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Blonder Mann mittleren Alters im Anzug sitzt mit einem Tablet in der Hand auf einem Stuhl und blickt in die Ferne.

Viele freuen sich auf den Ruhestand und möchten nach der Pensionierung nicht nur ihren gewünschten Lebensstandard aufrechterhalten, sondern sich auch Träume erfüllen, für die im Berufsleben zu wenig Zeit war. Was dabei allerdings oft vergessen wird, ist die Sicherung eines angemessenen Einkommens nach der Erwerbstätigkeit.

Den Grundstein für unser Einkommen nach der Pensionierung legen wir schon viele Jahre zuvor. Er basiert auf drei Säulen: der staatlichen Vorsorge (AHV), der beruflichen Vorsorge (BVG) und den freiwilligen Vorsorgegeldern aus den Säulen 3a und 3b. Diesen stehen die Lebenshaltungskosten gegenüber.

Erstellung eines individuellen Finanzplans

Möchten Sie Ihren Lebensabend durchdacht und vorausschauend vorbereiten, brauchen Sie einen soliden Finanzplan. Dieser zeigt Ihnen genau auf, wie sich Ausgaben, Einkommen und Vermögen bis zur Pensionierung – und in den Jahren danach – entwickeln.

In einem ersten Schritt sollten Sie sich fragen, wie sich die Auszahlung Ihres Pensionskassenguthabens und der Bezug der Pensionskassenrente langfristig auf Ihr verfügbares Vermögen auswirken werden. Dies hilft Ihnen beim Entscheid, ob und wie viel Pensionskassenkapital Sie als Rente beziehen und wie viel Sie sich auszahlen lassen sollen.

Ebenfalls berücksichtigen sollten Sie die Inflation (Teuerung). Je länger Ihr Planungshorizont ist, desto stärker fällt diese ins Gewicht. Die Teuerung verringert die Kaufkraft Ihres Vermögens und erhöht so Ihren Einkommensbedarf mit den Jahren. Als Beispiel: Geben Sie heute 5000 Franken im Monat aus, brauchen Sie bei einer jährlichen Inflation von zwei Prozent in 10 Jahren bereits 6100 Franken, um Ihren gewohnten Lebensstandard beizubehalten – in 20 Jahren sind es fast 7500 Franken.

Nicht zuletzt gilt es, Ihr Einkommen aus der AHV sowie Ihrer Pensionskasse zu berechnen (1. und 2. Säule). Verfügen Sie zusätzlich über eine 3. Säule (3a und/oder 3b), fliesst der Kapitalverzehr daraus ebenfalls in die Berechnung ein. Dem stehen Ihre Ausgaben, das sind unter anderem Lebenshaltungskosten, Wohnkosten sowie Steuern, gegenüber. Darüber hinaus gehört eine Liquiditätsreserve zu Ihrer Finanzplanung, damit Sie auch für Unvorhergesehenes gewappnet sind.

Wichtige Fragen für Ihre Budgetplanung

Folgende Fragen sollten Sie sich frühzeitig stellen, um sich das gewünschte Einkommen im Ruhestand zu sichern:

  • Welche finanziellen Bedürfnisse möchten Sie stillen?
  • Welche Leistungen werden Sie von der AHV und der Pensionskasse erhalten?
  • Bestehen Einkommenslücken?
  • Welche weiteren Einkommensquellen (beispielsweise durch die 3. Säule) sind notwendig?
  • Wie können Sie Ihre Steuerbelastung verringern?
  • Wie hoch soll Ihre Liquiditätsreserve sein?

Neben den finanziellen Fragen sollten Sie auch Ihren zukünftigen Lebensstil klären. Seien Sie dabei ehrlich zu sich selbst und sprechen Sie mit Ihrer Familie und Ihnen nahestehenden Personen auch über Themen, die vielleicht noch in weiter Ferne scheinen:

  • Wie wollen Sie Ihre die Zeit nach Ihrer Pensionierung verbringen?
  • Ändert sich Ihre Wohnsituation?
  • Möchten Sie Ihre Kinder, Patenkinder oder Enkel nach Ihrer Pensionierung finanziell unterstützen?
  • Möchten Sie sich einen kostspieligen Traum wie eine Weltreise erfüllen oder stehen grössere Anschaffungen an (Renovierungen, Geräte)?

Planen Sie Ihre Pensionierung frühzeitig

Wenn Sie an Ihren Ruhestand denken, stehen Sie vor einigen wichtigen Entscheidungen. Lassen Sie uns gemeinsam einen Plan aufstellen, ausgerichtet an Ihren individuellen Wünschen. Damit einer entspannten finanziellen Zukunft nichts im Weg steht.

Einkommenslücke erkennen und schliessen

Viele Menschen unterschätzen, wie einschneidend Vorsorgelücken sein können und wie schnell sie entstehen. Teilzeitarbeit, eine längere Babypause oder ein Auslandsaufenthalt können rasch zu Einbussen nach der Pensionierung führen. Doch wie lässt sich eine Einkommenslücke füllen respektive schliessen?

Unabhängig von der Grösse der Lücke stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung: So können Sie regelmässig in die Säule 3a einzahlen oder sich freiwillig in die Pensionskasse einkaufen.

Es lohnt sich in jedem Fall, Ihre Ausgaben im Ruhestand sorgfältig zu planen. Vielleicht haben Sie genug Kapital angespart – und können damit Ihren gewünschten Lebensstandard finanzieren. Ob eine Vorsorgelücke besteht, können Sie unkompliziert mit unserem Rechner ermitteln.

Als Faustregel gilt: Die berechnete Einkommenslücke pro Jahr mal 20 ergibt den Kapitalbedarf, der zur Schliessung der Lücke notwendig ist. Hier wird von einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 20 Jahren nach der Pensionierung ausgegangen. Frauen leben jedoch im Schnitt bis zu 24 Jahre nach der Pensionierung.

Werden Sie in Zukunft genug Geld für Ihre ordentliche Pensionierung haben?

Je früher Sie mögliche Vorsorgelücken erkennen, desto effektiver können Sie diese schliessen.
Wir setzen 80% als Standard fest, da Pensionierte in der Regel 80% des letzten Einkommens benötigen, um ihre Ausgaben zu decken. Quelle: UBS

Die Anlagestrategie sichert die Liquidität

Eine ausreichend hohe Liquidität hilft Ihnen, kurz- und langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten fristgerecht und ohne Engpässe nachzukommen. Aus diesem Grund ist es ratsam, auch im Alter immer einen Puffer einzuplanen, der für unvorhergesehene Engpässe genutzt werden kann.

Unabhängig davon, wie früh Sie damit beginnen, sich ein finanzielles Polster für die Zeit nach der Pensionierung zu schaffen, sollten Sie die nötige Liquidität beim gezielten Vermögensaufbau berücksichtigen. Legen Sie Ihre Vermögenswerte also so an, dass nicht nur Ihre Bedürfnisse langfristig gedeckt sind, sondern auch die erforderliche Liquidität sichergestellt ist.

In welcher Höhe der «Liquiditätspuffer» liegen sollte und wie sich das ideal mit einer Anlagestrategie in Einklang bringen lässt, erfahren Sie im Fachgespräch mit einem Experten.

Optimierungen durch die Säule 3a

Die Säule 3a erlaubt Arbeitnehmenden, Gelder bis zum jährlichen Maximalbetrag von 7056 Franken (Stand 2024) einzuzahlen, beispielsweise auf ein UBS Fisca 3a. Selbstständige können bis zu 35 280 Franken oder maximal 20 Prozent des Nettoeinkommens in der 3. Säule anlegen. Alle Einzahlungen sind vom steuerbaren Einkommen abziehbar. Die Erträge sind während der Laufzeit zudem von der Einkommenssteuer befreit.

Ihr Vermögen aus der 3. Säule ist also die steuerbegünstigte Ergänzung zu Ihrem Renteneinkommen (AHV, Pensionskasse). Sie können es frühestens fünf Jahre vor Erreichen des normalen Rentenalters beziehen.

Wissenswert

Sie haben auch die Möglichkeit, Ihr angespartes Vermögen auf mehrere Säule-3a-Konten zu verteilen. Ist dies bei Ihnen der Fall, lohnt es sich, die Auszahlung gestaffelt über mehrere Jahre zu planen. So optimieren Sie die Liquidität. Zugleich sparen Sie in den meisten Kantonen Steuerbeträge, denn die Steuern werden bei der Auszahlung progressiv ermittelt – richten sich also nach der Höhe des ausbezahlten Betrags.

Säule 3b und Ihr persönlicher Vorsorgeplan

Anders als die Säule 3a gilt die Säule 3b als freie Vorsorge und unterliegt daher weniger strengen Auflagen. Jedoch geniesst sie als ungebundene Vorsorge mit wenigen Ausnahmen bei Lebensversicherungen keine Steuervorteile.

Auch für das Sparen mit der Säule 3b benötigen Sie eine auf Sie zugeschnittene Strategie, die sich nach Ihrem persönlichen Anlageprofil richtet. Dieses setzt sich hauptsächlich aus Ihrer Risikobereitschaft und Risikofähigkeit zusammen. Um hier richtig aufgestellt zu sein, empfiehlt sich eine fachkundige Beratung. Sie kann aufzeigen, wie Sie die Säule 3b ideal zur Sicherung Ihres Einkommens im Ruhestand nutzen können.

Massnahmen unmittelbar vor der Pensionierung

Auch kurz vor der Pensionierung können Sie noch Massnahmen ergreifen, die Ihr Einkommen sichern. So kann es sich für Hausbesitzerinnen und -besitzer lohnen, einen Teil des Pensionskassenguthabens als Kapital zu beziehen und damit die Hypothek zu amortisieren. Sollten Sie diesen Plan verfolgen, müssen Sie dies frühzeitig vor der Pensionierung angehen. Der Kapitalbezug bedeutet auch eine grundlegende Veränderung in Ihrem Finanzplan. Bedenken Sie frühzeitig, dass Ihnen dann weniger regelmässiges Einkommen zur Verfügung steht, was es durch zusätzlichen Vermögensverzehr auszugleichen gilt.

Wissenswert

Unser Tipp: Zahlen Sie alle fälligen Beträge der Säule 3a für das Jahr der Pensionierung noch vor Ihrem Pensionierungsdatum ein. Dadurch sparen Sie nochmals Steuern.

Massnahmen nach der Pensionierung

Auch nach Ihrer Pensionierung können Sie noch Massnahmen zur Sicherung Ihres Einkommens ergreifen. Zum Beispiel, indem Sie Ihre Finanzen neu ordnen. Idealerweise können Sie Ihren Kapitalbedarf durch das regelmässige Einkommen aus AHV sowie Pensionskasse decken – und durch eine sorgfältige Umstrukturierung des Vermögensverzehrs. Achten Sie dabei immer darauf, dass Sie Ihr monatliches Einkommen den Veränderungen in Ihrem Leben anpassen. Auch Ihre Liquiditätsreserven für Notsituationen sollten immer vorhanden sein.

Bleibt Ihnen dann noch ein Restkapital, können Sie dieses in Wertpapiere investieren, um weiter für Ihre Zukunft vorzusorgen. Hierbei sollte jedoch die Sicherheit mehr im Fokus stehen als die Rendite, weil Ihnen das Geld später auch wirklich zur Verfügung stehen muss.

Da diese Planung sehr viel Wissen voraussetzt und mit dem Alter immer schwieriger zu bewerkstelligen ist, kann sich der Weg zur Finanzplanerin oder zum Finanzplaner lohnen. Die Spezialisten sollten Sie im besten Fall auch bei steuerlichen Angelegenheiten unterstützen können.

Fazit

Die Sicherung eines angemessenen Einkommens im Alter ist unerlässlich für einen finanziell komfortablen Ruhestand und bedarf eines Finanzplans und einer genauen Planung. Natürlich verläuft nicht immer alles, wie wir uns es vorstellen – versuchen Sie daher so gut wie möglich, eventuelle «Stolpersteine» aus dem Weg zu räumen und Veränderungen zu berücksichtigen.

Wenn Sie frühzeitig Massnahmen ergreifen, können Sie beruhigt in den dritten Lebensabschnitt starten.

Wissenswertes für Sie

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