Die Geschichte des Digital Banking
Heute nutzen wir Digital Banking jederzeit und überall. Von den Banchi in Italien bis zur Mobile Banking App war es aber ein langer Weg. Erfahren Sie Spannendes über die Geschichte des Digital Bankings.
Das Wichtigste in Kürze:
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Geschichte der Banken begann in Italien mit den Banchi und dem Wechselgeschäft zwischen Händlern und Geldwechslern.
- Der erste Bancomat wurde 1967 eröffnet und leistete einen entscheidenden Beitrag zu mehr Flexibilität im Bankengeschäft.
- Richtig Fahrt nahm Digital Banking ab 1980 auf, als die ersten Online-Dienste angeboten wurden.
- Die Erfindung des Smartphones legte den Grundstein für Mobile Banking und trieb die Digitalisierung im Bankensektor weiter voran.
Für die meisten von uns ist es ganz normal, private Bankgeschäfte von zu Hause aus abzuwickeln. Unsere Bank haben wir mit dem Laptop oder dem Smartphone immer mit dabei. Wir zahlen Rechnungen, eröffnen ein Säule 3a-Konto oder investieren in Aktien – alles ist mit ein paar wenigen Klicks möglich. Der Weg dahin war jedoch lang: Erfahren Sie, welche historischen Ereignisse die Geschichte des Bankings von den ersten Wechselgeschäften bis zum heutigen Digital Banking geprägt haben.
Woher stammt der Begriff Bank?
Woher stammt der Begriff Bank?
Um die Geschichte des Digital Banking zu verstehen, lohnt es sich, ganz vorne zu beginnen: beim Begriff der Bank selbst. Das Wort Bank stammt aus dem Italienischen («Banco», plur. «Banchi») und führt zurück auf die Bänke, auf denen im Mittelalter die Händler und Geldwechsler ihre Geschäfte abwickelten. Für die Seemänner, die vielfach Handel im Orient trieben, war es auf ihren monatelangen Reisen nicht sicher, ihre Gold- und Silbermünzen mit sich zu führen. Die Italiener entwickelten daher im 11. Jahrhundert eine neue Zahlungsart: den sogenannten Wechsel, ein revolutionäres Konzept für jene Zeit. Wurde ein Geschäft abgeschlossen, übergab der Käufer dem Verkäufer ein Dokument, mit dem er die vereinbarte Summe bei den Banchi abholen konnte. Die ersten Banken der Welt waren geschaffen. Es folgten Jahrhunderte, in denen das Bankenwesen geprägt war von stationären Institutionen, in denen die eigenen Finanzgeschäfte abgewickelt wurden.
Der erste Bancomat der Welt
Der erste Bancomat der Welt
Können Sie sich an den Moment erinnern, als Sie das erste Mal Geld bei einem Bancomaten bezogen haben? Mit der Erfindung des Bancomaten kommen wir der Entstehung von Digital Banking einen entscheidenden Schritt näher. Der erste Bancomat wurde 1967 in London eröffnet. Noch im selben Jahr erhielt auch die Schweiz ihren ersten Geldautomaten.
Kundinnen und Kunden konnten fortan nicht mehr nur bei der eigenen Bank Geld abheben, sondern auch ausgewählte Dienste von anderen Institutionen in Anspruch nehmen. Entwickelt wurde der erste Bancomat von John Shepherd-Barron, der in der Sicherheitsdruckerei De La Rue für das Drucken von Banknoten und Aktien zuständig war. Die Technik dahinter war höchst innovativ: Der Datenaustausch zwischen den Automaten und der zentralen Verarbeitung erfolgte nicht mehr via Lochstreifen, sondern elektronisch.
Online-Banking ist immer beliebter
Online-Banking ist immer beliebter
Ab den 1980er-Jahren nahmen die Innovationen im Digital Banking Fahrt auf. Die Bank of Scotland stellte ihren Kundinnen und Kunden 1985 als erste Bank elektronische Banking-Dienste für zu Hause zur Verfügung. Die erste Website für Banking-Dienste wurde 1994 von der Stanford Credit Union aufgeschaltet und stellt einen Meilenstein der Geschichte des Digital Banking dar. Ab diesem Zeitpunkt war die Verbreitung von Internet-Banking nicht mehr aufzuhalten; immer mehr Privatkundinnen und -kunden begannen, digitale Angebote zu nutzen.
Steve Jobs legte den Grundstein für Mobile Banking
Steve Jobs legte den Grundstein für Mobile Banking
Als 2007 das erste iPhone von Apple auf den Markt kam, revolutionierte dies nicht nur die Art unserer Kommunikation. Auch im Banking war das neuartige «portable Device» (engl. für «tragbares Gerät») ein Innovationstreiber, der die Entstehung von Mobile Banking beschleunigte.
Mit dem Internet in unserer Hosentasche konnten auch Dienste von Banken vereinfacht über das Smartphone in Anspruch genommen werden. Obwohl die Weltwirtschaftskrise 2008 für viele Bankkundinnen und -kunden eine schwere Zeit war, dem Digital Banking tat es keinen Abbruch. Gemäss der American Bankers Association wurde Online-Banking ab 2011 Mainstream: Eine Mehrheit der Amerikaner und Amerikanerinnen ab 55 Jahren bevorzugten schon damals das Online-Banking gegenüber dem Besuch in der Filiale.
Laut einer Studie der Hochschule Luzern von 2021 nutzen heute 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung E-Banking-Angebote. Zum Erfolg von Digital Banking haben auch Dienste wie das Bezahlen mit TWINT, welches sich in der Schweiz ab 2016 etablierte, beigetragen.
Die Digitalisierung im Bankensektor ist noch lange nicht abgeschlossen. Welche Trends die Branche aktuell und in Zukunft prägen werden, lesen Sie im Artikel «Was sind Digital Assets?».
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