - bis zu 30 Jahre
  • Wärmepumpe (Bsp.: Luft-Wasser-Wärmepumpe) - 20 Jahre
  • Kontrollierte Lüftungsanlage - Kontrolle alle drei bis sechs Jahre

Instandhaltung und persönliche Erneuerungen: Konsum statt Wertsteigerung

«Die notwendigen Instandhaltungen und der laufende Unterhalt dienen zwar der Werterhaltung, stellen aber nicht in dem Sinne eine Investition dar», betont Matthias Holzhey, Ökonom bei UBS und Leiter CIO Swiss Real Estate. Vielmehr seien selbst genutztes Wohneigentum und die damit verbundenen laufenden Kosten klar dem Konsum zuzuordnen. Hauseigentümer sollten sich nicht der Illusion hingeben, dass Erneuerungen nach dem persönlichen Geschmack – beispielsweise der Einbau von hochwertigen Küchenmöbeln – eine Investition darstellen. Auch ein Wintergarten oder eine Sauna steigern in der Regel nicht eins zu eins den Marktwert des Objekts. Denn: Jeder Eigentümer hat individuelle Präferenzen. Während die einen den eigenen Pool im Garten als echten Mehrwert betrachten, haben andere keinerlei Verwendung dafür.

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Konkretes Beispiel mit Bewertungsverfahren

Gestützt auf die im Markt und in der Branche üblichen hedonischen Bewertungsmodelle und -verfahren ergeben sich ähnliche Erkenntnisse. Nehmen wir als Beispiel den Besitzer eines älteren Einfamilienhauses: Er hat die Wahl, 100 000 Schweizer Franken in eine umfassende Renovation oder 60 000 Schweizer Franken in den Ausbau des Dachgeschosses zu investieren. Die «Rendite» präsentiert sich unterschiedlich: Eine umfassende Renovation wird den Verkehrswert in aller Regel nur partiell erhöhen, da ein wesentlicher Teil davon zum normalen Unterhalt und zur Instandhaltung zählt. Erzielt der Eigentümer durch eine Aufstockung, durch einen Ausbau des Dach- oder des Kellergeschosses jedoch mehr Wohnfläche, dürften sich diese Investitionen tatsächlich auszahlen – mehr nutzbare Wohnfläche bedeutet in den meisten Fällen eine höhere Zahlungsbereitschaft von Kaufinteressenten.

Was ist die hedonische Schätzung?

Beim hedonischen Schätzungsverfahren handelt es sich um eine Bewertungsmethode, welche den Wert einer Immobilie anhand von Vergleichen zwischen verschiedenen Qualitätsmerkmalen ermittelt. Bei diesen Merkmalen handelt es sich beispielsweise um die Wohnfläche oder den Zustand des Gebäudes.

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Energetische Verbesserungen zahlen sich aus

Aufwendungen, die sich in aller Regel auch wirtschaftlich lohnen, sind energetische Sanierungen und eine Umrüstung des Heizsystems, wie Matthias Holzhey erläutert. Wenn Sie zum Beispiel eine moderne Wärmepumpe auf Basis erneuerbarer Energie einbauen, erzielen Sie damit mehrere Verbesserungen: Zum einen entsprechen Ihr Gebäude und die eingebaute Haustechnik dem aktuellen oder zukünftigen Stand der Gesetzgebung. Zum anderen trägt diese Umrüstung auf lange Sicht zu tieferen Energie- und Betriebskosten der Liegenschaft bei. Matthias Holzhey weist noch auf einen weiteren Punkt hin: «Die steuerliche Abzugsfähigkeit von solchen Investitionen und die Zuschüsse aus kantonalen Förderprogrammen erhöhen die Attraktivität zusätzlich.» Wer zum Beispiel 50 000 oder 60 000 Schweizer Franken in eine solche energetische Verbesserung investiert, wird mindestens 20 bis 30 Prozent davon durch Steuervorteile und staatliche Investitionsbeiträge refinanzieren können.

Welche Rolle spielt der Landwert beim Immobilienwert?

Schliesslich hängt die Wertentwicklung auch massgeblich von der Lage und den lokalen Bodenpreisen ab. Bauland wird in einem positiven konjunkturellen Umfeld an Wert zulegen. Dabei entwickeln sich die Landpreise je nach Standort und Region unterschiedlich. In den letzten Jahren haben vor allem die grossen städtischen Zentren und die Agglomerationen zugelegt. Der Wert hängt ausserdem stark von der individuellen Lage ab: Die Nähe zu einem mittleren oder grösseren Zentrum, das Angebot an Arbeitsplätzen, eine gute Verkehrserschliessung, Steuerniveau, Finanzkraft und Infrastruktur in der Standortgemeinde tragen wesentlich dazu bei.

Fazit

Die Werterhaltung einer Immobilie zielt darauf ab, den Marktwert einer Immobilie durch eine regelmässige Instandhaltung und durch allfällige Reparaturen zu bewahren. Massnahmen wie der Einbau von nachhaltigen Energiesystemen können zudem zu einer Wertsteigerung führen. Für welche Massnahme man sich auch entscheidet, die Investition in die Immobilie lohnt sich allein schon deswegen, weil es sich bei den meisten Immobilienkäufen um eine nicht unerhebliche Anschaffung handelt.

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