Die erste gemeinsame Wohnung ist ein Meilenstein in jeder Beziehung. Beim Zusammenzug gibt es aber auch finanzielle Fragen zu klären. Wir geben Tipps, wie Sie das Thema Finanzen gemeinsam angehen können und dabei gleichzeitig Ihre finanzielle Unabhängigkeit wahren.

Zusammenziehen und Finanzen: als Paar über Geld sprechen

Suchen Sie noch nach der passenden Wohnung? Oder sind Sie schon mitten in der Planung Ihres Einzugs?

Bei der ersten gemeinsamen Wohnung gibt es viel zu planen. Finanzen sind dabei nicht das Erste, woran man denkt. Spätestens aber, wenn Mietkaution und erste Miete fällig werden, stellt man sich Fragen wie: «Wie teilen wir die Mietkosten auf?» oder auch «Wer trägt wie viel zum Haushaltsbudget bei?»

Darauf Antworten zu finden, schafft Sicherheit und eine gute Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben. Dazu ist es wichtig, dass Sie Ihre eigene finanzielle Situation und Ihre Bedürfnisse gut kennen. So können Sie auch nach dem Zusammenzug Konflikte vermeiden.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie dabei vorgehen können und was es beim Zusammenzug hinsichtlich Finanzen zu beachten gilt.

Die Kosten beim Zusammenziehen fair aufteilen

Zuerst gilt es, grundsätzlich zu klären: Welche Kosten sollen gemeinsam getragen werden? Dazu sollten Sie unter anderem Posten wie Mietkaution, Miete, Möbel, gemeinsame Versicherungen, Einkäufe und eventuell auch gemeinsame Aktivitäten berücksichtigen. Eine genaue Liste all dieser Ausgaben sowie eine Übersicht über Ihre Einnahmen sind dabei sehr nützlich.

Überlegen Sie in einem zweiten Schritt, wie Sie die Kosten aufteilen wollen: Diese können entweder 50:50 geteilt werden, beispielsweise wenn beide Parteien etwa gleich viel verdienen. Bei einer etwas grösseren Lohndifferenz können Sie die Kosten auch prozentual zum Einkommen aufteilen, beispielsweise im Verhältnis 40:60.

Beginnen Sie mit der Planung mindestens drei Monate vor dem Zusammenzug. So haben Sie genug Zeit, um alle anfallenden Kosten zu berücksichtigen und eine gemeinsame Lösung zu finden.

Wie gehen Sie mit Finanzen um?

Finanzfragen können in Beziehungen schnell zu Konflikten führen. Das hat oftmals aber nicht direkt mit Geld zu tun, sondern mit grundsätzlichen Werten und Vorstellungen einer Person. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an offene Gespräche über das Budget und das Zusammenleben zu führen. Benennen Sie Bedürfnisse klar, so können Sie Konflikten vorbeugen. Im Streitfall hilft es Ihnen, gemeinsame Lösungen zu finden.

Ist ein Gemeinschaftskonto beim Zusammenzug sinnvoll?

Haben Sie entschieden, wie die gemeinsamen Kosten geteilt werden? Dann geht es jetzt ans Organisatorische. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, das eigene und das gemeinsame Geld zu verwalten:

  1. Individuelle Konten
    Sie behalten jeweils Ihre separaten Konten und legen fest, welche Kosten von welcher Person bezahlt werden. Anschliessend gleichen Sie die jeweilige Differenz aus. Diese Handhabung erfordert allerdings eine genaue Erfassung aller Ausgaben, damit die Aufteilung gerecht ist.
  2. Gemeinsames Konto
    Sie behalten beide Ihre eigenen Konten und eröffnen zusätzlich ein gemeinsames Konto für die geteilten Ausgaben. Legen Sie einen monatlichen Betrag fest, der die anfallenden Kosten deckt. Mittels Dauerauftrag überweist jede Person ihren Anteil. Bleibt am Ende vom Monat etwas übrig, kann beispielsweise für gemeinsame Unternehmungen und Ferien gespart werden.

Übrigens: Die gleiche Hausbank zu haben, kann die gemeinsame Verwaltung Ihrer Konten zusätzlich vereinfachen. Das gilt insbesondere für das Online-Banking: Bei einigen Banken, so auch bei UBS, sehen Sie dann Ihre eigenen sowie die gemeinsamen Konten in einer Übersicht – und können Geld besonders leicht übertragen.

Zudem empfiehlt es sich, das digitale Angebot der Bank zu nutzen: Daueraufträge für die Miete und das Sparen auf mehrere Konten sind praktisch und zeitsparend. Mit eBill begleichen Sie gemeinsame Rechnungen mit wenigen Klicks. Und in TWINT können Sie Ausgaben sogar direkt splitten.

Wichtig ist, dass Sie offen über passende Lösungen sprechen, mit denen Sie sich beide wohlfühlen. So behalten Sie Ihre Finanzen gemeinsam und trotzdem selbstbestimmt im Griff.

Denken Sie auch über ein mögliches Trennungsszenario nach. Was wäre finanziell zu trennen? Halten Sie fest, wer welches Möbelstück gekauft oder mitgebracht hat. So können Sie beruhigt in die gemeinsame Wohnung einziehen.

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Schritt für Schritt zur finanziellen Unabhängigkeit

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In der Partnerschaft finanziell unabhängig bleiben

Auch wenn Sie eine gemeinsame Zukunft planen, sollten Sie die Finanzen nicht komplett aus der Hand geben. Machen Sie sich zuerst Gedanken über die eigenen finanziellen Ziele und besprechen Sie diese anschliessend mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin – auch, um gemeinsame Ziele zu formulieren.

Für Ihre finanzielle Unabhängigkeit ist aber auch wichtig, dass Sie definieren, was Sie jeweils noch von Ihrem eigenen Geld bezahlen. Es ist ratsam, dafür separate Einzelkonten zu behalten und Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin darauf keine Vollmacht zu gewähren.

Ein sehr individuelles Thema ist zudem die Vorsorge. Führen Sie diese unabhängig von der Partnerschaft weiter. Insbesondere Einzahlungen in Ihre Säule 3a sind ein wichtiger Pfeiler für Ihre langfristige finanzielle Unabhängigkeit und Ihre Versorgung im Alter. So sparen Sie Steuern. Und: Das angesparte Guthaben können Sie später immer noch für gemeinsame Zwecke wie zum Beispiel ein Eigenheim nutzen.

Schliesslich gilt auch beim Investieren: Verfolgen Sie (weiterhin) eine persönliche und unabhängige Anlagestrategie. Diese sollte zu Ihren individuellen Bedürfnissen und Zielen passen. Über den Ertrag, den Sie daraus erwirtschaften, können Sie am Ende auch selbst entscheiden: Wollen Sie ihn für gemeinsame oder eigene Wünsche nutzen?

Mit dem Zusammenzug Kosten optimieren und somit Geld sparen

Zu zweit zu wohnen und zu leben, bringt in einigen Bereichen auch Sparpotenziale mit sich. Überprüfen Sie beispielsweise Ihre Abos und Versicherungen – oft gibt es hier Angebote, die statt Einzelpersonen den ganzen Haushalt umfassen.

Gleiches gilt für Banklösungen. Partnerkonten sind meist günstiger und enthalten alles, was Sie für die Verwaltung der Finanzen in der Partnerschaft brauchen: Neben dem Gemeinschaftskonto und entsprechenden Karten verfügen Sie weiterhin über Ihre Einzelkonten.

Und übrigens: Gespartes Geld können Sie für gemeinsame Ziele zur Seite legen: entweder mit dem klassischen Sparkonto oder aber in Fonds. Das Geld in einen Fonds anzulegen, lohnt sich bereits mit kleinen Beträgen ab CHF 50.

So können Sie bereits jetzt gemeinsam für eine stabile Zukunft vorsorgen.

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